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Eine Petition und ein Rekurs

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«Das sind Projekte aus den 1980er-Jahren»: Das sagte gestern Prisca Vythelingum vor den Medien. Die Vertreterin der Freiburger Sektion des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) sprach über die Umfahrungsstrasse, die in einigen Jahren von Marly über Chésalles und Hauterive zur Autobahnzufahrt in Matran führen soll – und über den geplanten Ausbau dieser Autobahnzufahrt (siehe auch Kasten). «Diese Projekte sind völlig überdimensioniert und nicht der heutigen Verkehrspolitik angepasst.»

Der Kanton Freiburg möchte mit diesen Strassenbauprojekten bestehende Strassen entlasten. Doch langfristig werde genau das Gegenteil passieren, sagte Yvan Maillard vom Quartierverein Bel-Air in Marly: «Wer Strassen sät, erntet Verkehr.» Seit den 1960er-Jahren zeigten Studien regelmässig, dass neue Strassen mehr Verkehr anzögen.

«Diese Politik der Umfahrungsstrassen widerspricht den Absichten des Kantons Freiburg, sich für das Klima und die Biodiversität einzusetzen», sagte Marc Vonlanthen, Präsident von Pro Natura Freiburg. Das sieht auch VCS-Präsident Paul Coudret so: «Die Umwelt würde zerstört.» Denn die Strasse würde 2,5 Hektaren Landwirtschaftsland verschlingen, und eine geplante neue Industriezone neben der Strasse käme auf weiteren 17 Hektaren Landwirtschaftsland zu stehen.

Unterschriftensammlung

Die Freiburger Sektionen von VCS, der Umweltorganisationen WWF, Pro Natura und Grosseltern für das Klima sowie der Quartierverein Bel-Air sammeln darum seit gestern Unterschriften: Sie haben eine Petition gegen die Umfahrungsstrasse lanciert.

«Schön wäre es, wenn wir innert zweier Monate auf 6000 Unterschriften kämen», sagte Silvia Maspoli Genetelli, Co-Präsidentin des WWF. Und Yvan Maillard fügte an: «Wir möchten mit der Petition die Debatte fördern – denn derzeit spricht in Marly eigentlich niemand über die Umfahrungsstrasse.» Er habe sogar das Gefühl, dass sich Gegnerinnen und Gegner nicht trauten, ihre Sicht darzulegen. Das solle sich nun ändern.

Das Quartier Bel-Air liegt gleich oberhalb des Marly Innovation Center (MIC), mit Sicht auf die Ärgera und das geplante Strassentrassee. «Die Strasse wäre nur 400 Meter Luftlinie von unserem Quartier entfernt», sagte Yvan Maillard. «Wir würden enorm unter dem Strassenlärm leiden.»

Die Organisationen waren sich einig: Statt neue Strassen zu bauen, soll der Kanton Freiburg vermehrt auf den Langsamverkehr setzen und den öffentlichen Verkehr ausbauen.

Der Rekurs steht fast

Das gilt auch für das Strassenprojekt in Matran: Der VCS wehrt sich dagegen, dass der Autobahnanschluss und der Kreisel bei der Abfahrt ausgebaut werden. Das eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) hat das 44-Millionen-Projekt genehmigt; dagegen geht der VCS nun vor Bundesgericht. «Wir sind gerade daran, den Rekurs zu schreiben», sagte Prisca Vythelingum gestern. Am Montag läuft die Einsprachefrist ab.

Zu den Projekten

Eine Strasse, zwei Brücken, eine Kreuzung

Rund 18 000 Autos fahren täglich durch Marly, ebenso viele über die Giessereistrasse in Freiburg. Der Kanton Freiburg geht davon aus, dass mit dem Ausbau des Quartiers Ancienne Papeterie im Marly Innovation Center (MIC) noch mehr Verkehr aufkommt. Eine Umfahrungsstrasse über Chésalles und Hauterive zum Autobahnanschluss Matran soll Marly und Freiburg entlasten. Im März 2021 soll das Baugesuch für das rund 3,5 Kilometer lange Strassenprojekt und die Bückenprojekte aufliegen; die Kosten sind noch unklar. Geplant ist ein neuer Kreisel auf der Strasse, die von Marly nach Le Mouret führt. Von dort wird die neue Strasse Richtung Chésalles führen. Die Umfahrungsstrasse führt über ein kleines Tal und den Bach Chésalles; dort plant der Kanton eine erste, gut 200 Meter lange Brücke. Später führt eine knapp 800 Meter lange Brücke über die Saane (s. Bild), über die Deponie Pila und hin zur Freiburgstrasse in Hauterive. Von dort fahren die Autos zum Autobahnanschluss Matran. Bei der Autobahnzufahrt Matran staut sich der Verkehr zu Spitzenzeiten regelmässig, an Wochenenden auch wegen der Einkaufszentren in Matran und Avry. Dieses Problem soll ein 44-Millionen-Projekt lösen; die Kosten teilen sich Bund, Kanton und Gemeinde. Das Projekt sieht eine Verbreiterung der Strasse mit zusätzlichen Fahrspuren, Trottoirs, Veloanlagen und Bushaltebuchten vor.

njb

 

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