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Das HFR bereitet sich auf die Krise vor

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39 Frauen und Männer werden im HFR wegen des Coronavirus behandelt. Sieben liegen auf der Intensivstation, davon sind sechs intubiert, werden also mittels eines Schlauchs künstlich beatmet. Sechs Patienten sind bislang verstorben, davon einer in der vergangenen Nacht. Das sind die Zahlen von gestern, 15.55  Uhr. In grosser, weisser Schrift auf einem dunkelblauen Hintergrund werden sie auf mehreren Bildschirmen in der Kommandozentrale des Freiburger Spitals HFR angezeigt.

«Diese Kommandozentrale ist das Gehirn einer extrem komplexen Operation. Hier kanalisieren wir den Informationsfluss, koordinieren und treffen Entscheidungen im Zusammenhang mit der Covid-Krise», erklärt der Medizinische Direktor des HFR, Ronald Vonlanthen. Untergebracht ist die Zentrale im Gebäude für die Masterstudierenden in Humanmedizin, das im September eröffnet wurde. Wegen des stillgelegten Betriebs benötigt die Universität diese Räume momentan nicht.

«Die Ruhe vor dem Sturm»

Im Kommandoraum gibt es mehrere Tischgruppen, die mit Zetteln angeschrieben sind: Hier sitzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HFR, unter anderem aus den Bereichen Personalplanung, Logistik, IT, Sekretariat oder Sicherheit. Die kurzen Wege zwischen den verschiedenen Abteilungen sollen schnelle und an die jeweilige Situation angepasste Entscheidungen ermöglichen.

Die Sitzplätze in der Kommandozentrale wie in den benachbarten Sitzungsräumen sind mit Plexiglaswänden voneinander abgetrennt. Nach jeder Sitzung werden Tische und Stühle desinfiziert. «Um das Ansteckungsrisiko weiter zu minimieren, achten wir auch darauf, dass so wenige Personen wie möglich sich gleichzeitig hier aufhalten», sagt Von­lan­then.

Gestern war es eher ruhig in der Kommandozentrale, einige Tische waren verwaist. «Wir nutzen die Ruhe vor dem Sturm, um uns vorzubereiten.» Derzeit gebe es sehr viele Schulungen, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HFR auf eine explosionsartige Zunahme von Corona-Patienten vorbereitet seien. «Wir sind überzeugt, dass die Welle kommt. Wir wissen aber nicht, wann und wie hoch sie sein wird.» Die Corona-Kurve der Schweiz steige derzeit steiler nach oben als die Italienische. «Wir befinden uns am Beginn der Epidemie. Corona kann hier heftig zuschlagen», so Vonlanthen. «Wie es wirklich abläuft, wissen wir erst hinterher.»

Moritz Tannast, Chefarzt für Orthopädische Chirurgie und Koordinator der Kommandozentrale, ergänzt: «Wenn wir uns nicht vorbereiten würden, könnte man uns das zum Vorwurf machen.» Das HFR habe die gesamte Spitalorganisation umgestellt und auf die Bekämpfung der Corona-Epidemie ausgerichtet. «Alle nicht dringenden Operationen und Konsultationen wurden abgesagt. Wir sprechen hier von Hunderten Operationen.» Die Arztvisiten seien nun in den verschiedenen Abteilungen des Spitals zeitlich mit den Abläufen in der Kommandozen­trale abgestimmt. Auch das Patientenflussmanagement sei grundlegend verändert worden.

Fragen aus dem Spital zum Thema Coronavirus werden in der Kommandozentrale gesammelt und von den zuständigen Bereichen beantwortet. Eine Tischgruppe ist zuständig für die Verbreitung neuer interner Direktiven, beispielsweise zur Frage, ob verstorbene Corona-Patienten ansteckend seien oder wann die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter welchen Maskentyp tragen sollten.

Bislang hätten sich zwei Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HFR mit dem Coronavirus infiziert, sagt Tannast. «Diese Zahl ist im Moment stabil.» Er rechnet damit, dass 40 Prozent des Personals sich infizieren wird. Deshalb halte sich ein Teil des Personals die ganze Zeit zu Hause auf, um bei Bedarf im Spital einzuspringen.

Fünf Eskalationsphasen

Derzeit gilt im Spital die Eskalationsphase B, vorgesehen für Zeiten, in denen 10 bis 30  Corona-Patienten beatmet werden müssen. Jede Phase hat bestimmte Auswirkungen auf die bereitgestellte Anzahl Intensivbetten, die Pflege und die Triage der Patienten, erklärt Vonlanthen. Vor der Corona-Epidemie galt die Phase A und damit ein normaler Betrieb des HFR. An der Spitze steht die Eskalationsphase E mit über 80 Personen in Intensivpflege. Ihr interner Name im Spital: «Vorbereitung auf die Sintflut».

Hilfeleistung

600 Mitglieder des Zivilschutzes sind im Einsatz

Mehrere Zivilschützer waren gestern innerhalb und ausserhalb des Freiburger Kantonsspitals zu sehen. Insgesamt sind es 300, die derzeit im Kampf gegen Covid-19 aktiv sind, schrieb das Kantonale Führungsorgan in einer Mitteilung. Ab Sonntag sollen es doppelt so viele sein.

Die Zivilschützer sollen das HFR und zahlreiche Pflegeheime entlasten, damit diese In­stitutionen sich auf ihre Tätigkeit zugunsten der Patientinnen und Patienten sowie der Heimbewohnerinnen und -bewohner konzentrieren können. Sie unterstützen bei der Verwaltungsarbeit, helfen bei haushälterischen Aufgaben, machen eine Triage am Eingang zu den Notfallstationen oder informieren die Öffentlichkeit am Eingang zu den Spitalstandorten.

Die Zivilschützer haben für den Einsatz eine halbtägige Schulung in den Ausbildungszentren Châtillon, La Tour-de-Trême und Schmitten absolviert, die auch Aspekte der persönlichen Gesundheitssicherheit einschliesst.

 

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