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Ein Botschafter für Westschweizer Innovation und Technologie

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«I am the future» (Ich bin die Zukunft) stand auf dem T-Shirt des wohl jüngsten, kaum einjährigen Besuchers bei der samstäglichen, öffentlichen Präsentation des «Neighbor Hub». Das gleiche könnte dieser Schweizer Beitrag zum Wettbewerb «Solar Decathlon» für nachhaltiges Bauen, der vom 5. bis 15. Oktober im amerikanischen Denver stattfindet, wohl auch von sich selbst behaupten. Denn dieses Haus wird energetisch ausschliesslich mit Solarenergie versorgt (die FN berichteten).

Über 250 Studentinnen und Studenten der unterschiedlichsten Fachrichtungen haben während dreier Jahre an diesem 4,2-Millionen-Projekt gearbeitet, für das vier Hochschulen der Westschweiz ihre Kräfte bündelten: die Universität Freiburg, die Hochschule für Technik und Architektur Freiburg, die ETH Lausanne sowie die Hochschule für Kunst und Design Genf. Ebenso beteiligt waren 40 weitere Partner der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft, die das Projekt nicht nur finanziell, sondern auch mit Manpower und Know-how unterstützten.

Nur zwei europäische Teams

«Swiss Living Challenge» nennt sich das Schweizer Team, das in Denver von 44 Studenten vertreten wird. Insgesamt nehmen nach einer Vorselektion aus über 200 Teams lediglich 13 Mannschaften am «Solar Decathlon» teil. Elf von ihnen stammen aus den USA, je eine aus den Niederlanden und der Schweiz. Hochkarätige Konkurrenz also, unter der sich so klingende Namen wie das kalifornische Berkeley oder die Aeronautische Universität im floridianischen Daytona Beach befindet.

Dennoch gibt man sich im Schweizer Lager zuversichtlich. «Ja klar, wir gehen nach Denver, um dort zu siegen», sagt etwa Claude-Alain Jacot, technischer Mitarbeiter an der Technischen Einheit Freiburg der ETH Lausanne. Er begleitete das Projekt als Konstruktions-Manager.

Ebenso siegessicher ist man aber auch aufseiten der Studentinnen und Studenten. «Unser Haus unterscheidet sich von allen anderen Teilnehmern in fundamentaler Hinsicht», bemerkt Anne-Marlène Rüede, Architekturstudentin an der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg. Einerseits habe man sich dazu entschieden, die Solarzellen nicht auf dem Dach, sondern an den Seitenwänden des Hauses anzubringen. So könne man das Dach für Bepflanzung nutzen, die dazu beitrage, dass das Haus nicht nur energetisch, sondern auch ernährungstechnisch autark sein könne. Vor allem aber sei der «Neighbor Hub» nicht einfach als Wohnhaus für Privatpersonen konzipiert, sondern als Begegnungszentrum für Quartiere, in dem Workshops verschiedenster Art ebenso Platz finden würden wie kleinere Konferenzen, Tauschbörsen oder soziokulturelle Aktivitäten.

Das Konzept eines allein mit Solarenergie versorgten Hauses ist für Rüede auf jeden Fall zukunftsträchtig. «Das Ja des Schweizer Stimmvolks zur neuen Energiestrategie vom 21. Mai hat ganz deutlich gezeigt, dass das Setzen auf erneuerbare Energien nicht nur eine Idee einiger Professoren und Studenten ist, sondern auch eine Mehrheit in der Bevölkerung hinter sich hat.» Und selbst Interessierte, die das Haus nicht eins zu eins nachbauen wollten, könnten einzelne Elemente aus diesem Prototypen modular in andere Bauprojekte übernehmen.

In zwölf Containern unterwegs

Das Publikumsinteresse war am letzten Samstag jedenfalls enorm. Wohl nicht zuletzt wegen des schönen Wetters fanden gegen 2000 Besucherinnen und Besucher aller Altersstufen den Weg in die Blue Factory. Dies war freilich auch die letzte Gelegenheit, das fertiggestellte Haus nochmals in der Schweiz zu sehen, bevor es nächste Woche abgebaut und Anfang Juli seine zweimonatige Schiffsreise in die USA antritt. Das komplett demontierbare Haus hat laut Matias Ce­sari, Architekturstudent an der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg, in zwölf Containern Platz.

In Denver wird es dann knapp zwei Wochen lang im Rahmen des «Solar Decathlon»-Wettbewerbs aufgestellt sein. Zehn Tage lang wird es für die Öffentlichkeit geöffnet sein, den Rest der Zeit wird es die dortige Jury mit Argusaugen begutachten und in insgesamt zehn Kategorien bewerten. Dazu gehören das Architektonische, das Marktpotenzial, das Ingenieurtechnische, die Kommunikation, die Faktoren Innovation, Wasser, Gesundheit und Komfort, Wohnlichkeit und Energie sowie die integrierten Geräte wie der Kühlschrank, die Waschmaschine oder die Küche.

Nach dem Wettbewerb wird das Haus übrigens in die Schweiz zurücktransportiert, wo es in der Blue Factory sein endgültiges Zuhause als symbolträchtige, zukunftsgerichtete Begegnungsstätte finden soll.

Stromtankstelle inklusive

Mit seiner ausschliesslich auf hellem Holz basierenden Bauweise und den riesigen, als Schattendächer ausfahrbaren Fenstern ist der «Neighbor Hub» auch optisch beeindruckend. An seinen Aussenwänden befinden sich insgesamt 29 Sonnenkollektoren, im Innern ist der Bau in mehrere, modular miteinander verbindbare Zimmer unterteilt: ein Wohnzimmer mit Küche, das auch als Konferenzraum genutzt werden kann, ein kleines Schlafzimmer mit einem Sofa, das sich in ein Bett verwandeln lässt, ein Badezimmer mit Küche und Lavabo, ein WC sowie eine Terrasse.

Auch eine Stromtankstelle gehört zum Haus. Denn eine der Wettbewerbskriterien ist, dass das Haus mit einer solchen auch ein Elektroauto zu versorgen hat, das dann eine bestimmte Anzahl Kilometer pro Tag fahren können muss.

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