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Als die ersten Menschen über den Euschelspass zogen

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Der heutige Kanton Freiburg zwischen 10 000 und 5000 vor Christus: Ein riesiger Urwald bedeckt die Region sowie ganz Europa. Die weiten Steppen der Tundra, die nach der Eiszeit übrig geblieben waren, verschwanden allmählich, denn das Klima wurde wärmer. Immer mehr grosse Bäume wuchsen, Wälder entstanden, die Freiburger Voralpen waren nun eisfrei. Damit verschwanden auch die Tiere aus der Eiszeit: Rentiere und Steinböcke wanderten nach Norden oder in die Höhe. Stattdessen streiften nun Hirsche, Wildschweine, Bären und Wölfe durch die Wälder.

Die Bären und Wölfe teilten sich ihre Beutetiere mit einem weiteren Jäger: dem Menschen. Mit der Erwärmung des Klimas fühlte der sich in der Region des heutigen Kantons Freiburg immer wohler und blieb nun nicht mehr nur im Sommer, wie noch in der Altsteinzeit, sondern das ganze Jahr über hier.

Und die Menschen hinterliessen Spuren, die noch heute zu sehen sind, wie Archäologe Michel Mauvilly sagt. «Wir haben rund 200 Fundplätze aus der Mittelsteinzeit im Kanton gefunden.» Die Mittelsteinzeit, oder das Mesolithikum, beschreibt die Zeit von 10 000 bis 5000 vor Christus (siehe Kasten). «Wir wissen wegen der vielen Funden mehr über diese Menschen als über solche aus früheren Zeiten.»

Jagd verändert sich

Die Menschen der Mittelsteinzeit waren die letzten Jäger und Sammler. Das heisst, sie kultivierten keine Pflanzen und hielten keine Tiere – ausser erste domestizierte Hunde – sondern jagten Wild und assen Pilze oder Wurzeln, Früchte und andere Bestandteile wilder Pflanzen.

Mit der Veränderung des Ökosystems veränderte sich auch die Art der Jagd. Jagten die Menschen in den offenen Steppen grosse Tiere mit Speeren, so funktionierte diese Technik im dichten, unübersichtlichen Wald nicht mehr. Die Menschen entwickelten Pfeil und Bogen, um ihre Beute zu erlegen. Das schien gut zu funktionieren, und es schien auch genug Tiere zu geben. Bei einem grösseren Lagerplatz bei Arconciel habe man über 500 000 Knochenreste gefunden, sagt Michel Mauvilly. «Das Leben damals war sicher manchmal schwer, aber wir gehen davon aus, dass die Menschen keinen Hunger litten.» Damals lebten nicht besonders viele Menschen in der Region, Michel Mauvilly geht von ein paar Hundert auf dem ganzen Kantonsgebiet aus und von vielleicht ein paar Tausend im Gebiet der heutigen Schweiz.

Sehr mobil

In der Mittelsteinzeit waren die Menschen noch immer sehr mobil und zogen in kleinen Gruppen umher. Sie lagerten im Winter eher im Seeland und zogen im Sommer in die Berge, wie Michel Mauvilly erklärt. Die Menschen wohnten entweder in Zelten, oder lagerten unter Felsvorsprüngen.

Zahlreiche Lagerplätze gab es in ganz Deutschfreiburg, von Murten und Kerzers über Düdingen, Maggenberg bei Alterswil, St. Silvester bis hinauf auf den Euschelspass und nach Jaun. Die Archäologen haben an diesen alten Lagerplätzen der Menschen Feuersteine, Spuren von Feuerstellen, Werkzeuge aus Knochen aber auch Schmuck gefunden. «Es ist bei vielen Fundorten allerdings schwierig zu beurteilen, ob dort nur einmal für ein paar Tage Menschen gelagert haben, oder ob die Lagerplätze über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte immer wieder besucht wurden», sagt Michel Mauvilly.

Kontakte über Region hinaus

Ein Platz, bei dem die Archäologen ziemlich sicher sind, dass er über rund 2000 Jahre regelmässig besucht wurde, ist La Souche bei Arconciel, nicht weit von der heutigen Stadt Freiburg entfernt. Dort seien besonders viele Funde gemacht worden, so Mauvilly. Ebenfalls grössere Lagerplätze befanden sich in Maggenberg bei Alterswil und am Mont Vully. Am Euschelspass zwischen Schwarzsee und Jaun wurden bei Ausgrabungen vier bis fünf Lagerplätze gefunden.

Die Menschen zogen also schon damals über Pässe, und die Archäologen haben Funde gemacht, die zeigen, dass die Menschen in der Region Kontakte weit darüber hinaus pflegten. So etwa Bergkristalle aus dem Wallis, Feuersteine aus der Region Olten und Muscheln aus dem Mittelmeerraum.

In einer losen Serie blicken die FN mit Archäologe Michel Mauvilly zurück in die Frühgeschichte. Wir beleuchten, wie die Menschen in den einzelnen Epochen im Gebiet des heutigen Kanton Freiburg lebten.

Chronologie

Die Mittelsteinzeit oder das Mesolithikum

Die Mittelsteinzeit oder das Mesolithikum bezeichnet die Zeit zwischen 10 000 und 5000 vor Christus. Zum Vergleich: Das ist eine Zeitspanne, die länger ist als von der Epoche des antiken Griechenlands bis heute. Der Begriff Mittelsteinzeit wird vor allem für Europa gebraucht und ihr Beginn markiert unter anderem die zunehmende Bewaldung Europas und eine damit einhergehende Veränderung der menschlichen Lebensweise. Die Menschen waren noch immer Jäger und Sammler, begannen aber anders zu jagen und sehr kleine steinerne Einsätze in ihre Waffen zu integrieren, sogenannte Mikrolithe, wie es im historischen Lexikon der Schweiz heisst. Die Forscher sprechen vom Ende der Mittelsteinzeit und dem Beginn der Jungsteinzeit, als die Menschen begannen, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben.

nas

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