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Julien Sprunger nennt drei Gründe, warum er noch an die Wende glaubt

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Julien Sprunger: «Manchmal braucht es in den Playoffs nur einen Funken, um ein Feuer zu entfachen.»
Alain Wicht/a

Servette liegt Gottéron nicht, Servette führt 3:1 – doch gerade im Eishockey sind spektakuläre Wendungen nicht selten. Freiburgs Captain Julien Sprunger erklärt, warum die Gottéron-Fans noch hoffen dürfen.

Die Zahlen sind nicht sonderlich ermutigend. 1:3 liegt Gottéron in der Viertelfinal-Serie (best of 7) gegen Servette zurück. Nimmt man die Spiele aus der Regular Season dazu, lautet Freiburgs Bilanz gegen Genf 3:7. Und nun also soll Gottéron dreimal in Folge gewinnen, um doch noch in den Halbfinal einzuziehen? «Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, das ist klar», sagte Julien Sprunger am Dienstagnachmittag im Telefongespräch mit den FN. Aus seiner Stimme klang keineswegs Resignation, sondern eher ein leicht aggressiver Ärger. «Es ist schwierig, solche Niederlagen wie am Montag in Genf zu akzeptieren. Natürlich, wir kassierten früh ein Gegentor. Aber danach haben wir dominiert – wir haben uns einfach nicht dafür belohnt.» Nach der Partie habe es ein Gespräch zwischen den Spielern gegeben. «Aber nur ein kurzes. In erster Linie hatten wir alle Lust, sofort wieder die Schlittschuhe anzuziehen und weiterzumachen.»

Aufblühen im Gegenwind

Es ist Sprunger anzumerken, dass es ihn wurmt, dass Gottéron wieder dabei ist, seinen Ruf als mental fragile Equipe zu bestätigen. Nur zu gerne würden der Captain und seine Mitspieler die Kritiker in den nächsten Tagen Lügen strafen. «Ich bin überzeugt, dass für uns noch etwas drinliegt», sagt Sprunger und nennt drei Gründe, warum er noch an die Wende glaubt. «Erstens spielen wir noch zwei der drei Partien zu Hause. Und im eigenen Stadion haben wir in dieser Saison fast immer überzeugt.» So eine Leistung wie beim 3:8 letzten Samstag, als Gottéron nach starkem Start völlig einbrach, werde es sicher nicht noch einmal geben.

«Zweitens haben wir während der ganzen Saison gezeigt, dass wir bei Gegenwind immer eine Antwort parat haben. Nun haben wir maximalen Gegenwind und werden maximal Charakter zeigen.» Drittens habe Freiburg das Glück bisher wahrlich nicht auf seiner Seite gehabt und sei trotzdem meist nah dran gewesen. «Hier ein Pfostenschuss, da ein Lattenschuss – mehrmals fehlten in wichtigen Situationen bloss Zentimeter. Das gleicht sich meist irgendwann wieder aus.»

Sprunger hat es selbst schon erlebt

Julien Sprunger hat in seiner Karriere selbst schon erlebt, wie schnell es in den Playoffs gehen kann – wenn auch mit umgekehrten Vorzeichen. 2009 führte Gottéron im Halbfinal gegen Davos 3:1 und verlor 3:4. Ein Jahr später widerfuhr den Freiburgern im Viertelfinal gegen Genf dasselbe Schicksal noch einmal. «Solche Dinge kommen regelmässig vor. Viktor Stalberg hat uns in der Kabine daran erinnert, dass er 2013 im NHL-Viertelfinal mit Chicago gegen Detroit 1:3 zurücklag und einige Wochen später trotzdem den Stanley Cup gewann.»

Die katastrophalen Statistiken der Leader

Will Freiburg von einem ähnlichen Coup träumen, müssen designierte Leader wie der punktelose Stalberg allerdings nicht bloss in der Kabine von früheren Heldentaten erzählen, sondern vor allem auf dem Eis das Heft in die Hand nehmen. Bei Gottérons Führungsspielern kann man durchaus von einem kollektiven Totalversagen sprechen. Das unterstreicht ein Blick auf die Statistik. Angefangen bei den Ausländern, die noch immer kein Tor geschossen haben und deren Plus-minus-Bilanzen von minus 3 (Viktor Stalberg), minus 4 (Chris DiDomenico) und minus 5 (David Desharnais und Ryan Gunderson) zu den schlechtesten der Mannschaft gehören. Zum Vergleich: Genfs Ausländerquartett steht bei 5 Toren und 11 Assists. Doch nicht nur ausländische Führungsspieler enttäuschen bei Freiburg, Julien Sprunger und Andrei Bykow stehen nicht nur ohne Tor, sondern sogar ganz ohne Punkt da.

Nicht das erhoffte grosse Plus ist auch Torhüter Reto Berra. Ungenügend war er zwar einzig bei der 3:8-Heimniederlage, die Statistik weist ihm aber auch nicht gerade ein schmeichelhaftes Zeugnis aus. 87,83 Prozent beträgt seine Abwehrquote, es ist klar der schlechteste Playoff-Wert aller Torhüter der National League. Sein letztjähriger Teamkollege Ludovic Waeber, der in Zürich gross aufspielt, steht mit 96,75 Prozent an der Spitze, Genfs Gauthier Descloux und Daniel Manzato kommen zusammen ebenfalls auf bemerkenswerte 96 Prozent.

Genfs Dominanz im Slot

Letztlich hängen statistische Werte aber auch immer von der Stärke des Gegners ab. Und Genf ist die erwartet solide Mannschaft, «Servette ist nicht das Team, das uns am besten liegt, das ist nicht erst seit zwei Wochen so», sagt Sprunger. «Das Team hat einen ganz eigenen Stil und ist vor den Toren sehr robust.» Es sei immer sehr hart, sich vor Genfs Tor in eine gute Position zu bringen. Es versteht sich von selbst, dass das zermürbend ist. Gerade in diesem Bereich täten physisch starke Spieler wie die verletzten Daniel Brodin und Matthias Rossi den Freiburgern gut. Gottérons oft vergeblicher Kampf um gute Positionen im Slot ist mit ein Grund dafür, dass das beste Powerplay der Regular Season mit einem Tor aus 16 Versuchen in den Playoffs bis jetzt unterirdisch ist.

«Es ist natürlich nicht dasselbe, ob du gegen Langnau und Biel spielst oder eben gegen Genf. Statistiken können deshalb trügerisch sein», sagt Sprunger. Tatsächlich waren Freiburgs Powerplay-Statistiken gegen Genf schon in der Regular Season schwach. In 17 Versuchen gelangen dem Team von Christian Dubé dort bloss zwei Treffer. Das ergibt eine Erfolgsquote von lediglich 11,8 Prozent, weit entfernt von den 23,6 Prozent, mit denen Gottéron die Qualifikation als Klassenbester abschloss.

Ohne Descloux und Walser

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Servette liegt Gottéron nicht. «Aber ich sehe uns trotzdem auf Augenhöhe. Manchmal braucht es in den Playoffs nur einen Funken, um ein Feuer zu entfachen», sagt Sprunger. Dass Center Samuel Walser wegen seines Stockschlags vom Samstag eine zweite Spielsperre kassiert hat und Freiburg auch am Mittwoch im St. Leonhard fehlen wird, macht die Aufgabe nicht einfacher. Eine Ausrede darf das jedoch nicht sein. Denn mit Torhüter Gauthier Descloux hat Servette einen noch gewichtigeren Ausfall zu verkraften. Die Genfer werden sich davon allerdings nicht aus der Ruhe bringen lassen und auch mit Daniel Manzato zwischen den Pfosten ihre gewohnt solide Leistung abliefern. Geschenke wird es keine geben, die Freiburger werden sich alles selbst erarbeiten müssen — nur so können sie beweisen, dass sie im Gegenwind tatsächlich besonders stark sind. 

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