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Jung sein in einer Welt voller Wölfe

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Ein Herbsttag in einem Park. Ein Mädchen sitzt auf einem Baum und will nicht herunterkommen, weil es «kein Teil der Welt mehr sein will». Der Freund und die Schwester der jungen Frau suchen nach ihr, und noch ein paar andere Teenager streifen durch den Park, jeder beschäftigt mit seinem eigenen Leben. Am Ende kommt es zum Showdown beim Baum, mit Streit, Versöhnung und späten Einsichten. Wie das Mädchen auf den Baum gekommen ist, was in ihm und den anderen vorgeht und wie sich am Ende alles als Missverständnis herausstellt: Das erzählt das Stück «Remote» der jungen schottischen Autorin Stef Smith.

Mitten aus dem Leben

Dieses Stück bringt jetzt das Junge Theater Freiburg, die Theatergruppe der Freiburger Gymnasien St. Michael, Heilig Kreuz und Gambach, auf die Bühne: in einer eigens übersetzten deutschen Version mit dem Titel «Ferngesteuert». Er habe das erst 2015 entstandene Stück in London entdeckt, sagt Theaterleiter Robb Correll. Es habe ihn angesprochen, weil es mitten aus dem Leben heutiger Jugendlicher gegriffen sei. Zudem sei es ein typisches Ensemblestück: «Es gibt keine Haupt- und Nebenrollen; alle sind gleich wichtig.»

Die Theatergruppe besteht dieses Jahr aus dreizehn Schauspielerinnen und Schauspielern sowie aus zwei Technikern. Etwa die Hälfte der Gruppe sei neu dabei, so Correll. Eine weitere Herausforderung seien der hohe Rhythmus und der viele Text des Stücks. Dazu kommt der Wechsel zwischen szenischen und erzählten Sequenzen: Die Hälfte der Schauspieler verkörpert die Jugendlichen, die andere Hälfte beschreibt und reflektiert das Geschehen.

Wie gut die Truppe all diese Schwierigkeiten meistert, zeigte sich am Montag bei den ersten Schulaufführungen. Textsicher, ausdrucksstark und spielfreudig treten die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler auf die Bühne, gewandt halten sie die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Humor, zwischen reifer Bühnenpräsenz und jugendlicher Frische. Wer könnte die verwirrenden Seelenzustände Heranwachsender auch besser darstellen als sie selbst? Diese Zeit im Leben, in der sich ständig alles ändert, in der man sich selbst und seinen Platz in der Welt sucht und in der man lernt, wie man sich selber schützt. «Verteidige dich, die Welt ist gefüllt mit Wölfen!», heisst es im Stück. Und diese Wölfe können so manche Gestalt annehmen: die von Katastrophen auf der Welt, die einen ohnmächtig machen; die von Prüfungsangst und Geldsorgen; die der Frage, ob man einen Jungen küssen soll oder nicht–und wie man es anstellt, auf gar keinen Fall vor zwanzig schwanger zu werden.

«Was passiert hier eigentlich?», fragen sich die Jugendlichen am Ende. Die entwaffnend ehrliche Antwort gilt für jede Altersklasse: «Wir versuchen einfach, es nicht zu vermasseln …»

Öffentliche Aufführungenin der Aula des Kollegiums St. Michael, Freiburg: Mi., 9. März, und Do., 10. März, 19.30 Uhr.

Zahlen und Fakten

Das vierte Stück unter Robb Correll

«Ferngesteuert» ist die vierte Produktion des Jungen Theaters Freiburg unter der Leitung von Robb Correll. Dieser hat das Kollegiumstheater 2013 übernommen. Die bisherigen Stücke waren «Next Level Parzival» (2013), «Metamorphosen» (2014) und «Nach Julia–Nach Romeo» (2015). Die Theatergruppe steht allen Schülern der deutschen Abteilungen der Stadtfreiburger Kollegien offen.cs

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