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Junges Gras gibt die beste Milch

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Gutes Gras ist für den Landwirt Manfred Bolz aus Agriswil wichtig: «Je besser die Zusammensetzung und jünger das Gras, desto mehr und gehaltreichere Milch liefern die Kühe.» Im Frühjahr gehe die Milchleistung seiner Kühe deutlich nach oben, weil das Gras in dieser Jahreszeit erheblich eiweiss- und energiereicher ist. «Heute merken wir das gar nicht mehr mit der industriellen Produktion von Butter: Aber früher war Butter im Frühling gelb und weich, im Winter hingegen weiss und hart.»

Bolz hat den Landwirtschaftsbetrieb seiner Eltern vor 25 Jahren übernommen, 2010 hat er sich mit Daniel Etter zu einer Betriebsgemeinschaft zusammengetan. 45 Holstein- und Red-Holstein-Milchkühe leben auf dem Hof in einem Freilaufstall. Sie ernähren sich im Sommer zu 95 Prozent von Gras und Klee. Im Winter liegt der Anteil bei rund 80 Prozent. In der kalten Jahreszeit erhalten die Milchkühe nebst Heu und Emd zusätzlich Kartoffeln, Maiswürfel, getrocknete Zuckerrübenschnitzel und Kraftfutter. Silofutter gibt es auf dem Betrieb auch im Winter nicht für die Kühe, «die Hauptnahrung bleibt Gras», sagt Bolz.

Das muss so sein, denn die Milch ist für Gruyère AOP und Vacherin AOP bestimmt. «Wir erhalten zwischen 80 und 85 Rappen pro Kilo Milch, dafür sind die Auflagen höher als bei Industriemilch», erklärt der 54-Jährige. «Für uns ist der Preis gut so.» Der Ehemann und Vater von drei erwachsenen Töchtern würde seinen Beruf gegen keinen anderen eintauschen wollen. «Ich wollte schon früh Bauer werden, und es gefällt mir noch immer», sagt der Landwirt aus Agriswil und lacht.

Getreide ist auch eine Grasart

Der Bauer kennt rund 30 Arten Gräser. «Wobei auch Getreide eine Grasart ist.» Und auf den Weiden seiner Kühe gebe es zudem verschiedene Arten Klee und Kräuter. Bei rund der Hälfte seines Grünlandes handle es sich um Kunstwiese, die andere Hälfte ist Naturwiese. «Kunstwiese ist als Kultur in der Fruchtfolge enorm wichtig», erklärt der Landwirt, der neben der Milch auch Zuckerrüben und Getreide produziert. «Die Kunstwiese ist die einzige Kultur in der Fruchtfolge, bei der sich der Humusanteil im Boden erhöht.»

Wird eine Kunstwiese stehen gelassen, ist sie nach rund sieben Jahren eine Naturwiese. «Im Gegensatz zur Kunstwiese ist der Anteil Rohfasern bei der Naturwiese höher, der Anteil an Eiweiss, Zucker und Stärke jedoch geringer.» Und die extensive Naturwiese enthalte noch mehr Rohfasern und noch weniger Nährstoffe. «Das rohfaserreiche Futter ist gut für das Jungvieh», erklärt Bolz, «oder auch für Pferde, denen Futter mit zu viel Energiegehalt nicht guttut». Doch auch bei Kühen kann ein zu tiefer Rohfaser-Anteil zu Problemen führen: «Die Pansen können übersäuern, und die Kuh kann Blähungen bekommen.»

Die wichtigste Futterpflanze für die Milchkühe sei das sogenannte Raigras. Es gebe zwei Haupttypen von Raigraswiesen: Die italienische Raigras-Wiese und die englische Raigras-Wiese. «Die englische ist trittfester und eignet sich deshalb besonders für Weiden», erklärt Bolz, «die italienische hat lieber einen sonnigen Standort.» Wie ein Blick auf die Website der Schweizer Bauern zeigt, finden sich in den Raigras-Wiesen neben dem dominierenden Raigras auch Weissklee, Wiesenlöwenzahn, Kriechender Hahnenfuss, das Gemeine Rispengras, Wiesenrispengras und einige andere.

Friedlich weiden die Kühe am Morgen auf der Weide. Solange es nicht zu heiss ist, bleiben sie gerne draussen und bedienen sich am frischen, saftigen Gras. «Bei Temperaturen über 25 Grad ist ihnen nicht mehr wohl», erklärt Bolz. Seine älteste Kuh namens Ilfis ist elfeinhalbjährig. Mit ungefähr zwei Jahren bekommen die Muttertiere ihr erstes Kalb: «Idealerweise gibt eine Kuh danach zwischen vier und sieben Jahre lang Milch.»

Sommerserie

«Die FN hören das Gras wachsen»

Gras ist nicht gleich Gras: Wie lebt der Grashüpfer? Welche Gräser mag die Kuh am liebsten? Wer lebte einst in der Grasburg, weshalb gibt es Menschen mit einer Grasallergie, und wie viele Stunden widmet der Greenkeeper dem Golfrasen? – Diesen und anderen Fragen gehen die FN im Rahmen der Sommerserie «Wir hören das Gras wachsen» nach.

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