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Ein Jahrhundert der Liebe zu den Pilzen

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Genau ein Jahrhundert ist es her, dass die Freiburger Gesellschaft für Mykologie (Pilzkunde), die SFM, gegründet wurde. Morgen Sonntag beginnen die Festlichkeiten zum 100-Jahr-Jubiläum, die sich über das ganze Jahr hinziehen werden, mit der Generalversammlung in Matran.

«Unser Verband wurde in der wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem Ersten Weltkrieg gegründet», sagt SFM-Präsident René Dougoud im Gespräch. «Pilze zu essen, stellte eine natürliche Ergänzung des Speiseplans dar.» Schweizweit sei die SFM nicht die erste Vereinigung ihrer Art gewesen. «Es gab schon andere Verbände, aber wenige», so Dougoud. Massgebend sei aber auch der Gedanke gewesen, Pilzvergiftungen einzudämmen. Die SFM sei danach denn auch eine Schmiede für offizielle Pilzkontrolleure geworden.

Auch er selbst habe dieses Amt über 20 Jahre lang in der Stadt Freiburg ausgeübt. Anfangs seien diese Kontrollen gänzlich kostenlos gewesen. Danach habe man begonnen, bescheidene Summen dafür einzufordern. «Mit diesen Kontrollen haben wir letztlich auch Leben gerettet», so Dougoud. «Ich erinnere mich an eine etwa 80-jährige Person, die mit einem Kilogramm Pilzen gekommen war, von denen man ihr angegeben hatte, sie seien essbar. Es waren Grüne Knollenblätterpilze, die giftigsten aller Pilze!» Oft würden Pilze ja auch im Familienverbund gegessen, was die Risiken zusätzlich erhöhe.

Sein Verband sei übrigens nicht die einzige Institution, welche Kontrollen im Kanton durchführe; daher könne er auch nicht genau sagen, wie viele Kontrolleure es gebe. Vor einigen Jahren hätten sich zudem die gesetzlichen Richtlinien geändert, so dass nicht mehr jede Gemeinde dazu verpflichtet sei, eigene Kontrolleure zu haben. Eines ist für Dougoud aber klar: «Kontrolleur zu werden, erfordert ein jahrelanges Studium und viel Motiva­tion.» Bei der sehr strengen Prüfung müsse man etwa 70 verschiedene Pilzarten zweifelsfrei identifizieren können. Werde nur eine giftige Art nicht erkannt, so sei die Prüfung nicht bestanden.

Unentdeckte Arten

Nach Jahrzehnten des Aufschwungs hat SFM in den letzten Jahren eher wieder etwas an Mitgliedern verloren, so dass Ihre Zahl von rund 200 auf etwa 130 gesunken ist, von denen rund 60 an der Jubiläums-GV vom Sonntag teilnehmen werden. Das zentrale Anliegen des Verbands sei indes laut Dougoud in all diesen Jahren unverändert geblieben: die Verbreitung des Wissens über Pilze. Vier oder fünf Mal pro Jahr würde man auch zu Pilz­exkursionen in die Wälder des Kantons einladen. Die Stu­dienkreise würden sich zudem jeweils montagabends treffen. Dort nähmen im Durchschnitt etwa 20 Personen teil. Diverse Verbandsmitglieder würden auch wissenschaftliche Artikel für entsprechende Zeitschriften verfassen. «Und wir haben ein gutes Dutzend ganz neuer Pilzarten selbst entdeckt», so Dougoud. «Das ist sehr interessant. Denn es gibt immer noch unentdeckte oder bislang falsch klassifizierte Arten.»

Die Klimaveränderung

«Wegen der Klimaveränderung mussten wir in den letzten Jahren leider feststellen, dass es weniger Pilze gibt als früher», sagt Dougoud. «Das bemerken wir auch an unseren Anlässen, an denen in pilzreichen Jahren mehr Leute teilnehmen.» Das sei sehr schade, denn eigentlich sei das Freiburgerland ein ausgesprochen gutes Pilzgebiet, und das Pilzsammeln sei in weiten Bevölkerungskreisen nach wie vor sehr beliebt.

Am 31. März ist der Verband Schweizerischer Vereine für Pilzkunde für seine Generalversammlung in die Freiburger Pérolles-Orientierungsschule eingeladen, welche im Beisein des Staatsratspräsidenten Jean-Pierre Siggen (CVP) und der Stadtfreiburger Gemeinderätin Andrea Burgener Woef­fray (SP) über die Bühne gehen wird. Es werden rund 150 Gäste aus der ganzen Schweiz erwartet.

Ein Lehrpfad

Am 15. Juni wird im Staatswald La Chanéaz zwischen Grandsivaz und Montagny ein mykologischer Lehrpfad eingeweiht, den die SFM zusammen mit dem kantonalen Amt für Wald, Wild und Fischerei errichtet hat. Auf einer Strecke von zwei Kilometern stehen verschiedene Info-Schilder zum Thema, die mit einem QR-Code zu tiefergehenden Informationen im Internet weiterleiten.

Abgerundet werden die Feierlichkeiten im Herbst mit der grossen, alle zwei Jahre stattfindenden Ausstellung der SFM, welche am 13. und 14. Oktober in Bürglen stattfinden wird, sowie einem Rückblick auf das Jubiläum in Form einer Broschüre.

Chronologie

Nach dem Ersten Weltkrieg gegründet

Die Gründung der Freiburger Gesellschaft für Mykologie (SFM) geht auf die Initiative von Auguste Chardonnens, Paul Vanna, Joseph Busch und Henri Girard zurück. Ein Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, am 25. Mai 1919, nahmen 29 Personen im Freiburger Rathauscafé an der Gründungsversammlung teil, darunter Ärzte, Anwälte, ein Kantonsrichter, der Kantonschemiker und sein Nachfolger sowie ein Priester. Anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums wurde 1939 ein Wimpel in der Franziskanerkirche geweiht. 1953 trat die SFM dem Verband Schweizerischer Vereine für Pilzkunde bei. Gegenwärtig hat die SFM rund 130 Mitglieder und wird von einem dreiköpfigen Vorstand sowie einer elfköpfigen wissenschaftlichen Kommission geleitet.

jcg

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