Fakt ist, dass ein Drittel mehr Kündigungen bei den Lehrpersonen als in Durchschnittsjahren verzeichnet wurden, dass viele Lehrpersonen Burn-out-gefährdet sind, dass mehr als ein Drittel der Schülerinnen und Schüler sonderpädagogische Massnahmen brauchen.
Für mich sieht dies eher nach einer Katastrophe aus als nach einer Baisse. Diese Fakten sollte die Erziehungsdirektion ernsthaft behandeln und nicht bagatellisieren. Momentan herrscht eine diktatorische Bürokratie in unserem Schulsystem. Von oben wird gesagt, was zu tun ist, und die Lehrpersonen müssen es umsetzen. Nur ist es in der Praxis oft nicht durchführbar, weil die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Die Lehrpersonen werden krank, wie die Schülerinnen und Schüler auch.
Kinder, die verweigern oder nicht ins System passen, werden als Einzelfälle behandelt, und die Lehrpersonen werden mit Flickmassnahmen vertröstet. Wer am meisten darunter leidet, sind unsere Kinder. Darum müssen die Autonomie der Schulen und die Bildungsvielfalt gefördert werden, damit sich die Kinder frei entwickeln können, ohne krank zu werden. Die Lehrpersonen könnten mehr Eigenverantwortung übernehmen und wären viel freier in der Gestaltung ihres Unterrichts. So bekommen sie die innere Essenz und die Freude am Beruf zurück. Zugunsten unserer Kinder.
Karin Lerch, St. Antoni
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