Bereits beim Einwärmen konnten die Zuschauer einen Unterschied zwischen den beiden Teams feststellen. Die Gäste aus Kerzers waren voll bei der Sache und hoch konzentriert. Beim Heimteam war eher lockeres Aufwärmen angesagt. So war es denn auch nicht sonderlich überraschend, dass die Kerzerser bereits in der 7. Minute zum schönen Führungstreffer durch Marem Ajdaroski kamen. Nur drei Minuten später konnte Saciri nur mit einem Notbremsefoul im Strafraum gestoppt werden. Der tadellos pfeifende Schiedsrichter beliess es indes bei einer Gelben Karte. Den fälligen Penalty verwandelte Marc Rotzetter kaltblütig. Als in der 14. Minute Rotzetter nachdoppeln und zum 3:0 einschiessen konnte, war dies bereits die Vorentscheidung. Noch vor der Pause konnten Ajdaroski und Dominik Forster auf 5:0 erhöhen. Notabene wurde der fünfte Treffer in numerischer Unterzahl erzielt, da Florian Cloux nach 39 Minuten des Feldes verwiesen wurde.
Rotzetter mit vier Toren
Auch nach dem Pausentee kamen die Seeländer fast im Minutentakt zu gut aufgelegten Torchancen. In der 50. Minute erzielte Rotzetter seinen dritten Treffer. Was kaum noch zu erwarten war, traf schliesslich in der 57. Minute ein: eine Torchance für das Heimteam. Kerzers-Torhüter Michel Siffert vereitelte mit einer reflexartigen Glanzparade jedoch vorerst einen Treffer für die Greyerzer. In der Folge wogte das Spiel hin und her. Der FC Kerzers hielt das Tempo hoch, war in den Zweikämpfen aufsässig und zog sein Spiel souverän durch. Die Aufsteiger verloren, je länger das Spiel dauerte, immer mehr die Motivation. In der 80. Minute konnte erneut der sehr agile und fleissige Rotzetter seine Glanzleistung mit einem weiteren Elfmeter zum 7:0 krönen. Zwei Minuten später kam Haute-Gruyère immerhin doch noch zum Ehrentreffer.
Kerzers macht Freude
Alles in allem kann festgestellt werden, dass Kerzers-Trainer Marc Flühmann seinem Team eine attraktive und schön anzusehende Spielkultur verpasst hat. Wenn man dabei noch in Betracht zieht, dass er in der Sommerpause sein ganzes Mittelfeld ersetzen musste, so kann man vor seiner Leistung und der seiner Spieler nur den Hut ziehen. Der FC Kerzers spielt heute einen modernen Fussball, bei welchem die Motivation und die taktische Einstellung der Spieler stimmt. Alle ziehen am gleichen Strang, und so werden die treuen Fans auch im neuen Jahr bestimmt noch viel Freude an den Auftritten der Seeländer haben.
Flühmann zeigte sich nach dem Spiel dementsprechend zufrieden. «Ich bin zufrieden, auch wenn das Resultat höher hätte ausfallen können. Aber bei einer 5:0-Führung zur Halbzeit ist es nicht so einfach, die Konzentration aufrechtzuerhalten. Mit der Vorrunde bin ich grösstenteils zufrieden, auch wenn uns vielleicht zwei bis drei Punkte mehr gut zu Gesicht stehen würden.»
Haute-Gruyère – Kerzers 1:7 (0:5)
Grandvillard, Stade des Auges – 100 Zuschauer.–SR: Jonathan Fasano.
Tore: 7. Ajdaroski 0:1; 10. Rotzetter 0:2 (Penalty); 22. Rotzetter 0:3; 37. Ajdaroski 0:4; 44. Forster 0:5; 50. Rotzetter 0:6; 80. Rotzetter 0:7 (Penalty); 82. Jahaj 1:7.
FC Haute-Gruyère: Soares Moreira; Gremaud, Waeber, Saciri (46. Buchs), Monteiro Tavares; Jahaj, Gigandet; Sudan (67. Thönen), Bussard; Teixeira de Almeida, Benslimane (50. Mendes Tavares).
FC Kerzers: Siffert; Schulz, V. Kaltenrieder, M. Kaltenrieder; Stoll; Forster (60. Gruber), Weber (76. Zesiger), Cloux, Goncalves; Rotzetter, Ajdaroski (62. Tanner).
Bemerkung: 39. Gelb-Rote Karte gegen Cloux (Foul)