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Kanton muss für KUB-Umbau viele Millionen nachschiessen

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Zu wenig Reserven für «Unvorhergesehenes» im Budget: Die historische Bausubstanz der Kantons- und Universitätsbibliothek erweist sich als so schlecht, dass der Kanton zusätzliche Mittel in den laufenden Umbau stecken muss. Dies hätte auch vermieden werden können.

Es hat sich schon bei den Besichtigungen der Baustelle abgezeichnet, und jetzt ist es auch amtlich: Die Erweiterung und der Umbau der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg (KUB) werden um einiges teurer. Der Kanton kommt bei einem Kassensturz zum Schluss, dass die budgetierten total 86 Millionen Franken nicht reichen werden. Die Erkenntnis ist eine Folge einer Standortbestimmung des Bauprojekts. Deshalb wird der Staatsrat beim Grossen Rat – voraussichtlich im Juni – einen Zusatzkredit für die Umsetzung des Projekts beantragen. Die Höhe der Mehrkosten ist laut Baudirektor Jean-François Steiert (SP) noch unklar. Wie viel zusätzliche Mittel im Sommer noch gesprochen werden müssen, überprüft nun eine externe Stelle. 

Marode Bausubstanz

Der Grund für die erwarteten Mehrkosten liegt vordergründig in der überraschend schlechten Bausubstanz des historischen Gebäudes. Die denkmalgeschützte Originalbausubstanz stammt in ihren Grundzügen aus dem Jahr 1910. Diese wieder aufzupäppeln, treibt die Kosten in die Höhe. Hinzu kommen die allgemeine Teuerung und der massive Anstieg der Preise für Baumaterial als Folge der Pandemie.

«Vor allem die Fundamente erwiesen sich als Problem», sagt Steiert. Und in einem weitgehend ausgehöhlten Gebäude sind starke Fundamente für die Statik entscheidend. Oftmals fehlten Strukturen, die in den Plänen eingezeichnet waren, oder sie tauchten an Orten auf, wo man sie nicht vermutet hätte. Tiefensondierungen im Vorfeld seien im laufenden Betrieb nicht möglich gewesen, ohne diesen zu stören und das Material zu beschädigen. «Deshalb konnten die Fachleute die Lage erst nach Leerung des Gebäudes genauer analysieren.»  

Zahlenakrobatik ohne Sicherheitsnetz

Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass das Hauptproblem beim fehlenden Posten Unvorhergesehenes liegt. Das Budget war aufgrund von Berechnungen von vor fünf Jahren erstellt worden. Zudem wurde es nicht auf der Basis von Offerten erstellt. Während man bei Neubauten mit einem Polster von gegen 10 Prozent rechnet, sollte man bei historischen Bauten 15 bis 20 Prozent einrechnen, um böse Überraschungen und damit hohe Nachtragskredite zu vermeiden. Dies wurde nicht gemacht, sagt Steiert. Dieses Polster hätte allerdings einen grossen Teil der erwarteten Überschreitung wohl abdecken können, schätzt der Baudirektor. 

Das Projekt ist laut einer Mitteilung des Staatsrates eines der letzten grossen Immobilienbauprojekte des Kantons Freiburg, das vor der Einführung neuer Regeln für die Organisation von Bauprojekten verabschiedet wurde. Zuvor wurden die Reserven generell zu niedrig veranschlagt. Neu werden die benötigten Mittel erst errechnet, wenn mindestens 70 Prozent aller Offerten vorliegen. Die Konsequenz: Die zu erwarteten Kosten fallen höher aus – namentlich bei historischen Gebäuden mit schlechter Bausubstanz. Dafür sinken die Beträge, die nachträglich noch nachgeschossen werden müssen.

Fahrplan bleibt bestehen

Die konkreten Bauarbeiten haben Anfang 2020 begonnen. Aktuell klafft eine Baugrube entlang der Joseph-Piller-Strasse. Zu sehen ist vor allem noch die Aussenfassade des weitgehend ausgehöhlten Gebäudes. Die Bauarbeiten werden trotz der neuen Erkenntnisse wie geplant fortgesetzt, schreibt der Staatsrat. Der Zeithorizont der Bauarbeiten reicht bis etwa 2025.

Zahlen und Fakten

Operation am offenen Herzen

Am Aus- und Umbau der Kantons- und Universitätsbibliothek (KUB) wird seit über 20 Jahren geplant und gearbeitet. Das Bauprojekt umfasst 14’600 Quadratmeter Nutzfläche und wird auf total 79 Millionen Franken veranschlagt. Davon sind 15 Millionen Franken Bundesbeiträge und vier Millionen, die der Kanton bereits für die Projektierung investiert hatte. Hinzu kommen Kosten von 7 Millionen Franken für Umzug und Lagerung. Der Kantonsanteil, dem das Volk deutlich zugestimmt hat, beträgt also rund 60 Millionen Franken. Es gibt drei neue Untergeschosse, von denen zwei als Magazine eingeplant sind. Drei Viertel des Bestandes werden künftig hier gelagert werden, ein Viertel in einem neuen Magazin in Givisiez. Während des Umbaus lagern die Bestände in Hallen auf dem früheren Tetra Pak-Areal in Romont. Das Zwischendepot wurde letztes Jahr in einer der grössten Umzugsaktionen, die der Kanton je durchgeführt hat, bezogen. Zwei Millionen Bücher wurden transportiert und eingelagert. Rund 1000 Lastwagenfahrten brauchte es für die 3500 Tonnen Bücher. fca

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