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Juuso Vainio – das Spektakel überlässt er den anderen

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Juuso Vainio ist der Inbegriff eines Defensiv-Verteidigers. Die Markenzeichen des neuen Gottéron-Finnensind eine tiefe Fehlerquote, das clevere Stellungsspiel und die schnörkellose Angriffsauslösung.

Der Name Juuso Vainio versprüht weniger Glanz als es Teemu Hartikainen, Mikko Lehtonen oder Markus Granlund tun. Der neue Gottéron-Verteidiger ist zwar wie die anderen genannten neuen Ausländer in der National League ein Finne, er kann sich aber nicht wie die anderen Olympiasieger oder Weltmeister nennen. Unterschiedlich ist auch die Spielanlage Vainios im Vergleich zu seinen prominenten Landsmännern. Derweil diese für Spektakel und Skorerpunkte stehen, ist der Neo-Freiburger für das Handwerk zuständig. In seinen zehn Saisons bei den Professionals hat der 28-Jährige noch nie mehr als drei Treffer erzielt, dafür erarbeitete er sich den Ruf eines grundsoliden, sauber spielenden Defensiv-Verteidigers. Mit diesem Etikett wäre bis vor Kurzem noch kaum denkbar gewesen, dass sich ein Schweizer Verein für die Dienste des Finnen interessieren würde. Die Erhöhung der Ausländeranzahl auf sechs pro Team hat das geändert. «Mir war klar, dass es für mich in der National League keinen Platz gibt, solange das alte Reglement angewendet wird. Bei vier Ausländern lag die Priorität bei den Skorern.» Jetzt aber sei die Ausgangslage eine andere.

Ausland ja, NHL nein

Als Vainio Ende des letzten Jahres vom Interesse Gottérons hörte, fiel sein Entschluss in die Schweiz zu wechseln rasch. «Gute Freunde wie Langnaus Harri Pesonen haben mir nur Gutes von der Liga und dem Land erzählt.» Es sei schon immer sein Ziel gewesen, dank dem Eishockey über die finnischen Landesgrenzen hinaus zu kommen. «Dafür habe ich hart gearbeitet. Deshalb konnte ich zunächst nach Schweden wechseln, wodurch sich nach guten Jahren weitere Türen öffneten – und jetzt bin ich hier.» Für den Traum aller Eishockeyspieler, die NHL, reichte es hingegen nicht. «Als ich 18 Jahre alt war, gab es das eine oder andere Gespräche mit Organisationen aus Übersee. Dabei blieb es aber», sagt der U20-Weltmeister von 2014. «Ich war ein Spätzünder. Kommt hinzu, dass ich in dieser Phase meiner Karriere oftmals mit Verletzungen zu kämpfen hatte. All das machte es für mich unmöglich, in die NHL gehen zu können.»

Liverpool-Fan

Obwohl er noch vor seinem fünften Lebensjahr schon auf dem Eis stand, begann Vainio erst mit sieben bei seinem Stammclub Hämmenlinna mit dem Eishockey. Dort durchlief er sämtliche Juniorenstufen und gab 2012 sein Debüt in der finnischen Liiga. «Eishockey ist in Finnland immer die Nummer 1. Bei mir war es nicht anders. Aber ich habe auch Fussball und Unihockey gespielt und versuchte mich im Langlauf. Ich hatte viele Hobbys, was eine gute Sache ist. Als Kind sollte man sich nicht zu früh festlegen.» Der Fussball hat noch heute einen grossen Stellenwert im Leben Vainios. «Ich bin ein glühender Anhänger des FC Liverpool. Wenn ich die Spiele nicht im TV anschauen kann, dann ziehe ich mir sämtliche Statistiken rein und schaue auf Youtube, was ich finde», schmunzelt Vainio, der damit in direkter Konkurrenz zu seinen Teamkollegen Marcus Sörensen und Janne Kuokkanen steht, die Manchester United beziehungsweise Stoke City die Daumen drücken.

Mentale Probleme

Auch ohne NHL-Erfahrung ist Vainio, der 2018 mit Jyväskylä die Champions Hockey League gewinnen konnte, mit sich im Reinen. «Ich bin meinen Weg gegangen – und bin sehr glücklich damit.» Der schwedische Meister mit den Växjö Lakers der Saison 2020/21 weiss nur allzu gut, dass es in einer Sportlerkarriere auch schnell andersherum gehen kann und ist gerade deshalb geerdet und dankbar. Letzte Saison konnte er für die Schweden nur gerade 21 Spiele bestreiten. «Ich hatte zwei Gehirnerschütterungen, die ihre Spuren hinterlassen haben. Nicht nur physisch, sondern auch mental.» Vainio fiel in ein Loch und benötigte Zeit, um wieder der Alte zu sein. «Als ich zu Gottéron stiess, war es lange her, seit ich mein letztes Spiel bestritt. Ich hatte jedoch eine gute Saisonvorbereitung und werde von Tag zu Tag besser. Heute bin ich weiter, als ich es eigentlich erwartet hatte.» Zur gesunden Work-Life-Balance beigetragen hat sicherlich sein fünf Monate alter Sohn. «Er ist das Beste, was mir je passiert ist», sagt Vainio mit strahlenden Augen. Mit ihm und seiner Frau liebt er es, in der Freizeit seine neue Heimat zu erkunden. «Die Schweiz ist wunderschön. Ich wusste ja, was mich erwartet, weil ich mit der Junioren-Nationalmannschaft schon öfters hier war. Nun aber habe ich Zeit, um all die Vorzüge des Landes richtig zu geniessen.»

Diaz’ Lob

Einmal auf dem Eis, ist Vainio aber der hart arbeitende Verteidiger wie eh und je. Bisher erfülle er seine Erwartungen, sagt Trainer Christian Dubé. «Er muss sich aber noch an die Eigenheiten unseres Spielsystems anpassen.» Tatsächlich wusste der Finne in der Champions Hockey League und in den ersten drei Meisterschaftsspielen mit einem praktisch fehlerfreien Spiel zu gefallen. Im Kampf an den Banden stark und sauber in der Angriffsauslösung trägt Vainio viel zur defensiven Stabilität der Freiburger bei. «Ich konnte sicherlich noch nicht mein ganzes Potenzial entfalten. Das Spiel in der National League ist anders als in Schweden. Dort wird viel physischer agiert, es gibt mehr Duelle und versteckte Schläge. Aber es kommt langsam.»

Noch ein wenig justieren muss Vainio sein Spiel auch deshalb, weil er seit Meisterschaftsstart an der Seite von Raphael Diaz agiert. «Ich spiele auf der linken Seite, das ist ziemlich neu für mich.» Gross anmerken lässt er sich diese Umstellung dank seiner Routine allerdings nicht. «An der Seite von einem Spieler mit dem Kaliber von Diaz spielen zu können, macht natürlich vieles einfacher», sagt Vainio. Der langjährige Schweizer Nati-Captain ist nicht weniger des Lobes für einen neuen Partner. «Man merkt, wie erfahren Juuso ist. Er spielt defensiv sehr solid.» Das wiederum eröffnet Diaz Möglichkeiten. «Er sichert mich ab. Ich habe Vertrauen in ihn, wenn ich nach vorne gehe.»

Hart spielen

In den ersten drei Partien hat sich dieses Duo durchaus bewährt. Drei Spiele, in denen sich Vainio ein erstes Bild von der National League machen konnte. «Um ein endgültiges Urteil abzugeben, ist es natürlich noch zu früh. Aber die drei bisherigen Gegner waren alle stark, speziell die jeweiligen Top-Linien, die sicherlich zum Besten in Europa zählen.» Die ultimative Standortbestimmung für Gottéron und Vainio gibt es am Freitagabend, wenn die Freiburger im Heimspiel den EV Zug begrüssen. «Das wird eine grosse Herausforderung. Wir haben ein gutes Spiel gegen die Lakers hinter uns, darauf müssen wir aufbauen. Nun kommt der Meister der letzten beiden Saisons, der viel Talent in seinen Reihen hat. Wir müssen einfach hart spielen und unsere Möglichkeiten nutzen. Wir hatten in den bisherigen Partien so viele Chancen, jetzt müssen wir sie endlich auch in Tore ummünzen.»

Heute gegen Zug: Mit unverändertem Kader gegen den Meister

Gottéron-Coach Christian Dubé lässt heute zu Hause gegen den EVZ genau die gleiche Equipe auflaufen, die am Dienstag gegen die Lakers den ersten Saisonsieg eingefahren hatte. Ganz nach dem Motto «Never change a winning Team»? «Mit diesem Vorsatz bin ich nicht völlig einverstanden. Es geht immer besser. Aber ich war ganz zufrieden mit dem, was ich gesehen habe. Deshalb lass ich alles beim Alten bleiben.» Mit Titelverteidiger Zug wartet die erste grosse Mannschaft der Liga auf die Freiburger. «Die Lakers hatten ihre ersten Spiele auch gewonnen. Aber klar, Zug hat nochmals eine ganz andere Qualität», sagt Dubé, der weiter auf Marcus Sörensen und Gaétan Jobin verzichten muss.

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