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Kadi Neseros Traum von Olympia

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«Kadi Nesero gewinnt vor Erich Huber, wer Dritter wird, ist offen», prognostizierte David Girardet vor dem Start. Der ehemalige Sieger des 100-km-Laufes von Biel sollte am Ende zumindest den Sieger richtig getippt haben. Nesero setzte sich überlegen in der Zeit von 37:40 Minuten über die Distanz von 11,9 Kilometer durch.

Der 27-jährige Äthiopier kam vor zehn Jahren als Asylbewerber in die Schweiz. Nesero wurde von der Armee verfolgt, weil er in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba gegen die Militärregierung protestiert hatte. Er musste das Land verlassen und hat seine Familie seither nie mehr gesehen.

Für die Schweiz

Mittlerweile hat der in Aarau wohnhafte Nesero, der sich in den letzten Jahren einen Namen in der Schweizer Lauf-Szene gemacht hat, die vorläufige Niederlassungsbewilligung erhalten. Dies öffnet ihm ganz neue Horizonte. Musste er sich bisher auf Wettkämpfe in der Schweiz beschränken–u. a. 2013 Vierter beim Murtenlauf und in 30:49 Minuten Zweiter beim 10-km-Strassenrennen von Anfang März–kann er nun auch im Ausland starten. So war Nesero im Februar in Japan. In Marugame bestritt er einen Halbmarathon. In 1:05:02 Stunden verpasste er seine persönliche Bestzeit über diese Distanz knapp (1:04:56 in Valencia 2013). Marugame stellte eine weitere Etappe auf dem Weg zu seinem grossen Ziel dar: einer Teilnahme an Olympischen Spielen im Marathon. «Noch ist es ein Traum», sagt Nesero, der sein Vorbild, den mehrfachen Olympiasieger Haile Gebrselassie persönlich kennt. «Ich kenne ihn von zu Hause, in Äthiopien. Er wohnt ganz in der Nähe von Verwandten.» Ein Zuhause, das für den kleinen Äthiopier immer weiter entfernt scheint. Deshalb träumt er davon, dereinst für die Schweiz an Olympischen Spielen an den Start gehen zu können.

Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg für Nesero. Noch ist er weit von den Zeiten entfernt, welche eine Teilnahme realistisch erscheinen lassen. Bevor er seinen ersten Marathon laufen will, hat er sich eine Zeit von unter 62 Minuten für die halbe Distanz vorgenommen. Er sei noch jung und habe genug Zeit, dieses Ziel zu erreichen, sagt Nesero. Bis dahin wird er weiter an Läufen wie jenem in Bösingen teilnehmen und gewinnen, um sich so einen kleinen finanziellen Zustupf zu holen. Denn Arbeit hat er in all den Jahren noch keine gefunden.

Girardet trotz Sturz Zweiter

Die einheimische Konkurrenz Neseros stritt um die verbleibenden zwei Plätze auf dem Podest. Diesen Kampf entschieden David Girardet (Belfaux), Sieger 2012 in Bösingen, und Lokalmatador Stephen Staehli (TV Bösingen), Sieger 2009 und 2010, zu ihren Gunsten. Girardet setzte sich trotz eines Sturzes–«Ich habe eine Kurve zu sehr geschnitten»–mit knapp zwanzig Sekunden Vorsprung gegenüber Staehli durch.

Erich Huber, der zuletzt sowohl beim Kerzerslauf als auch beim Murtenlauf der beste Freiburger gewesen war, wurde in 40:18 Minuten Vierter. «Ich war die ganze Woche krank», sagte der Läufer der LAT Sense, der sich in den vergangenen Wochen einer blendenden Form erfreuen konnte. Unter diesen Umständen lag diesmal jedoch nicht mehr drin. Huber will nun am Wochenende beim ersten Frühlingslauf in Tafers laufen, ehe er dann beim GP Bern eine neue persönliche Bestzeit anstrebt.

Zahno zum x-ten

Bei den Frauen hiess die Siegerin einmal mehr Regula Zahno. Die Athletin vom TSV Rechthalten absolvierte die 11,9 Kilometer in 43:54 Minuten. «Ich wollte einfach nur spüren, wie es nach dem Kerzerslauf so tut», sagte Zahno, die in Bösingen 1994 zum ersten Mal gewonnen hatte und seither zahlreiche Siege hatte folgen lassen. Wie Huber sieht auch Zahno ihre nächsten Starts in Tafers und Bern vor. «Beim GP werde ich probieren, unter die ersten zehn zu laufen», so Zahno, die sich vor Sabine Rappo Conc und Joanna Bourke-Martigno durchsetzte.

 

Valérie Lehmann. Bild Aldo Ellena/a

Valérie Lehmann: In Kalifornien auf der Jagd nach der EM-Limite

T otal 670 Läuferinnen und Läufer nahmen am Sonntag am 40. Waldlauf von Bösingen teil, darunter auch Valérie Lehmann, die früher für den TV Bösingen lief und heute für die GG Bern startet. Lehmann setzte sich über die Kurzdistanz (5 km) in 17:51 Minuten durch.

Die mehrfache Schweizer Meisterin über die 1500 Meter und 3000 Meter will sich über die 5000-Meter-Distanz für die Europameisterschaften in Zürich vom August qualifizieren. Zu diesem Zweck reist sie in drei Wochen nach Kalifornien, um in der Nähe von Los Angeles und San Francisco zwei Rennen zu bestreiten. «Wenn alles optimal läuft, komme ich mit der Limite zurück», sagt Lehmann. Gefordert ist eine Zeit von 15:45 Minuten. Ihre persönliche Bestzeit liegt aktuell bei 15:59 Minuten. «Es fehlt noch ein Stück, aber es ist möglich.» Es sei schon immer ihr Traum gewesen, Wettkämpfe in den USA zu bestreiten. «Sport und Leichtathletik werden dort ganz anders gelebt», sagt Lehmann. Wer weiss, vielleicht kann sie sich ja gleich zwei Träume auf einmal erfüllen. fs

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