Der Kanton Freiburg befindet sich bezüglich Wirtschaftsindikatoren ziemlich genau im Schweizer Durchschnitt. Diese Schlussfolgerung präsentierte Thomas Veraguth, Senior Strategist Global Real Estate bei der UBS, gestern anlässlich einer Konferenz zu den Perspektiven und Herausforderungen der Freiburger Wirtschaft im Concept Space der Freiburger Hochschule für Wirtschaft.
Bei dieser schweizweiten Analyse, welche die UBS alle zwei Jahre durchführt, wurden aus insgesamt 54 Faktoren acht Schlüsselkriterien herausdestilliert: wirtschaftliche Struktur, Innovation, Humankapital, Arbeitsmarkt, Zugänglichkeit, Einzugsgebiet, Kostenumfeld und öffentliche Finanzen. Insgesamt belegt der Kanton Freiburg laut Veraguth den 14. Platz aller Schweizer Kantone und Halbkantone – wenn man alle diese Schlüsselkriterien berücksichtigt. «Insgesamt steht der Kanton Freiburg solid da und bleibt weiterhin auf Kurs», bilanzierte Veraguth. An der Spitze dieser Rangliste liegen die Kantone Zug, Zürich und Basel-Stadt, an deren Ende Graubünden, Wallis und Jura.
Bei allen Kriterien liegt Freiburg bei über 50 von 100 Indexpunkten – ausser beim Humankapital, dem Einzugsgebiet und der Innovation. Den Hauptgrund beim Faktor Einzugsgebiet sieht Veraguth in der Tatsache, dass Freiburg im Unterschied zu Zürich oder Bern nicht von einem Kranz mittelgrosser Städte umgeben ist. Historisch betrachtet lag das Wachstum des reellen Bruttoinlandprodukts im Kanton Freiburg von 1997 bis 2012 ziemlich genau im Schweizer Durchschnitt und seit 2013 leicht darüber. Beim Faktor Innovation enttäusche das Ergebnis, da der Kanton sehr viel in Sachen Innovation unternehme. Aber mit Zürich oder Lausanne und den dort investierten Bundesgeldern könne man eben nicht mithalten.
Wichtiger Agrarsektor
Die wichtigsten Branchen im Kanton sind gemäss der Studie die Landwirtschaft, die Lebensmittelverarbeitung und die Baubranche, gefolgt von der Bildung und dem öffentlichen Sektor. Sehr gut steht Freiburg da, was das Bevölkerungswachstum und die demografische Struktur betrifft. Eine drohende massive Überalterung wie etwa in den Kantonen Uri oder Tessin gibt es hier laut Veraguth nicht.