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Farblos – zumindest auf den ersten Blick

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Farblos: Diesen Vorwurf müssen sich zumindest sechs der sieben Kandidatinnen und Kandidaten für die Staatsrats-Ersatzwahl gefallen lassen, die am Freitag in der Halle La Tuffière in Corpataux zu einem gemeinsamen Wahldebatte zusammenkamen. Sechs der sieben hatten nämlich eine schwarze Jacke gewählt, nur BDP-Kandidat Philippe Nahum, übrigens der einzige Krawattenträger, sorgte für einen blauroten Farbtupfer. Sechs von sieben trugen dann noch eine schwarze Hose oder einen schwarzen Rock, und alle von ihnen schwarze Schuhe.

Diese Uniformität war am Ende der anderthalbstündigen Debatte auch dem Moderator Serge Gumy, Chefredaktor von «La Liberté» aufgefallen, und er sagte: «Sie sind alle so einnehmend, nett und sanft. Gibt es denn etwas, das Sie von den anderen Kandidaten unterscheidet?»

«Ich bin ein Sympathieträger. Mit mir gibt es Stimmung im Staatsrat. Und ich kann Spiritualität mit der Realität verbinden», antwortete BDP-Kandidat Nahum.

Die unabhängige Maya Dougoud meinte: «Ich habe Charakter, das hilft. Und ich habe keine Angst. Ich habe schon einen Bürgerkrieg erlebt.» Claudio Rugo von der Künstlerpartei sagte: «Meine Ideen sind links von links.»

Etwas moderater zeichneten die Kandidaten der vier grösseren Parteien ihre Einzigartigkeit: FDP-Mann Didier Castella sagte, er wäre der Einzige mit einem naturwissenschaftlichen Profil im Staatsrat. SP-Kandidatin Valérie Piller Carrard hob ihre Vernetzung und Erfahrung in Bundesbern hervor. Für SVP-Kandidat Ruedi Schläfli zählt, dass er die Landwirtschaft vertreten will, während seiner Meinung nach die grüne Meister-Landwirtin Sylvie Bonvin-Sansonnens ein Profil «in eine gewisse Richtung» habe. Diese wiederum meinte, mit ihr könne man eine Frau mit einer grosse Vielseitigkeit in der Regierung haben.

Uneinig in der Frauenfrage

Im Verlaufe des Abends wurden mehrere Themen angesprochen, in denen sich die Meinungen der Kandidatinnen und Kandidaten nur vage unterschieden. So etwa bei der Frage der Gemeindefusionen. Da sprachen sich alle mehr oder weniger vehement für die Fusion von Grossfreiburg aus, wobei die Frage nach den dafür zur Verfügung zu stellenden Mitteln unbeantwortet blieb. Auch bei der Frage nach der zukünftigen Rolle der Oberamtmänner ergaben sich keine klaren Konturen.

Deutlicher positionierten sich die Anwärter auf den Regierungssitz in der Frage nach der Frauenvertretung. SVP-Kandidat Ruedi Schläfli sagte, jeder Staatsrat müsse immer die ganze Bevölkerung vertreten, nicht nur die Männer oder Frauen.

Für SP-Frau Valérie Piller Carrard hingegen ist die Frauenfrage bei diesen Wahlen zentral. Die Hälfte der Bevölkerung wäre nicht mehr richtig vertreten, wenn nicht eine Frau den Platz von Marie Garnier einnähme, meinte sie. Das habe durchaus einen Einfluss auf die Regierungsgeschäfte: «Frauen haben eine andere Herangehensweise.»

«Ich kandidiere nicht, weil es zu wenig Frauen hat», sagte dagegen die Grüne Sylvie Bonvin. «Ich bin eine Frau, und das ist nicht mein Fehler, und Didier Castella ist ein Mann, und das ist auch nicht sein Fehler», sagte sie. Castella wiederum hielt fest: «Nicht alle Frauen fühlen sich vertreten durch diese zwei Frauenkandidaturen.»

Da wiederum brachte sich Maya Dougoud ein, die sich als Kandidatin für jene sieht, die sich durch gar keine Partei vertreten fühlen.

Kandidaten

Ein Mosaik aus diversen Berufen

Mit insgesamt sieben Kandidatinnen und Kandidaten treten am 4. März deutlich mehr Personen an als bei früheren Ersatzwahlen. Drei stammen aus dem Broye-, drei aus dem Saanebezirk und einer aus dem Greyerzbezirk. Mit 51 Jahren ist Claudio Rugo der älteste, mit 35 Jahren Maya Dougoud die jüngste Kandidatin. Zwei Landwirte, ein Physiker, eine Kauffrau, eine Juristin, ein Musiker und ein Hausmann und Schamane bilden den beruflichen Hintergrund der Kandidaten.

uh

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