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Die FN-Prognose: Kampf um die Top 6 verspricht viel Spannung

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Der Meistertitel der Saison 2022/23 wird über den amtierenden Champion EV Zug und die ZSC Lions, die am Mittwochabend das Championat mit dem vorgezogenen Spiel bei den Rapperswil-Jona Lakers eröffnen, führen. Während für Gottéron ein Platz in den Top 4 drinliegt, kündigt sich ein enges Rennen um die direkte Playoff-Qualifikation an. Die FN nehmen die neu 14 National-League-Teams unter die Lupe und tippen die Rangliste der Regular Season.

EV Zug: FN-Tipp: 1. (Saison 21/22: 1. – Meister)

Gibt es beim Schweizer Meister der beiden letzten Saisons überhaupt einen Schwachpunkt? Nüchtern betrachtet, heisst die Antwort Nein. Allenfalls könnte man eine mögliche Sättigung bei den erfolgsverwöhnten Spielern als potenzielle Gefahrenquelle ins Feld führen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Genügsamkeit im EVZ breitmacht, ist indes gering. Zu gefestigt ist diese gut ausbalancierte Mannschaft, die im Frühling beeindruckenden Charakter gezeigt hatte und als erstes Team überhaupt in einem Playoff-Final gegen die ZSC Lions einen 0:3-Rückstand in der Serie noch zum Titelgewinn umbiegen konnte. Und es ist nicht davon auszugehen, dass Erfolgstrainer Dan Tangnes ein Nachlassen seiner Truppe überhaupt zulassen würde. Zurückhaltend auf dem Transfermarkt, wurde das Kader der Zuger nicht schwächer. In der Defensive kehrte Eigengewächs Tobias Geisser aus der AHL zurück, der ohnehin schon starke Sturm mit Jan Kovar, Grégory Hofmann, Dario Simion oder Sven Senteler wurde mit Brian O’Neill (USA) und Peter Cehlarik (SVK) veredelt. Und solange der siebenfache Meistergoalie Leonardo Genoni zwischen den Pfosten steht, kann dem EVZ sowieso nichts passieren.

Der US-Amerikaner Brian O’Neill skorte in sechs Saisons in der KHL für Jokerit Helsinki nahezu einen Punkt pro Spiel und stürmt nun neu für den EVZ.
Keystone

Trainer: Dan Tangnes (43/NOR/seit 2018). Ausländer: Peter Cehlarik (SVK/neu), Christian Djoos (SWE), Niklas Hansson (SWE), Carl Klingberg (SWE), Jan Kovar (CZE), Brian O’Neill (USA/neu). Zuzüge: Cehlarik (Awangard Omsk), O’Neill (Jokerit Helsinki), Tobias Geisser (Hershey Bears/AHL). Abgänge: Anton Lander (Timra/SWE), Jérôme Bachofner (ZSC Lions), Claudio Cadonau (SCL Tigers), Marco Müller (Lugano).

ZSC Lions: FN-Tipp: 2. (Saison 21/22: 3. – Final)

Auf dem Papier – das ist nichts Neues – stellen die Lions die nominell beste Equipe. Zwar verloren sie Filigrantechniker Denis Malgin – er war insbesondere in den Playoffs Dreh- und Angelpunkt –, der einen neuerlichen Anlauf in der NHL nimmt, die Transferbilanz ist unter dem Strich jedoch positiv. Nicht nur konnte sich der ZSC die Dienste von Nati-Verteidiger Dean Kukan (Columbus/NHL) sichern, er engagierte mit Lucas Wallmark (SWE), Mikko Lehtonen (FIN) und allen voran Alexandre Texier (FRA, zuletzt Teamkollege von Kukan) auch absolute Top-Ausländer. Die Zürcher können sich gar den Luxus von sieben Importspielern leisten, um den Tschechen Simon Hrubec im Tor pausieren zu lassen. Mit Ludovic Waeber steht bekanntlich valabler Ersatz zur Verfügung. All diese illustren Namen lassen darauf schliessen: Die Problematik des Starensembles ist geblieben, der Trainer Rikard Grönborg noch immer nicht Herr geworden ist. Aber vielleicht lassen sich Sven Andrighetto und Co. von der Euphorie des neuen Stadions bereits in der Quali zu Höhenflügen tragen.

Die Zürcher Fans dürfen sich nicht nur auf zahlreiche Stars freuen, sondern auch auf die neue Swiss-Life-Arena.
Keystone

Trainer: Rikard Grönborg (54/SWE/USA/seit 2019). Ausländer: Justin Azevedo (CAN/POR), Simon Hrubec (CZE/neu), Juho Lammikko (FIN/neu), Mikko Lehtonen (FIN/neu), Garrett Roe (USA), Alexandre Texier (FRA/neu), Lucas Wallmark (SWE/neu). Zuzüge: Hrubec (Omsk), Lammikko (Vancouver/NHL), Lehtonen (SKA St. Petersburg), Wallmark (ZSKA Moskau), Texier (Columbus/NHL), Jérôme Bachofner (Zug), Dean Kukan (Columbus/NHL). Abgänge: Jakub Kovar (Sparta Prag), Marcus Krüger (Djurgarden), Maxim Noreau (Lakers), John Quenneville (Leksand/SWE), Lukas Flüeler (Rücktritt), Denis Malgin (Toronto/NHL), Johann Morant (?), Marco Pedretti (Lausanne).

Genf-Servette: FN-Tipp: 3. (Saison 21/22: 8. – Pre-Playoff)

Bereits vor dem Saisonstart hat Servette einen Wettbewerb gewonnen, nämlich den um die besten Ausländer der Liga. Die finnischen Weltmeister und Olympiasieger Sami Vatanen, Valtteri Filppula und Teemu Hartikainen, die schwedischen Super-Techniker Linus Omark und Henrik Tömmernes sowie der Kanadier Daniel Winnik bilden ein formidables Sextett. Ergänzt wird es mit den eingebürgerten oder mit Schweizer Lizenz ausgestatteten Nordamerikanern Marc-Antoine Pouliot, Tanner Richard und Josh Jooris, was die internationale Feuerkraft zusätzlich erhöht. Ein Platz in den Top 4 der Qualifikation dürfte Genf deshalb gewiss sein, nachdem es letzte Saison erst nach einem Trainerwechsel in die Gänge kam. Ob Jan Cadieux ein guter Coach ist, muss er aber erst noch beweisen. Gegen Lugano (mit einem gewissen Chris McSorley) schied Servette in den Pre-Playoffs kläglich aus. Soll die Reise diesmal weiter gehen, braucht es einen starken Goalie. Wer von den beiden Nummern 1,5 übernimmt diese Rolle? Der verletzungsanfällige Gauthier Descloux oder der wenig konstante Robert Meyer? 

Die Genfer Adler können für die kommende Saison auf ein, zumindest auf dem Papier, überragendes Ausländersextett zählen.
Keystone

Trainer: Jan Cadieux (42/CAN/SUI/seit November 2021). Ausländer: Valtteri Filppula (FIN), Teemu Hartikainen (FIN/neu), Linus Omark (SWE/neu), Henrik Tömmernes (SWE), Sami Vatanen (FIN), Daniel Winnik (CAN). Zuzüge: Hartikainen (Salawat Julajew Ufa/KHL), Omark (Lulea/SWE), Alessio Bertaggia (Lugano), Keanu Derungs (Victoria Royals/WHL), Robert Mayer (Davos), Vincent Praplan (Bern). Abgänge: Stéphane Charlin (SCL Tigers/Leihe), Jonathan Mercier (Vallée de Joux), Tyler Moy (Lakers), Stéphane Patry (Lugano), Arnaud Riat (?), Joël Vermin (Bern), Mathieu Vouillamoz (Ajoie/Leihe).

Freiburg-Gottéron: FN-Tipp: 4. (Saison 21/22: 2. – Halbfinal)

Letzte Saison tanzten die Freiburger durch die Regular Season, und die 0:4-Niederlage in der Halbfinalserie gegen die Lions war viel enger, als es das Resultat vermuten lässt. Mit Chris DiDomenico (zum SCB) verlor Gottéron das wichtigste kreative Element, und hinter die Verteidigung muss trotz einer starken Top 4 (Ryan Gunderson, Raphael Diaz, Juuso Vainio, Dave Sutter) ein Fragezeichen gesetzt werden. Dennoch dürfte die direkte Playoff-Qualifikation sicher sein. Mängel in der Defensive werden von gewissenhaften Stürmern wie Jacob de la Rose, Samuel Walser oder Christoph Bertschy ausgemerzt, und die Offensive ist mit Zuzügen wie dem des letztgenannten Senslers sicher nicht schlechter geworden. Die neuen Ausländer Vainio, de la Rose, Marcus Sörensen (zurzeit verletzt) sowie Janne Kuokkanen, der die Qualitäten für eine der positiven Überraschungen der Liga mitbringt, sind clevere Ergänzungen zum Schweizer Kader, das gut aufgestellt ist. Mit Lebensversicherung Reto Berra im Tor und dem Support von 9000 Fans bei den Heimspielen ist ein Rang in den ersten vier realistisch.

Soll mit seiner Kreativität Chris DiDomenico vergessen machen: Der Schwede Marcus Sörensen.
Charly Rappo

Trainer: Christian Dubé (45/CAN/seit Oktober 2019). Ausländer: David Desharnais (CAN), Jacob de la Rose (SWE/neu), Ryan Gunderson (USA), Janne Kuokkanen (FIN/neu), Marcus Sörensen (SWE/neu), Juuso Vainio (FIN/neu). Zuzüge: de la Rose (Färjestad/SWE), Kuokkanen (New Jersey Devils/NHL), Sörensen (Djurgarden/SWE), Vainio (Växjö/SWE), Christoph Bertschy (Lausanne), Joel Scheidegger (Olten). Abgänge: Daniel Brodin (Djurgarden), Chris DiDomenico (Bern), Otso Rantakari (IFK Helsinki), Jordann Bougro (Kloten), Philippe Furrer (Rücktritt), Yannick Herren (?), Jérémie Kamerzin (?).

HC Lugano: FN-Tipp: 5. (Saison 21/22: 9. – Viertelfinal)

Gelingt es dem HCL, endlich wieder an die Zeiten des «Grande Lugano» anzuknüpfen? 2006 zum letzten Mal Meister, investiert man im Tessin seit Jahren viel Geld, Aufwand und Ertrag stimmten bis jetzt jedoch noch nie überein. Mit grossem Brimborium angekündigt, konnte letzte Saison auch Coach Chris McSorley die Luganesi nicht zurück in die Erfolgsspur bringen. Nach einer zähen Qualifikation schieden die Bianconeri im Playoff-Viertelfinal sang- und klanglos gegen den späteren Meister EVZ aus. Ein Grund dafür war die schwach besetzte Torhüterposition. Diesbezüglich dürfte Lugano mit dem NHL-erprobten Zwei-Meter-Mann Mikko Koskinen (FIN) keine Probleme mehr haben. Koskinens Landsmänner Markus Granlund und Oliwer Kaski sowie die soliden Einheimischen Calle Anderson und Marco Müller sollten genügend Substanz mitbringen, um die Abgänge der Leistungsträger Romain Loeffel, Alessandro Chiesa und Sandro Bertaggia zumindest zu kompensieren. Ein Platz in den Top 6 sollte für Lugano diesmal drinliegen.

Das Ende der Torhütersorgen in Lugano? Der Finne Mikko Koskinen.
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Trainer: Chris McSorley (60/CAN/seit 2021). Ausländer: Mark Arcobello (USA), Daniel Carr (CAN), Brett Connolly (CAN/neu), Markus Granlund (FIN/neu), Troy Josephs (CAN), Oliwer Kaski (FIN/neu), Mikko Koskinen (FIN/neu). Zuzüge: Connolly (Rockford IceHogs/AHL), Granlund (Salawat Julajew Ufa), Kaski (Awangard Omsk/KHL), Koskinen (Edmonton Oilers), Calle Andersson (Bern), Jeremi Gerber (Bern), Marco Müller (Zug), Stéphane Patry (Servette). Abgänge: Justin Abdelkader (?), Mikkel Bödker (HV71/SWE), Leland Irving (?), Shane Prince (Spartak Moskau), Alessio Bertaggia (Servette), Alessandro Chiesa (Rücktritt), Timo Haussener (Olten), Romain Loeffel (Bern), Tim Traber (?), Evan Tschumi (Sierre).

SC Bern: FN-Tipp: 6. (Saison 21/22: 11.)

«Rot steht für Aggressivität – wir wollen wieder angreifen», sagt CEO Raeto Raffainer zum neu roten Heimtrikot der Berner. Offensiv war der SCB auch auf dem Transfermarkt. Neue Spieler wie Chris DiDomenico (Gottéron), Sven Bärtschi, Romain Loeffel, Joël Vermin oder Marco Lehmann sollen den anhaltenden Krebsgang – im Frühling wurden gar die Pre-Playoffs verpasst – stoppen. Die seit jeher grosse Erwartungshaltung in der Bundeshauptstadt ist angesichts solcher Transfers nicht kleiner geworden. Grosse Namen allein garantieren aber noch keinen Erfolg. Trainer Johan Lundskog, ein unbeschriebenes Blatt, wurde zwar in seinem Amt bestätigt, Ausreden hat der Schwede nun aber keine mehr. Er muss jetzt liefern und die neu zusammengewürfelte Truppe, die durchaus über Qualität verfügt, zu einer Einheit zusammenführen. Als möglicher Stolperstein erweisen könnte sich dabei das mediokre Goalie-Duo Philip Wüthrich/Daniel Manzato.

Chris DiDomenico stürmt neu für den SC Bern. 
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Trainer: Johan Lundskog (38/SWE/seit 2021). Ausländer: Chris DiDomenico (CAN/neu), Eric Gélinas (CAN/neu), Cody Goloubef (CAN), Dominik Kahun (GER), Oscar Lindberg (SWE/neu), Colton Sceviour (CAN/neu). Zuzüge: DiDomenico (Gottéron), Gélinas (Rögle), Lindberg (Dynamo Moskau), Sceviour (Edmonton), Sven Bärtschi (Henderson/AHL), Benjamin Baumgartner (Lausanne), Marco Lehmann (Lakers), Romain Loeffel (Lugano), Fabian Ritzmann (Davos), Joël Vermin (Servette), Jesse Zgraggen (Davos). Abgänge: Cory Conacher (?), Kaspars Daugavins (Iserlohn), Dustin Jeffrey (Wolfsburg), Phil Varone (Spartak Moskau), Calle Andersson (Lugano), Alain Berger (Rücktritt), Eric Blum (?), Jeremi Gerber (Lugano), Jan Neuenschwander (SCL Tigers), Vincent Praplan (Servette), Thomas Rüfenacht (?), Grégory Sciaroni (Ajoie), Thomas Thiry (Ajoie).

Lausanne HC: FN-Tipp: 7. (Saison 21/22: 7. – Viertelfinal)

Eine nur knapp gewonnene Pre-Playoff-Serie gegen Ambri und das Viertelfinal-Out gegen Gottéron entspricht so gar nicht den eigenen Ansprüchen im Lausanne HC. Wird in der Saison 2022/23 nun alles besser? Zweifel sind angebracht. Mit Christoph Bertschy wanderte einer der wenigen Schweizer Leader im Team zu seinem Stammclub ab, und auf den Ausländerpositionen gab es zwar viel Umsatz, ein Plus ist im Vergleich zum Vorjahr aber kaum auszumachen. Zumindest auf dem Papier sind die internationalen Zuzüge wenig «sexy». Dass sich die stetige Unruhe im Verein, befeuert durch die nordamerikanische Trade-Mentalität, nachteilig auswirkt, haben die letzten Jahre aufgezeigt. Sollte sich nicht rasch Erfolg einstellen, dürfte als Erster Trainer John Fust den Launen von Mitbesitzer Petr Svoboda zum Opfer fallen. Die Schweizer Basis ist dank den Zuzügen wie Igor Jelovac, Michael Hügli oder Marco Pedretti breiter, dennoch wird es dem LHC nicht für eine Spitzenplatzierung reichen.

Der 33-jährige Österreicher Michael Raffl kehrt nach neun NHL-Saisons nach Europa zurück. 
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Trainer: John Fust (50/SUI/CAN/seit 2021). Ausländer: Daniel Audette (CAN/neu), Cory Emmerton (CAN), Martin Gernat (SVK), Robin Kovacs (SWE/neu), Michael Raffl (AUT/neu), Miikka Salomäki (FIN/neu), Jiri Sekac (CZE). Zuzüge: Audette (Örebro/SWE), Kovacs (Örebro), Raffl (Dallas Stars/NHL), Salomäki (IFK Helsinki), Michael Hügli (Biel), Igor Jelovac (Lakers), Marco Pedretti (ZSC Lions), Ivars Punnenovs (SCL Tigers), Théo Rochette (Québec Remparts/QMJHL), Dario Sidler (EVZ Academy). Abgänge: Mark Barberio (Dinamo Minsk/KHL), Michael Frolik (Liberec/CZE), Francis Paré (Visp), Andy Miele (Jönköping/SWE), Benjamin Baumgartner (Bern), Christoph Bertschy (Gottéron), Luca Boltshauser (SCL Tigers), Justin Krueger (Rücktritt).

HC Davos: FN-Tipp: 8. (Saison 21/22: 5. – Halbfinal)

Nach der Ära Del Curto hat der HCD noch immer nicht völlig zurück in die Spur gefunden. Trainer Christian Wohlwend ist zwar nicht weniger impulsiv als sein berühmter Vorgänger, die Fussstapfen Del Curtos sind für den Engadiner aber zu gross. Trinkflaschen aufs Eis werfen und seinen Torhüter öffentlich kritisieren zeugen von wenig Souveränität. Im Frühjahr eliminierte Davos in den Viertelfinals in der Belle immerhin die Lakers, ehe es im Halbfinal gegen den starken EVZ keine Chance hatte. Nebst dem Zuzug von Ambri-Captain Michael Fora verstärkten sich die Bündner mit einem Schweden-Trio (Klas Dahlbeck, Joakim Nordström und Leon Bristedt). Bis auf Offensivverteidiger Magnus Nygren sind die HCD-Söldner wenig spektakulär, dafür gibt es im Team einige junge Wilde wie Simon Knack, Valentin Nussbaumer, Raphael Prassl oder den Freiburger Axel Simic, die das altbekannte Davoser Tempospiel verkörpern. Und solange der unverwüstliche Andres Ambühl weiter wie letzte Saison (39 Skorerpunkte) aufspielt und Goalie Sandro Aeschlimann seine überragende Saison bestätigen kann, liegen zumindest die Pre-Playoffs locker drin. 

Leon Bristedt kommt vom schwedischen Team Rögle BK nach Davos und soll Mathias Bromé ersetzen.
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Trainer: Christian Wohlwend (45/SUI/seit 2019). Ausländer: Leon Bristedt (SWE/neu), Klas Dahlbeck (SWE/neu), Joakim Nordström (SWE/neu), Magnus Nygren (SWE), Denis Rasmussen (SWE), Matej Stransky (CZE). Zuzüge: Bristedt (Rögle/SWE), Dahlbeck (ZSKA Moskau/KHL), Nordström (ZSKA Moskau), Michael Fora (Ambri-Piotta). Abgänge: Mathias Bromé (Örebro/SWE), Kristian Pospisil (SaiPa Lappeenranta), Robert Mayer (Servette), Fabian Ritzmann (Bern), Lukas Stoop (?), Dino Wieser (Rücktritt), Jesse Zgraggen (Bern).

SCRJ Lakers: FN-Tipp: 9. (Saison 21/22: 4. – Viertelfinal)

Am oberen Zürichsee wird seit Jahren gute Aufbauarbeit geleistet. Aus der einst grauen Maus wurde ein höchst solider National-League-Club. Mit Stefan Hedlund als Nachfolger von Jeff Tomlinson an der Bande hatten die Verantwortlichen ganz offensichtlich den richtigen Riecher. Der 4. Qualifikationsrang wie in der Saison 2021/22 liegt diesmal aber nicht mehr drin, weil das Team zuletzt als Ganzes überperformt hatte. Ob Spieler wie etwa Nando Eggenberger oder Jeremy Wick an die jüngsten Leistungen anknüpfen können, scheint zumindest dahingestellt, und auch der fragile Ausnahmekönner Roman Cervenka muss erst noch beweisen, dass er sein Niveau konstant hoch halten kann. Hoffnungen setzen die Lakers in das neue Stürmerduo Nicklas Jensen/Jordan Schroeder (beide Jokerit Helsinki), zwei von total drei neuen Ausländern neben Verteidiger Maxim Noreau, der zwar offensiv weiter top ist, defensiv bei den ZSC Lions aber nicht immer mehr überzeugen konnte. Der Einzug in die Pre-Playoffs ist den Lakers aber sicher, zumal mit Melvin Nyffeler ein starker Torhüter zur Verfügung steht. Fällt dieser aber aus, wird es zappenduster. 

Die Rapperswil-Jona Lakers werden hart um eine erneute Playoff-Qualifikation kämpfen müssen.
Keystone

Trainer: Stefan Hedlund (47/SWE/seit 2021). Ausländer: Roman Cervenka (CZE), Emil Djuse (SWE), Nicklas Jensen (DEN/neu), Maxim Noreau (CAN/neu), Andrew Rowe (USA), Jordan Schroeder (USA/neu). Zuzüge: Jensen (Jokerit Helsinki/KHL), Noreau (ZSC Lions), Schroeder (Jokerit Helsinki), Janis Elsener (SCL Tigers), Robin Meyer (EVZ Academy), Tyler Moy (Servette). Abgänge: Kalle Kossila (Växjö), Zack Mitchell (Witjas Podolsk), Steve Moses (Hämeelinna/FIN), Noël Bader (Rücktritt), Igor Jelovac (Lausanne), Marco Lehmann (Bern), Benjamin Neukom (Olten).

EHC Biel: FN-Tipp: 10. (Saison 21/22: 6. – Viertelfinal)

Rang 6 in der Qualifikation und ein bitteres Out in den Playoff-Viertelfinals gegen die Lions (3:4 in der Serie) – die Seeländer zeigten vergangene Saison insgesamt eher durchwachsene Leistungen. Eine Vielzahl an Argumenten, dass es heuer besser laufen wird, können sie mit Blick auf die Transferkampagne nicht liefern. Im Gegenteil: Biel hat das Potenzial zur Negativ-Überraschung. Derweil sich die anderen Mannschaften gerade auf den Ausländerpositionen teils signifikant verstärkt haben, scheint das im Seeland nicht der Fall zu sein. Gewiss, der Finne Harri Säteri ist ein Goalie von internationalem Format. Verpflichtet wurde er aber nur, weil Stammtorhüter Joren van Pottelberghe noch monatelang ausfallen wird. Und Stürmer Jesper Olofsson muss seine Skorerwerte, die er bei den Tigers aufweisen konnte, erst noch bestätigten. Ansonsten verlor man mit Michael Hügli einen Schweizer Skorer – ohne ihn zu ersetzen –, und die für die Torproduktion zuständigen Luca Cunti und Damian Brunner sind verletzungsanfällig. Sollte der finnische Sniper Toni Rajala nicht wie gewohnt punkten, könnte eine ganz schwierige Saison auf die Bieler warten.

Wie konstant spielt der EHC Biel in der kommenden Saison?
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Trainer: Antti Törmänen (51/FIN/seit Dezember 2017/2021). Ausländer: Alexander Jakowenko (RUS), Viktor Lööv (SWE), Jesper Olofsson (SWE/neu), Toni Rajala (FIN), Jere Sallinen (FIN), Harri Säteri (FIN/neu). Zuzüge: Olofsson (SCL Tigers), Säteri (Arizona Coyotes), Luca Christen (Langenthal), Simon Rytz (Olten). Abgänge: Miks Indrasis (Schwenningen), Dimitri Schikin (Witjas Podolsk), Kevin Fey (Ajoie), Michael Hügli (Lausanne), Lilian Garessus (Ajoie), Roman Karaffa (?), Gilian Kohler (Ajoie), Elien Paupe (Langenthal).

HC Ambri-Piotta: FN-Tipp: 11. (Saison 21/22: 10. – Pre-Playoff)

Die mit der neuen Eishalle verbundene Euphorie führte die Biancoblu zuletzt mit Rang 10 gerade noch so in die Pre-Playoffs, wo gegen den Lausanne HC allerdings Endstation war. Dass es immerhin so weit reichte, hatte Ambri in erster Linie dem finnischen Schlussmann Janne Juvonen zu verdanken, der als Notnagel geholt wurde. Juvonen ist immer noch da, und zusammen mit den ausländischen Verteidigern Tim Heed (SWE) und Jesse Virtanen (FIN) dürfte die Defensive der Tessiner relativ stabil sein. Vorne sollen die Tschechen Michael Spacek und Filip Chlapik, letzte Saison in seiner Heimat mit 70 Punkten in 53 Spielen der beste Skorer der Liga, für die Musik und die nötigen Tore sorgen. Damit die Leventiner die Pre-Playoffs erreichen können, muss es dem Team dennoch sehr gut laufen. Die Qualität der Schweizer, die von Dorfkönig Inti Pestoni angeführt werden, ist ganz einfach zu klein – das können auch die stets tadellose Einstellung der Tessiner und das umsichtige Coaching von Luca Cereda nicht vollends kompensieren.

Filip Chlapik und Tim Heed sind Teil einer starken Ausländerfraktion bei Ambri-Piotta.
Keystone

Trainer: Luca Cereda (41/SUI/seit 2017). Ausländer: Filip Chlapik (CZE/neu), Tim Heed (SWE/neu), Janne Juvonen (FIN), Brandon McMillan (CAN), Nick Shore (USA/neu), Michael Spacek (CZE/neu), Jesse Virtanen (FIN/neu). Zuzüge: Chlapik (Sparta Prag), Heed (Spartak Moskau/KHL), Virtanen (Färjestad/SWE), Shore (Sibir Nowosibirsk/KHL), Spacek (Frölunda Göteborg), Valentin Hofer (EVZ Academy), Lionel Marchand (GCK Lions), Noah Patenaude (Saint John Sea Dogs/QMJHL/Leihe). Abgänge: Matt D’Agostini (?), Juuso Hietanen (Hämeenlinna/FIN), Peter Regin (Eisbären Berlin), Elias Bianchi (Rücktritt), Damiano Ciaccio (Ajoie), Giacomo Dal Pian (Olten), Michael Fora (Davos), Cédric Hächler (Olten), Patrick Incir (Bellinzona).

EHC Kloten: FN-Tipp: 12. (Saison 21/22: SL-Meister, Aufsteiger)

Mit Torhüter Juha Metsola – in der KHL über Jahre hinweg einer der besten seines Fachs – und Stürmer Arttu Ruotsalainen (von den Buffalo Sabres) hat Aufsteiger Kloten zweifelsohne zwei der spektakulärsten Finnen der Liga in seinen Reihen. Auch Center Miro Aaltonen ist ein starker Ausländer, derweil Jonathan Ang (HC Thurgau) und Eric Faille erst noch beweisen müssen, dass sie auch in der National League eine Verstärkung sein können. Während die Importspieler den Vergleich mit der neuen Konkurrenz nicht wirklich zu scheuen brauchen, sieht das bei den einheimischen Spielern ganz anders aus. Der bei Gottéron ungenügende Jordann Bougro reiht sich nahtlos im Kader der Zürcher Unterländer ein, das keinen einzigen dominanten Schweizer herausstreichen lässt. Matteo Nodari, Martin Ness und Co. werden in der Beletage des Schweizer Eishockeys ganz hartes Brot essen. Die Aufstiegseuphorie und der unterschätzte Trainer Jeff Tomlinson – hinter dessen Gesundheit ein Fragezeichen gesetzt werden muss – werden aber dafür sorgen, dass Kloten nicht ganz hinten zu finden ist.

Nach dem Aufstieg will sich Kloten wieder in der höchsten Liga etablieren.
Keystone

Trainer: Jeff Tomlinson (52/CAN/seit 2021). Ausländer: Miro Aaltonen (FIN/neu), Jonathan Ang (CAN/neu), Lucas Ekestahl Jonsson (SWE/neu), Eric Faille (CAN), Juha Metsola (FIN/neu), Arttu Ruotsalainen (FIN/neu), Jordan Schmaltz (USA/neu). Zuzüge: Miro Aaltonen (Witjas Podolsk), Jonathan Ang (Thurgau), Ekestahl Jonsson (Rögle), Juha Metsola (Salawat Ufa), Arttu Ruotsalainen (Buffalo/NHL), Jordan Schmaltz (IFK Helsinki), Jordann Bougro (Gottéron), Luca Capaul (GCK Lions), Michael Loosli (SCL Tigers), Martin Ness (Ajoie). Abgänge: Robin Figren (Rücktritt), Dominic Nyffeler (Olten), Simon Seiler (Olten), David Stämpfli (Rücktritt).

HC Ajoie: FN-Tipp: 13. (Saison 21/22: 13.)

Mit nur gerade neun Siegen in 51 Partien war Ajoie letzte Saison einer der schwächsten Aufsteiger aller Zeiten. Negativer Höhepunkt waren 18 Niederlagen in Folge, die dem langjährigen Coach Gary Sheehan den Kopf kosteten. Die Euphorie im Jura ist längst der Ernüchterung gewichen. Mit Filip Pesan präsentiert Ajoie neu ein hierzulande unbekanntes Gesicht an der Bande. Aber auch der Tscheche wird es nicht schaffen, mehr als den vorletzten Platz aus seiner Mannschaft herauszukitzeln. Mit Verteidiger T.J. Brennan und Stürmer Frédérik Gauthier konnte Sportchef Julien Vauclair zwar kräftige Ausländer engagieren, die körperlich dagegenhalten werden. Die Substanz bei den Schweizern ist im Vergleich zu der Konkurrenz jedoch weiterhin inferior. Restposten wie Gregory Sciaroni, Thomas Thiry oder Kevin Fey veranlassen kaum zum Träumen. Deshalb bleiben Siege der Jurassier – speziell in der Fremde – auch im Championat 2022/23 die Ausnahme, zumal das zweite Jahr in einer höheren Liga bekanntlich als das schwierigste gilt.

In der wohl stärksten Schweizer Liga aller Zeiten werden die Jurassier viel mit Defensivarbeit beschäftigt sein.
Keystone

Trainer: Filip Pesan (44/CZE/neu). Ausländer: Guillaume Asselin (CAN), T.J. Brennan (USA/neu), Philip-Michaël Devos (CAN), Frédérik Gauthier (CAN/neu), Jonathan Hazen (CAN), Jérôme Leduc (CAN). Zuzüge: Brennan (Salzburg), Gauthier (Utica Comets/AHL), Kevin Bozon (Winterthur), Damiano Ciaccio (Ambri), Ian Derungs (Thurgau), Kevin Fey (Biel), Lilian Garessus (Biel), Gilian Kohler (Biel), Grégory Sciaroni (Bern), Thomas Thiry (Bern), Mathieu Vouillamoz (Servette/Leihe). Abgänge: Maxime Fortier (Björklöven/SWE), Sebastian Wännström (Augsburg), Lou Bogdanoff (Visp), Daniel Eigenmann (Visp), Lars Frei (Chur), Mathias Joggi (Rücktritt), Martin Ness (Kloten), Kay Schweri (La Chaux-de-Fonds).

SCL Tigers: FN-Tipp: 14. (Saison 21/22: 12.)

Eine eklatante Heimschwäche und mit Jason O’Leary ein Fehlgriff auf dem Trainerposten, die Saison 2021/22 war für die Tigers mit dem vorletzten Platz ein Flop. Es dürfte für die Emmentaler aber noch schlimmer kommen. Mit dem neuen Captain Harri Pesonen hat Langnau zwar einen der dominantesten Ausländer der Liga, doch das ist dann auch schon fast der einzige Lichtblick, der im schwachen Kader auszumachen ist. Die Transfers von Trainer Thierry Paterlini und Sportchef Pascal Müller – beide sind neu und sollen dem erfolgreichen Ambri-Duo Luca Cereda/Paolo Duca nacheifern – sind weitestgehend bieder. Namen wie der des Deutschen Marc Michaelis, Jan Neuenschwander oder Marc Aeschlimann versprechen bescheidenes Spektakel. Besonders bedenklich ist die Ausgangslage zwischen den Pfosten. Luca Boltshauser (von Lausanne) wird die Schotten über eine ganze Saison hinweg nicht dichtmachen können, und Backup Stéphane Charlin ist ganz einfach zu schwach – da nützen auch die finnischen Verteidiger Sami Lepistö und Vili Saarijärvi als Absicherung herzlich wenig.

Sucht verzweifelt nach talentierten Mitspielern: Tigers-Verteidiger Vili Saarijärvi.
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Trainer: Thierry Paterlini (47/SUI/neu). Ausländer: Alexandre Grenier (CAN), Sami Lepistö (FIN/neu), Marc Michaelis (GER/neu), Harri Pesonen (FIN), Vili Saarijärvi (FIN/neu), Aleksi Saarela (FIN). Zuzüge: Lepistö (Lulea), Michaelis (Toronto Marlies/AHL), Saarijärvi (Lukko Rauma/FIN), Marc Aeschlimann (ZSC/GCK Lions), Luca Boltshauser (Lausanne), Claudio Cadonau (Zug), Stéphane Charlin (Servette/Leihe), Jan Neuenschwander (Bern). Abgänge: Jesper Olofsson (Biel), Janis Elsener (Rapperswil-Jona Lakers), Larri Leeger (Olten), Michael Loosli (Kloten), Ivars Punnenovs (Lausanne).

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