Tempo-30-Zonen auf Gemeindestrassen gibt es bereits zuhauf. Doch neu will der Kanton auch Tempo-30-Abschnitte auf Kantonsstrassen testen. Zu diesem Zweck hat er in Vaulruz und Neyruz ein entsprechendes Pilotprojekt gestartet, über das die Medien gestern in Vaulruz informiert wurden. «Laut dem Bundesamt für Umwelt ist jede fünfte Person tagsüber in der Wohnung schädlichem oder lästigem Lärm ausgesetzt», sagte dabei Staatsrat Jean-François Steiert (SP). «Nachts ist es jede sechste Person.» Lärm verursache hohe externe Kosten und könne krank machen, mit gesundheitlichen Langzeitfolgen wie Stress, chronische Müdigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten. Der Kanton Freiburg gehöre zu jenen Kantonen, die viel in den Einbau von lärmarmen Strassenbelägen investieren würden, so Steiert weiter. Oft könnten die Grenzwerte mit dem Einbau eines solchen Belags nicht für alle Anwohner eingehalten werden. «Eine ergänzende Massnahme ist die Einführung der Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern auf Ortsdurchfahrten, weil dies eine einfache, wirksame und kostengünstige Massnahme ist, um den Strassenlärm zu reduzieren», so der Umweltdirektor.
Das Pilotprojekt in Vaulruz und Neyruz ist laut dem Kantonsingenieur André Magnin auf ein Jahr begrenzt, wobei Tempo 30 in den betroffenen Abschnitten in Vaulruz ganztags, in Neyruz nur von 22 bis 6 Uhr gilt. Im Unterschied zu Tempo-30-Zonen gelte allerdings kein Rechtsvortritt; die Fahrzeuge auf der Kantonsstrasse seien weiterhin vortrittsberechtigt. «Um die Wirksamkeit der Massnahme zu prüfen, werden regelmässig Messungen durchgeführt», so Magnin. «Es wird auch gebüsst.»
Welche Gemeinden – namentlich in Deutschfreiburg – nach dem Pilotprojekt Kandidaten für weitere solche Tempo-30-Abschnitte auf Kantonsstrassen sind, lässt sich laut dem Kantonsingenieur derzeit noch nicht sagen.
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