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Jung und politisch: Julia Senti will die erste Oberamtfrau sein

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Julia Senti (SP) ist in Murten verwurzelt und will sich für den Bezirk einsetzen: Sie kandidiert als Oberamtfrau des Seebezirks. Der politische Erfahrungsschatz der 32-Jährigen ist beachtlich, und sie hat klare Vorstellungen von ihren Aufgaben im Oberamt. 

Für das Gespräch in Murten wählte die Kandidatin für den Chefposten im Oberamt, Julia Senti (SP), das Café Monnier: «Ich war mir sicher, dass es geöffnet ist. Es ist ein gemütlicher Ort.» Sie sei schon als Kind hier gewesen und habe manchmal ein Schoggi-Gebäck bestellen dürfen, erinnert sie sich. Julia Senti ist in Murten aufgewachsen und verwurzelt. «Ich gehe aber auch gerne auf Reisen, und ich komme immer wieder gerne zurück.» Sie reise oft allein und habe damit gute Erfahrungen gemacht: «So lerne ich mehr Menschen kennen», erzählt sie fröhlich. 

Dass die Murtnerinnen und Murtner die 32-Jährige Ende September mit dem drittbesten Resultat in den Gemeinderat wählten, sei für sie eine Bestätigung gewesen: «Das Wichtigste war aber, dass die SP ihre zwei Sitze halten konnte, das ist uns gelungen.» Die Aufgaben einer Gemeinderätin mit dem Job als Oberamtfrau zu kombinieren, ist nicht möglich. «Das wissen nicht alle, ich hatte Anfragen dazu.» Gewinnt sie das Rennen ins Oberamt, werde sie sich klar dafür entscheiden: «Das Oberamt hat erste Priorität.» Im Gesetz würde es dann wohl formelle Anpassungen brauchen: «Es sollte Oberamtsperson statt Oberamtmann heissen.» Sie habe sich lange überlegt, nur für das Oberamt zu kandidieren: «Aber wenn ich die Wahl nicht schaffe, bleibt mir sonst allenfalls nur noch der Grosse Rat», sagt die Juristin, die aktuell beim Bau- und Raumplanungsamt des Kantons angestellt ist. «Ich habe meinen Arbeitgeber bereits zu Beginn meiner befristeten Anstellung darüber informiert, dass ich kandidiere und den Job im Fall einer Wahl aufgeben werde.» 

Prägende Erfahrungen

Seit 2016 sitzt die Murtnerin für den Seebezirk im Grossen Rat, seit 2011 im Murtner Generalrat. Ihren politischen Erfahrungsschatz sieht Julia Senti denn auch als Pluspunkt: «Ich war zwar noch nie in einer Exekutive, habe aber in verschiedenen Kommissionen Erfahrungen sammeln können.» Auch an Lebenserfahrung fehle es ihr nicht für den Job, in dem sie sich auch mit allfälligen Grossbränden oder Suiziden befassen müsste: «Ich kenne Extremsituationen.» Sie habe in ihrem Anwaltspraktikum und beim Praktikum in der Staatsanwaltschaft mit Mord und Ähnlichem zu tun gehabt und auch schon einmal bei einer Obduktion zuschauen dürfen. Persönlich seien die letzten Jahre vom Verlust einer nahestehenden Person, einer gescheiterten Prüfung und Veränderung geprägt gewesen. «In den fünf Jahren als Grossrätin habe ich viel gelernt und mich persönlich weiterentwickelt», so Senti.

Das Schema zum Oberamt auf ihrer Webseite zeigt: Die Juristin hat sich eingehend mit ihrer Kandidatur für den Posten im Oberamt des Seebezirks beschäftigt. «Ich mag bildliche Darstellungen, und viele Leute wissen wohl nicht, welche verschiedenen Funktionen das Oberamt innehat.» Sie habe versucht, die Aufgaben des Amts zusammenzufassen, «für mich selber und für die Besucher der Homepage». Vor einer grossen Arbeitslast im Oberamt fürchte sie sich nicht: «Ich bin bereit», sagt sie selbstbewusst. Respekt habe sie jedoch vor Altlasten, für welche sie würde geradestehen müssen: «Ich weiss aber nicht, ob es viele offene Dossiers gibt, das wird sich zeigen.» 

Doch trotz der Erfahrungen: «Ich bin jung und offen gegenüber Neuem.» Auch könne sie dazu stehen, wenn sie über ein Thema nicht Bescheid wisse. Sie sei froh um sachliche Informationen und bereit, sich auszutauschen. Bei Konflikten höre sie sich erst einmal die verschiedenen Argumente an. «Oft geht es dann darum zu relativieren.» Sie erarbeite gerne Kompromisse: «Zu vermitteln liegt mir.» Ihr sei auch bewusst, dass sie es nicht allen recht machen könne als Oberamtfrau. Im Tagesgeschäft sei sie gerne organisiert: «Mir ist Struktur wichtig.» Mit der Vize-Oberamtfrau wären Julia Senti in dem Job fünf Leute unterstellt. Sie habe sich diesbezüglich mit amtierenden Oberamtmännern ausgetauscht: «Die Oberamtsperson muss nicht alles allein entscheiden. Ich bin eine Teamplayerin, die gerne den Lead übernimmt.»

Auf die Frage, ob sie ein Vorbild habe, erinnert sich Julia Senti an ihren verstorbenen Vater Johann Senti: «Mir fällt auf, dass ich viel mit ihm gemeinsam habe.» Ein prominentes Vorbild habe sie nicht. Der der Familie nahestehende Direktor des Kollegiums St. Michel habe sie mit seiner ruhigen, überlegten und humorvollen Art stets beeindruckt und seine Frau mit ihrem Tatendrang.

Kein Schlafbezirk

Ihr Vater, wie auch schon dessen Vater, war ebenfalls in der SP politisch engagiert. Gesellschaftliche Themen wurden am Familientisch rege diskutiert. Julia Senti sieht sich eher am liberalen Flügel der SP: «Ich will mich für eine soziale Gesellschaft engagieren, in der sich Eigenverantwortung lohnt. In Grundsatzfragen gehöre ich nicht zu den verbissenen Linken.» Sie verstehe auch das Gewerbe und die Sport- und Kulturszene: «Nicht zuletzt durch meine Jobs in diesen Bereichen weiss ich, was sie bewegt.» Dass es mit der geplanten Arbeitszone Löwenberg vorwärts geht, erachtet Julia Senti als wichtig: «Wir müssen attraktiv sein für junge Leute, sonst ziehen sie weg.» Der Seebezirk solle kein Schlafbezirk werden, und in der gleichen Region arbeiten und wohnen zu können, sieht sie auch in Bezug auf die Umwelt als Vorteil. «Ich bin schon ziemlich grün, was den ÖV und den Konsum anbelangt», sagt Julia Senti, «ich habe momentan kein eigenes Auto und bin nur wenn nötig mit dem Auto unterwegs.» Sie schränke sich zwar nicht zu hundert Prozent ein, aber wenn möglich sei sie gerne mit dem ÖV unterwegs oder bilde Fahrgemeinschaften. 

In einem Punkt ist Julia Senti nicht zufrieden mit dem bisherigen Oberamtmann, Daniel Lehmann, der nach 25 Jahren Amtszeit am 7. November nicht mehr zu den Wahlen antritt: «Ich will den Kontakt zu den Grossrätinnen und Grossräten pflegen. Dass er das nicht getan hat, kreide ich ihm schon an.» Zwar habe die Oberamtsperson selber keine politischen Instrumente, «aber sie kann den Parlamentariern mit ihrem Wissen Unterstützung bieten.» Grossrätinnen und Grossräte seien angewiesen auf Inputs, ist Julia Senti überzeugt, «und die Oberamtsperson hat den Überblick, kann diesen sachlich weitergeben und die Zusammenarbeit fördern». 

Plakatflut

Anders als bei anderen Oberamtskandidaten sind von Julia Senti keine selbst aufgehängten Plakate zu sehen: «Wir haben bewusst darauf verzichtet», sagt die SP-Frau, «der Platz ist schon so überflutet, und es gäbe noch mehr Abfall.» Sie setze auf einige APG-Plakate, auf Inserate in Zeitungen, auf Passenger-TV im ÖV und auf Bannerwerbung auf einer Webseite. 

Zur Person

Zweisprachiges Studium

Die 32-jährige Julia Senti lebt in Murten und ist ledig. Die gesamte obligatorische Schulzeit absolvierte sie in Murten. Sie ist zweisprachig und absolvierte die Matura in einer zweisprachigen Klasse am Kollegium St. Michael, wie auf ihrer Webseite ersichtlich ist. Danach widmete sie sich dem zweisprachigen Studium in Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg. Praktika absolvierte sie am Bezirksgericht See in Murten, in einem Notariatsbüro in Murten und bei der Freiburger Staatsanwaltschaft. Für das Anwaltspraktikum arbeitete sie in einer Freiburger Kanzlei. Aktuell ist sie als Juristin beim Bau- und Raumplanungsamt des Kantons angestellt. Zuvor hat sie Berufserfahrung als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Freiburger Wirtschaftsförderung und als Juristin bei der Rechtschutzversicherung Protekta in Bern gesammelt.  Während des Studiums war Julia Senti für die Primarschule Murten, den Kadettensport und das Schwimmbad Murten als Schwimmlehrerin tätig und arbeitete zwischendurch und als Sommerjob beim Open-Air-Kino Murten, in einer Bäckerei sowie an Messen und Anlässen. emu

Kommentar (1)

  • 20.11.2021-Marti

    Schade, dass man dann gerade von einer solch wichtigen Person mitten in der Nacht über Social Media angeriffen wird und daraufhin gelöscht wird, dass man nicht antworten kann. Aber genau deswegen passt sie wahrscheinlich in die heutige Politik. Scheint ein grosser Wandel der Demokratie zu sein

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