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Kanton kauft Elanco Industriebrache ab

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Anfang 2015 hatte die amerikanische Elanco-Gruppe die Abteilung Tiergesundheit der Novartis-Gruppe mit der Forschungsanstalt in St. Aubin übernommen, zehn Monate später entschied Elanco, die Aktivitäten am Standort St. Aubin aufzugeben. Nun will der Kanton Freiburg die Immobilien des amerikanischen Konzerns auf Freiburger Boden erwerben.

Wie der Staatsrat gestern in einer Medienmitteilung bekannt gab, hat er am 22. Dezember 2016 mit Elanco einen Verkaufsvertrag für die Gesamtheit der immobilen Vermögenswerte der Unternehmensgruppe unterzeichnet. Das Geschäft muss noch vom Grossen Rat genehmigt werden, damit der Staat ab 31. Mai 2017 Besitzer der Gebäude und Grundstücke wird.

Für 20 Millionen Franken

Wie der Staatsrat mitteilt, wurde im Vertrag ein Verkaufspreis von 20 Millionen Franken festgelegt. Für diesen Betrag erwirbt der Kanton die Forschungsanstalt in St. Aubin sowie ein Grundstück in Marly. Der Standort St. Aubin umfasst 277 000 Quadratmeter Land in der Arbeitszone, wovon 150 000 nicht überbaut sind, dazu 986 000 Quadratmeter Landwirtschaftsland sowie Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 25 000 Quadratmetern. Zusätzlich umfasst der Verkauf 150 000 Quadratmeter in einer Arbeitszone von Marly, heisst es in der Mitteilung. Dieses Land gehörte früher der Ciba-Geigy und befindet sich neben dem Marly Innovation Center auf der anderen Seite der Ärgera. Mit St. Aubin und Marly existieren zudem Vereinbarungen, damit die Interessen der beiden Gemeinden gewährleistet sind.

Dass der Kauf der Elanco-Besitztümer zum jetzigen Zeitpunkt erfolgt, hat gemäss dem Direktor der Freiburger Wirtschaftsförderung Jean-Luc Mossier vor allem mit den 150 000 Quadratmetern in Marly zu tun. «Dieses Grundstück ist nicht bebaubar bis die Strassenverbindung Marly-Matran steht», sagte Mossier gegenüber den FN. «Da nun aber der Kanton eine Realisierung dieser Verbindung im Zeitraum von etwa 15 Jahren plant, haben sich schon verschiedene Interessenten für das Grundstück gemeldet. Wir mussten schnell entscheiden.»

Der Staat kaufe die rund 1,5 Millionen Quadratmeter von Elanco zu einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 50 Franken. Im Fall der Parzelle in Marly sei aber in kurzer Zeit mit einem erheblichen Mehrwert zu rechnen, so dass der Staat für den Standort St. Aubin auch ein gewisses Risiko eingehen könne, so Mossier.

Tatsächlich ist derzeit noch nicht klar, was mit den Grundstücken und Gebäuden in St. Aubin geschehen wird. Die rund 1 Million Quadratmeter Landwirtschaftsland hatte Novartis zur Tierhaltung einem Landwirt verpachtet. Die Pacht läuft bis 2023 weiter. Wie Mossier erklärte, stehe die Behörde für Grundstückverkehr dem Transfer des Landwirtschaftslands positiv gegenüber.

Bei den Gebäuden in St. Aubin gibt es verschiedene Optionen. Gemäss Mossier müssen für einen Teil der Gebäude Bestimmungen des Kulturgüterschutzes beachtet werden. Die industriellen Gebäude seien in einem «nicht sehr guten Zustand» und würden eventuell abgebrochen. Die Büros und Labors seien hingegen in einem guten Zustand und blieben vielleicht erhalten. Auf dem Grundstück in St. Aubin gibt es seit Monaten keine Aktivität; Securitas kontrollierten das Gelände, so Mossier.

Wie der Staatsrat in seiner Mitteilung schreibt, wird die Botschaft an den Grossen Rat nebst dem Verkauf auch Abbruch-, Sanierungs- und Unterhaltsarbeiten vorsehen. Diese werden derzeit von den kantonalen Diensten geprüft. Laut Mossier werden diese Arbeiten «zwischen null und fünf Millionen Franken» kosten. Das obligatorische Finanzreferendum käme nicht zum Zug.

Staatsrat

Bodenpolitik soll klarer definiert werden

Mit dem Kauf der Elanco-Immobilien erwirbt der Kanton zum dritten Mal in kurzer Zeit ein Gelände einer Firma, die ihre Aktivitäten aufgibt oder in wirtschaftlichen Nöten steckt. Im November genehmigte der Grosse Rat einstimmig den Kauf des Tetra-Pak-Geländes für 21 Millionen Franken, nachdem der Verpackungskonzern seine Aktivitäten in Romont aufgegeben hatte. Im September gewährte das Parlament 31 Millionen Franken für den Kauf des Gebäudes der Schumacher AG in Schmitten und den Umbau in ein Lager für Kulturgüter. «Der Kauf des Schumacher-Gebäudes ist speziell: Die Wirtschaftsförderung war da nicht beteiligt», sagt deren Direktor Jean-Luc Mossier.

Elanco und Tetra Pak stellten hingegen Chancen dar, um im Sinne einer aktiven Bodenpolitik zu Grundstücken für Industrie und Gewerbe zu kommen, so Mossier. Derzeit stehe kein weiteres solches Projekt in Aussicht. Der neue Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty (CVP) werde aber Überlegungen anstellen und mit dem Staatsrat eine Strategie ausarbeiten, wie diese Bodenpolitik künftig aussehen solle. Die Schaffung eines Fonds stehe zur Diskussion. Gemäss Mossier gibt es für das Tetra-Pak-Areal mehrere Interessenten: Einige von ihnen lehnte die Wirtschaftsförderung ab, doch zwei Projekte sollten sich in der ersten Hälfte 2017 konkretisieren.

uh

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