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Junge CVP und SP geraten sich in die Haare

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Autor: arthur Zurkinden

«Die SP teilt mit, dass Solange Berset im Jahre 2009 42 000 Franken für ihre Aktivitäten als Verwaltungsrätin der Freiburger Kantonalbank und Erika Schnyder 29 000 Franken für ihre Tätigkeiten im Verwaltungsrat der Groupe E erhalten haben.» Mit der Bekanntgabe der Gehälter ihrer Verwaltungsrätinnen reagiert die SP ein zweites Mal innerhalb von zwei Tagen auf die Volksmotion der Jungen CVP (vgl. FN vom 10. Februar). Gleichzeitig fordert die SP alle Verwaltungsratsmitglieder der vier Pfeiler (Kantonalbank, Groupe E, TPF und Gebäudeversicherung) auf, ihre Bezüge offenzulegen. Und diese Aufforderung richtet sie vor allem an jene der CVP, «welche ja für Transparenz einstehen».

«Nur Hüftschüsse»

Mit der Veröffentlichung der Gehälter ihrer Verwaltungsratsmitglieder will die SP den Beweis antreten, dass sie die Partei ist, die für Transparenz einsteht: «Die SP macht die Transparenz» betitelt sie denn auch ihre gestrige Mitteilung und geizt nicht mit Vorwürfen an die Adresse der CVP. Im Visier hat die SP dabei vor allem den 31-jährigen Präsidenten der Junge CVP, Emmanuel Kilchenmann. «Er hat in den Medien behauptet, dass die SP nicht wirklich für Transparenz kämpft», sagt SP-Präsident David Bonny gegenüber den FN. «Das grenzt an Verleumdung», fährt er fort.

«Da kann ich nur lachen. Ich habe niemanden persönlich verletzt», erwidert Emmanuel Kilchenmann und wiederholt seinen Vorwurf, «dass die SP bezüglich Transparenz nichts Vernünftiges vorgeschlagen hat». Die Tatsache, dass die SP im zweiten Communiqué innerhalb von zwei Tagen die Gehälter ihrer Verwaltungsrätinnen veröffentlicht, ist für den Präsidenten der Jungen CVP Beweis genug, «dass die SP ein schlechtes Gewissen und diesbezüglich nichts gemacht hat». Für ihn bleiben die SP-Reaktionen nur unüberlegte «Hüftschüsse».

Überrascht vom Vorgehen

CVP-Präsident Emanuel Waeber seinerseits bestätigt, dass er eine gewisse Transparenz begrüsst, geht aber nicht so weit wie der CVP-Nachwuchs. Für ihn genügt es, wenn die gesamte Lohnsumme der Direktionsmitglieder und der Verwaltungsratsmitglieder bekannt wird, was bei der FKB der Fall ist. «Unsere Vertreter im Verwaltungsrat werden reagieren, wenn sie etwas entdecken, was nicht in Ordnung ist», sagt er und denkt dabei an Bonis, die das vernünftige Mass überschreiten. Er bedauert es, dass die Junge CVP die Mutterpartei nicht über ihren Vorstoss informiert hat. «Die Volksmotion hätte mit der Mutterpartei besprochen werden sollen», fügt er an.

Gefährliche Hochrechnungen?

Das Salär von Solange Berset hat der SP-Präsident aufgrund des Anteils ausgerechnet, den sie an die Partei abliefern muss. Weil bekannt ist, dass die FKB-Verwaltungsratsmitglieder gemäss Geschäftsbericht 2009 insgesamt 430 000 Franken erhalten haben, schliesst er, dass die andern Mitglieder, nämlich Gilbert Monneron, Jean-Louis Romanens, beide CVP, Markus Ith, Claude Lässer, beide FDP, sowie Jean-Claude Rossier, SVP, und der Anwalt Markus Meuwly je rund 65 000 Franken erhalten haben.

«Der Präsident und der Vizepräsident erhalten mehr als die übrigen Mitglieder», sagt der Vize-Präsident Jean-Louis Romanens gegenüber den FN. Er weist darauf hin, dass die Gehälter je nach Aufgaben der Verwaltungsratsmitglieder variieren. Er erinnert auch an die Verantwortung, welche Verwaltungsräte mittragen, wenn etwas schief läuft – was ein gewisses Gehalt rechtfertige.

Neugier und Neid

CVP-Grossrat Jean-Louis Romanens ist gar nicht begeistert von der Volksmotion der Jungen CVP. «Das weckt die Neugier und den Neid der Leute», sagt er und denkt dabei an die Gehälter der Kaderleute der Bank. «Müssen die Gehälter offengelegt werden, kann dies dazu führen, dass kompetente Leute solche Stellen gar nicht antreten», gibt er zu bedenken. Für ihn gehören die Gehälter zur Privatsphäre.

«Ja, es stimmt, dass ich im Jahre 2009 als Verwaltungsrätin der Groupe E 29 000 Franken verdient habe», bestätigt SP-Grossrätin Erika Schnyder und befürwortet die Transparenz. So verheimlicht sie auch nicht, dass sie davon der SP wegen Differenzen mit ihrer Partei nichts abgeliefert hat. Sie warnt davor, aufgrund ihrer 29 000 Franken Schlüsse auf die Gehälter der andern Verwaltungsräte zu ziehen. Laut SP haben diese durchschnittlich pro Mitglied gar 46 000 Franken erhalten.

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