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Jugi braucht Geld aus der Stadtkasse

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Das Freiburger Bürgerspital beherbergte während Jahrzehnten eine Jugendherberge. Bis die Stadt diese Räume für sich selber beanspruchte und die Jugi vor drei Jahren ihre Türen schliessen musste. Die beiden SP-Generalräte François Miche und Guy-Noël Jelk fragten nun den Gemeinderat, ob er nicht für Rahmenbedingungen sorgen könnte, die eine Rückkehr der Jugendherberge ermöglichen würden.

In seiner Antwort schreibt der Gemeinderat, dass es zahlreiche Gründe gebe, warum sich Freiburg für eine Jugendherberge einsetzen sollte. Ohne Jugi fehle ein einfaches, aber qualitativ gutes Übernachtungsangebot zu einem günstigen Preis. Damit falle eine sehr spezifische Zielgruppe weg – und mit ihr auch Einkäufe und Restaurantbesuche in der Stadt. Weil zudem Freiburg nun nicht mehr national und international auf der Liste der Jugendherbergen stehe, falle ein beträchtliches Marketinginstrument weg.

Der Gemeinderat schreibt aber auch, dass eine vertiefte Analyse nötig sei, um zu erkennen, wie weit die Stadt eine Jugendherberge fördern solle.

Eine Untersuchung von Studierenden der Kaufmännischen Berufsfachschule Freiburg habe aufgezeigt, dass eine Jugendherberge kaum wirtschaftlich zu betreiben sei.

Dieses Jahr hat der Gemeinderat den Schweizer Jugendherbergen ein formelles Absichtsgesuch geschickt. Dieser habe positiv reagiert, sagte Gemeinderätin Andrea Burgener (SP) am Dienstagabend im Generalrat. Die Organisation werde regelmässig wegen einer möglichen Jugendherberge in Freiburg kontaktiert und habe ein reges Interesse daran, in der Zähringerstadt wieder präsent zu sein. Sie wolle aber kein Gebäude kaufen.

Der Betrieb einer Jugendherberge in Freiburg mit 90 bis 100 Betten – was eine gute Grösse wäre – in Zimmern für zwei bis sechs Personen würde 5,5 bis 6,5 Millionen Franken an Investitionen benötigen; dies nach den Erfahrungen der Schweizer Jugendherbergen. Wäre die Miete von einem eher symbolischen Betrag, könnte der Betrieb die Kosten decken, schreibt der Gemeinderat.

Finanzielle Hilfe der Stadt nötig

Die Schweizer Jugendherbergen gingen davon aus, dass eine Jugendherberge in einer Stadt wie Freiburg immer auf die finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand angewiesen sei – für den Aufbau, aber auch für den Betrieb. Andere Städte wie Baden, Kreuzlingen, Rapperswil, Solothurn, Sankt Gallen und Zofingen seien Beispiele dafür.

Die Organisation hebt hervor, dass eine Jugendherberge der städtischen Wirtschaft Einnahmen bringe. Sie geht davon aus, dass pro Übernachtung in der Jugi 153 Franken ausserhalb ausgegeben würden.

Die Baudirektion hat Überlegungen angestellt, wo eine Jugendherberge untergebracht werden könnte. Das Aufstellen von acht Containern würde rund vier Millionen Franken kosten. Etwa gleich viel würde es kosten, in der Villa Cécilia eine Jugi einzurichten; das Gebäude wird derzeit von der OS Bollwerk genutzt. Der Freiburger Gemeinderat hält in seiner Antwort fest, dass die Schweizer Jugendherbergen nicht gewillt sind, in eine Jugi in Freiburg zu investieren, ohne dass ihr günstige Rahmenbedingungen in Aussicht gestellt werden. «Das würde auf eine implizite Art von Subventionen hinauslaufen», schreibt der Gemeinderat. Die Stadt suche aber auch nach privaten Investoren. Und vielleicht sei die Neue Regionalpolitik (NRP) bereit, sich an der Finanzierung einer Jugi zu beteiligen.

Rendite nicht gesichert

Das Fazit des Gemeinderats: Soll in Freiburg wieder eine Jugi entstehen, kommen grosse Investitionskosten auf die Stadt zu. «Die Rendite ist dabei keineswegs gesichert.»

Postulant François Miche zeigte sich mit der Antwort sehr zufrieden – auch, weil sie viele Zahlen liefere. Zudem gehe er nun davon aus, dass es mittelfristig durchaus vorstellbar sei, dass in Freiburg wieder eine Jugendherberge eröffnet werde.

«Das würde auf eine implizite Art von Subventionen hinauslaufen.»

Freiburger Gemeinderat

Chronologie

Suche nach Standort blieb erfolglos

Nach fast 30 Jahren im Alten Bürgerspital schloss die Freiburger Jugendherberge Ende Oktober 2016 ihre Türen. Sie hatte über 77 Betten verfügt und jährlich rund 10 000 Übernachtungen verzeichnet. Bereits 2012 hatte die Stadt ihren Bedarf an den Räumlichkeiten im Alten Bürgerspital angemeldet: Sie nutzt sie für Büros. Der Jugendherberge gelang es nicht, einen neuen Standort zu finden. Im April letzten Jahres hat der Freiburger Staatsrat klargemacht, dass er die Suche nach einer Lösung für eine Jugendherberge unterstützt, dass er es aber nicht als seine Aufgabe ansieht, Räume zu erwerben oder zur Verfügung zu stellen, damit sie als Jugendherberge genutzt werden könnten. Er antwortete damit auf eine An­frage von Grossrat Christian Ducotterd (CVP, Grolley).

njb

Tourismus

«Eine Jugendherberge wäre ein Plus»

«Eine Jugendherberge ist ein sehr spezifisches Angebot», sagt Cédric Clément, Direktor von Freiburg Tourismus. «Es wäre ein Plus, hätten wir in der Stadt Freiburg wieder eine.» Nach dem Verschwinden der Jugendherberge vor drei Jahren «haben wir das bei den Übernachtungen gespürt», so Clément. Zwar sei unter dem Strich die Anzahl Übernachtungen gestiegen. «In der Parahotellerie aber, zu der die Jugendherbergen gehören, stagnierten die Zahlen.»

Ohne Jugendherberge habe Freiburg auch an Sichtbarkeit und Präsenz verloren. «Wir sind nun nicht mehr Teil der internationalen Youth-Hostel-Organisation und sind aus diesem Vermarktungsnetz herausgefallen.»

njb

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