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Den Festumzug für soziale Forderungen genutzt

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Während des Festumzugs in Nova Friburgo am Mittwoch hatte sich eine Gruppe von rund 100 Protestierenden in Sichtweite der Tribüne der offiziellen Behörden versammelt. Sie quittierten die Erwähnung der städtischen Behörden und insbesondere des Bürgermeisters Renato Bravo über die Lautsprecher mit Pfiffen und Buhrufen. Zudem hielten sie Transparente in die Höhe, auf denen sie eine Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen in der Stadt forderten. Darauf hiess es etwa: «Es reicht mit den Lügen. Bildung, Gesundheit, Transporte: Nichts wurde für uns getan.»

«Es fehlt an allem»

Teilnehmer der Protestaktion sagten den FN, es fehle an allem, von Krippenplätzen bis zu Medikamenten. Die Krise in der Stadt habe mit der grossen Überschwemmungskatastrophe 2011 begonnen. Nach den Olympischen Spielen von 2016 komme auch immer weniger Geld von der Hauptstadt des Bundesstaats, Rio de Janeiro, nach Nova Friburgo.

Unmut gegen Bürgermeister

Die Protestierenden jubelten aber wie alle anderen Besucher des Umzugs den vorbeimarschierenden Militärs, Matrosen, Polizisten, Feuerwehrleuten und Ambulanzmitarbeitern zu. «Unser Ärger richtet sich nur gegen den Bürgermeister», sagte eine Frau. «Er ist der schlimmste, den wir je hatten.» Der ­Protest ziele keinesfalls auf das jährlich stattfindende ­Gründungsfest ab, und auch nicht auf die in diesem Jahr ­anwesende Schweizer Delegation, betonte sie.

Vielerorts zirkulierte ein Flugblatt der Gruppierung «200 Jahre Nova Friburgo: Für wen?» Auf dem Blatt hiess es: «Wir wollen nicht bloss ein Fest für die 200 Jahre. Wir wollen eine öffentliche Politik für Gesundheit, Bildung, Städtebau, Wohnbau, Kultur sowie Entwicklung der ganzen Region.»

Weiter machte das Flugblatt darauf aufmerksam, dass Nova Friburgo nicht eine Schweizer Stadt sei, sondern dass sie nebst den Schweizern auch aus Schwarzen, Indios, Italienern, Portugiesen, Deutschen, Spaniern, Libanesen und Japanern bestehe. Vor allem müsse unbedingt die Herkunft der schwarzen Bevölkerung stärker berücksichtigt werden.

Streik für mehr Lohn

Seit Montag befinden sich Lehrer und anderes Personal von 43  Prozent der 124 Krippen und Schulen Nova Friburgos im Streik. Die Gewerkschaft der Lehrer hatte ihren Unmut auf einem Flugblatt kundgetan. Gemäss der Gewerkschaft erhalten die Lehrpersonen der Stadt weniger Lohn als im nationalen Durchschnitt, zudem seien Lehrer mit 30 Wochen­lektionen gleich bezahlt wie solche mit 17 Lektionen. Einige Lehrer hätten seit drei oder vier Monaten gar keinen Lohn mehr erhalten.

Lenkt der Bürgermeister ein?

Bürgermeister Renato Bravo kündigte nach Streikbeginn an, er werde am Tag nach dem grossen Jubiläumsumzug einen Vorschlag für Lohnanpassungen vorlegen. Am Tag des Umzugs liess Bravo in den Medien dann verlauten, es werde eine Lohnerhöhung von fünf Prozent geben. Die Buhrufe konnte er dennoch nicht verhindern.

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