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Jugendsünde

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ich bin immer noch baff, dass du so was gemacht hast», sage ich und schaue meine Frau ungläubig an.

«Ich war jung, und ich brauchte das Geld», sagt sie.

«Trotzdem», entgegne ich.

«Das haben doch viele gemacht. War eben ganz praktisch als Studentin, um abends noch was dazuzuverdienen.»

«Und wieso hast du mir nie etwas davon erzählt?»

«Waren ja nur drei Monate. Bis ich was Anständiges gefunden hatte.»

 

 «Und wie viele hast du denn so gehabt, pro Abend?», frage ich beiläufig.

«Das interessiert dich jetzt natürlich wieder.»

«Ich frag ja nur.»

«Wir hatten im Team einen Wettbewerb am Laufen, wer am meisten Nummern schafft pro Schicht. Aber das kam natürlich ganz drauf an. Mit den Jungen ging es immer gleich zur Sache. Keine fünf Minuten, da war es auch schon durch.»

«So schnell?»

«Ja, aber mit den Alten dauerte es ewig. Die wollten immer reden, reden, reden.»

«Das macht die ganze Sache ja immerhin etwas menschlicher», sage ich.

«Ist aber schlecht fürs Geschäft. Darum hat sich die Chefin eingeschaltet, wenn es zu lange dauerte.»

«Die Chefin?»

«Die hat mitgehört. Und nach 15 Minuten hat sie dich sanft dazu gebracht, die Sache abzuklemmen.»

«Das ist ja abartig.»

«So läuft das Business.»

 

 «Also ich hätte das nicht gekonnt, mit wildfremden Menschen. Da wäre ich viel zu gehemmt gewesen.»

«Das machte ja den Reiz aus. Gut, am Anfang brauchte das schon ein bisschen Überwindung, aber wenn ich heute als Lehrerin vor einer Klasse stehe, kommt mir zugute, was ich damals gelernt habe.»

«Und wie ging das denn so?»

«Streng nach Protokoll.»

«Da gibts ein Protokoll?»

«Klar, aber du musstest dich natürlich auch in dein Gegenüber einfühlen können. Die waren ja häufig nicht in Stimmung und sagten erst mal Nein. Aber du hast bald gemerkt, dass die eigentlich gar nicht Nein meinten.»

«Echt?»

«Dann hast du sie ein bisschen bearbeitet, ein bisschen gebohrt, und schon gings.»

«Das wäre nichts für mich gewesen.»

«Hast du eine Ahnung. Deine Stimme klingt sexy. Das ist schon die halbe Miete. Wir hatten mal eine St. Gallerin. Die lispelte auch noch. Die blieb keine zwei Wochen. Mit der wollte keiner.»

«Und dir, ging dir das Ganze nie gegen den Strich?»

«Im Lebenslauf würde ich das jetzt nicht unbedingt aufführen, aber was hätte ich denn tun sollen? Zum Kellnern fehlte mir einfach das Talent.»

«Schon. Aber Telefonmarketing? Das ist nun wirklich das Allerletzte.»

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