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(K-)eine Weihnachtsgeschichte

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

1972 erschien ein Buch mit dem einfachen Titel: «Grenzen des Wachstums». Die Autoren waren Mitglieder des Club of Rome, eine 1968 gegründete Gemeinschaft aus Industrie- und Meinungsführern, aus Wissenschaftlern, Journalisten und Politikern. Sie hatten erkannt, dass ein unbegrenztes Wachstum mit hemmungslosem Gebrauch und Verbrauch unserer Ressourcen und entsprechendem «Abfall» beziehungsweise Umweltverschmutzung auf unserem begrenzten Planeten nicht möglich ist und wir letztlich unsere eigene Lebensgrundlage zerstören.

Mit wissenschaftlicher Akribie zeigen sie auf, wie ernst die Situation ist, und zeigen Wege auf, wie wir mit einer Verhaltensänderung möglicherweise aus der drohenden Sackgasse entkommen. Noch ist es nicht zu spät, sagten sie 1972, noch haben wir Zeit.

Nun halte ich die siebte, aktualisierte Auflage (2022) in meinen Händen, und bereits im Vorwort steht: «Die bittere Erkenntnis lautet: Herzlich wenig hat man gelernt.»

Ich lasse mich auf das Buch ein, kämpfe mich durch nackte Zahlen und Analysen, durch grafische Darstellungen und Tabellen. Gefühle von ungläubigem Staunen, Resignation und Mutlosigkeit wechseln sich ab. Ich muss zwischendurch Pausen einlegen, fühle mich durch die ungeschminkte Wahrheit erschlagen. Wie kann es sein, dass wir Menschen, ausgestattet mit einem gewissen Mass an Verstand und Vernunft, es immer wieder schaffen, die Zeichen der Zeit («Die Zeichen an der Wand») zu übersehen, zu verdrängen, zu verleugnen.

Alle, die einen Fluss, einen Wald kennen, den Gesang der Vögel verstehen oder sich an einer kleinen Blume erfreuen, wissen, dass die Zeit drängt. Wir haben nicht mehr «nur» Kriegs- oder «Wirtschaftsflüchtlinge», immer mehr fliehen Menschen (und Tiere) vor den Zerstörungen eines unbarmherzigen Klimawandels, eines Klimawandels, dessen Ausmass zu einem grossen Teil von «Menschenhand» geschaffen wurde.

Die Kernbotschaft des Buchs bleibt dieselbe wie 1972 bereits beschrieben: Die Zeit drängt. Doch war man damals noch der Ansicht, wir könnten durch entsprechende Massnahmen Grenzüberschreitungen vermeiden, steht heute (2022) fest, dass in vielen Bereichen die Grenzen bereits überschritten wurden. Schwindende Ressourcen, zunehmende Luftverschmutzung, schmelzende Gletscher, mit Plastik zugemüllte Meere, Pestizide im Trinkwasser sind nur ein Teil der unvermeidlichen Auswirkungen. Und wieder versuchen die Autoren, Wege aufzuzeigen, wie wir aus dieser vernichtenden Sackgasse herausfinden können, doch geht es jetzt nicht mehr darum, Grenzüberschreitungen zu vermeiden, heute geht es darum, durch geeignete Massnahmen weitere Überschreitungen zu vermeiden oder sogar rückgängig zu machen. Einfach wird das nicht, und uns steht immer weniger Zeit zur Verfügung.

Fast am Schluss des Buchs ein letztes Kapitel mit der überraschenden Überschrift: 

Nächstenliebe

Eine der wenigen unerschöpflichen Ressourcen, welche wir ohne Einschränkungen «ausbeuten» können. Und die Autoren schreiben, «dass letztlich alle Massnahmen scheitern werden, wenn wir nicht bereit sind, unser Verhalten zu ändern, ein neues Wertesystem zu schaffen, basierend auf Liebe, Freundschaft Verständnis und Solidarität mit allen Lebewesen, mit allen unseren Brüdern und Schwestern» (Aurelio Peccei).

Übermorgen ist Weihnachten. In einem Stall, in den Herbergen war angeblich kein Platz mehr frei, zwischen Ochs und Esel, kommt ein Kind zur Welt. Ein Engel singt «Ehre sei Gott», Hirten knien nieder, und im Morgenland machen sich die Heiligen Drei Könige auf den Weg. Dieses Kind wird später die Menschen zur Umkehr aufrufen. Für die Armen wird er den Himmel öffnen und die reichen Kamele durch ein Nadelöhr pressen. Er wird die Liebe neu definieren, lässt sie über das Du und Ich hinauswachsen, zu allen Mitmenschen, zur Nächstenliebe, die alle Lebewesen umschliesst, die ganze Schöpfung, unsere Mutter Erde.
Noch träumt das Kind in der Krippe von seiner neuen Welt, zusammengehalten von der Liebe. Wir wissen, wie der Traum endete. Und doch, lasst uns alle in diesen Tagen mit dem Kind träumen, von der Liebe zur ganzen Schöpfung, die uns geschenkt wurde, um sie zu bewahren und weiterzugeben.

Im neuen Jahr aber wollen wir aufwachen, um mutig das zu tun, was getan werden muss, damit nicht auch dieser Traum wieder auf Golgatha stirbt.

Ich wünsche uns allen besinnliche, frohe Weihnachten und Tage voller Liebe.

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