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Joel Wickis Geduld mit Königstitel belohnt

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Joel Wicki krönt sich in toller Manier zum zweiten Innerschweizer Schwingerkönig der Geschichte. Der 25-jährige Entlebucher aus Sörenberg gewinnt den Schlussgang des eidgenössischen Fests in Pratteln gegen den Emmentaler Matthias Aeschbacher.

Der Schlussgang hätte auf beide Seiten kippen können, denn auch Aeschbacher hatte gute Momente, in denen er nahe an die Entscheidung kam. In der 13. Minute folgte der entscheidende Angriff. Wicki leerte den Gegner übers Knie ab. Er hatte gegen Aeschbacher bereits schon im 6. Gang gewonnen – dort schneller und deutlicher.

Joel Wicki (oben) und Matthias Aeschbacher im Schlussgang.
Keystone

Joel Wicki, als einer der ersten Favoriten nach Samuel Giger gestartet, räumte mit seinem grossartigen Triumph vor über 50’000 Zuschauern in der Arena in Pratteln mit zwei Altlasten auf: mit einer eigenen und mit einer des Innerschweizer Verbands.

Vor drei Jahren in Zug griff Wicki schon nach der Königskrone, bevor er im Schlussgang nach nur gerade 40 Sekunden von Christian Stucki platt ins Sägemehl geworfen wurde. In Pratteln zeigte er nicht nur von A bis X, sondern von A bis Z mit bedingungsloser Offensive einen tollen Wettkampf. Die für ihn unerfreulichen Erlebnisse von vor drei Jahren scheint er bestens verarbeitet zu haben.

Innerschweizer Fluch nach 36 Jahren beendet

Die ganze Innerschweiz wird sich über ihren König freuen, auch für sich selbst. Obwohl sie der mit Abstand grösste der fünf Teilverbände im ESV sind, stellten die Innerschweizer bislang nur einen einzigen Schwingerkönig in der 1895 begonnenen Geschichte der eidgenössischen Feste. Es war Heinrich «Harry» Knüsel, der 1986 in Sitten im Schlussgang Ernst Schläpfer bodigte.

Mit Joel Wickis Triumph endet auch die Serie von Berner Schwingerkönigen. Seit 2010 brachten nacheinander Kilian Wenger, Matthias Sempach, Matthias Glarner und Christian Stucki den Siegermuni ins Bernbiet. Es ist das erste Mal seit 1983, dass ein Berner Schwinger einen eidgenössischen Schlussgang gegen einen Schwinger aus einem anderen Verband verliert. Damals unterlag Niklaus “Chlöisu” Gasser dem Appenzeller Ernst Schläpfer.

Joel Wicki ist mit seinen 183 Zentimetern zum Teil deutlich kleiner als die meisten heutigen Topschwinger. Aber er macht dieses Manko mit einem grossen Ehrgeiz, einer unbändigen Kraft und einem breiten, muskulösen Oberkörper wett. Er verfügt zudem über ein sehr breites technisches Repertoire. Dies gilt jedoch in der heutigen Zeit für die meisten Schwinger von Wickis Können.

Enttäuschte Nordostschweizer

Der Topfavorit Samuel Giger hätte nach dem für ihn enttäuschend verlaufenen Fest am Schluss noch den Festsieg (und eventuell den Königstitel) erben können, wenn der Schlussgang unentschieden ausgegangen wäre. Aber der Thurgauer liess sich zuletzt vom routinierten Emmentaler Thomas Sempach in einen Gestellten zwingen.

Erlebte erneut eine Enttäuschung: Samuel Giger.
Keystone

Giger ist also zum zweiten Mal an einem Eidgenössischen gescheitert, zu dem er als Favorit gestartet war. In Pratteln war er nach seinen brillanten letzten zwei Saisons sogar der haushohe Favorit. Aber wie in Zug 2019 waren Gigers Chancen schon nach dem 3. Gang praktisch weg. Vor allem die Niederlage gegen den Freiämter Joel Strebel überraschte alle.

Nicht besser als Giger schnitten die weiteren Nordostschweizer Mitfavoriten ab: Armon Orlik und Werner Schlegel fielen ebenfalls vorzeitig aus der Entscheidung.

Drei Minuten fehlten zum Desaster

Wäre der Schlussgang unentschieden ausgegangen, hätten sich drei andere, unter sich punktgleiche Schwinger (Fabian Staudenmann, Nick Alpiger und Domenic Schneider) an den beiden Schlussgängern vorbei geschlichen. Es wäre in diesem Fall unmöglich gewesen, einen Schwingerkönig auszurufen. Die Schweiz drei Jahre lang ohne König – es wäre das unverdiente Desaster für das grossartige Fest gewesen.

Interview: «Wir haben als Team gefightet»

Joel Wicki, Sie bringen der Innerschweiz als Schwingerkönig einen grossen Sieg, aber Ihren Kameraden im Team ist es nicht besonders gut gelaufen. Es hätten sicher mehr als sieben Kränze werden sollen.

Wir haben in den letzten zwei Tagen als Team sehr gut gefightet. Mir ist es sehr wichtig, dass auch meine Kameraden in der Mannschaft Kränze machen. Es hätten ganz sicher ein paar Kränze mehr vertragen.


Was machen Sie jetzt, am Sonntagabend?

Wir bleiben am Sonntag noch hier. Wir wollen noch ein wenig das Fest geniessen. Es war ein tolles Fest, die Organisatoren haben eine phantastische Arbeit geleistet. Es braucht unglaublich viel, so etwas auf die Beine zu stellen.

Wie schätzen Sie Ihren Schlussganggegner Matthias Aeschbacher ein?

Wenn er in Fahrt kommt, muss ich verteidigen, das weiss ich. Für mich ist Matthias Aeschbacher ein toller Kamerad. Wir kennen uns sehr gut, wir teiten in Magglingen ein Zimmer. Und ich kann nur sagen, dass er auf einem enorm hohen Niveau schwingt.

Vor drei Jahren in Zug verloren Sie den Schlussgang gegen Christian Stucki. Ist Ihnen dies in Pratteln noch einmal durch den Kopf gegangen?

Nein, die Sasison 2019 ging mir nicht mehr gross durch den Kopf. Zum Glück war dieses Fest Vergangenheit. Ich habe nicht viel in der Vergangenheit gegrübelt.

Haben Sie schon Reaktionen aus der Innerschweiz bekommen?

Die Innerschweizer gingen hier ganz aus sich heraus. Und auch die anderen Teilverbände freuten sich, sie gönnen es uns.

In Zug 2019 schwangen Sie zweimal gegen Christian Stucki, jetzt zweimal gegen Matthias Aeschbacher. Macht dies das zweite Duell, also den Schlussgang schwieriger?

Ich wusste einfach, dass ich wachsam sein musste. Wenn man einen Gegner zum zweiten Mal an einem Fest hat, darf man sich nicht auf den ersten Gang verlassen. In der Regel wird der zweite Kampf schwieriger.

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