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Freiburg will sich nicht verzetteln

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Die Freiburger Tourismusplattform «dzin.ch» verschreibt sich dem Erlebnistourismus und bringt Einheimische mit Leidenschaft für ihren Beruf, ihr Produkt oder ihre Region mit Gästen zusammen, die Authentizität und Austausch suchen. Daraus entstehen besondere Stadtführungen, Wein­proben in privaten Weinkellern, Töpferatelier-Treffen oder persönlich gestaltete Ski- und Schneeschuhtouren. Alles von Freiburgerinnen und Freiburgern für Gäste aus nah und fern. Diese partizipative Plattform des Freiburger Tourismusverbandes ist kürzlich mit dem Preis «Milestone» für innovative und originelle Projekte in der Schweizer Tourismuslandschaft ausgezeichnet worden (die FN berichteten). «Ge­nau mit solchen Angeboten wollen wir versuchen, den Tourismus im Kanton Freiburg weiter anzukurbeln», sagt der Freiburger Volkswirtschaftsdirektor Olivier Curty. Das Ziel sei nicht der Massentourismus, sondern der Ausbau der bestehenden Angebote. «Es gilt, auf den aktuellen touristischen Stärken aufzubauen und ihr Entwicklungspotenzial zu nutzen.» Gemäss der Vision 2030 soll die Tourismusbranche im Kanton Freiburg ihren wirtschaftlichen Beitrag bis dahin von einer auf zwei Milliarden Franken verdoppeln. «Wir sind dabei, sehr viele neue Betten zu schaffen», sagt Curty. Heute würden 70 Prozent der Aufenthalte vom Freizeittourismus generiert, 30 Prozent vom Geschäftstourismus. «Hier hat es also noch Potenzial.»

Schwerpunkte sind dieselben

Im neuen kantonalen Richtplan, der zurzeit in der Vernehmlassung ist, ist der Tourismus eines der wichtigen Themen der Siedlungsstrategie. Der Richtplan legt kantonale und regionale touristische Entwicklungsschwerpunkte fest (siehe Kasten). Diese sind dieselben wie bis anhin. «Das macht auch Sinn, sonst hätten wir bisher etwas falsch gemacht», sagt der CVP-Staatsrat. Im Richtplan werden touristische Themen wie Tourismus- und Freizeitanlagen, Wanderwege, Velowandern, Mountainbike, Reitsport, Golf, Bootshäfen und geschützte Ortsbilder behandelt. In den sogenannten Projektblättern, die auch zum Richtplan gehören, sind konkrete Projekte aufgelistet. Darunter befindet sich etwa die Verbindung der Skigebiete Moléson und Rathvel oder die Entwicklung des Standortes Jaun/Gastlosen mit dem Bau eines Klettersteigs und einer Sommerrodelbahn. Zudem soll in Jaun der Parkplatz der Bahnen vergrössert sowie die Buvette und das «Pistenhüttli» erneuert werden.

Für Sommer und Winter

Was auf den Projektblättern festgehalten sei, müsse nicht zwingend realisiert werden, präzisiert Curty. Einmal im Richtplan aufgeführt, sei die Chance aber grösser, dass die Projekte auch wirklich in die Tat umgesetzt würden. «Der Richtplan sorgt dafür, dass die raumplanerischen Mittel vorhanden sind, damit die Bedürfnisse des Tourismus in bestimmen touristischen Zonen besser berücksichtigt werden können», erklärt Olivier Curty.

Das Beispiel Jaun zeigt gut auf, welchen Weg der Kanton mit seiner Siedlungsstrategie für den Tourismus gehen will. «Wir versuchen, an allen touristischen Orten ein Ganzjahresangebot aufzubauen», so Curty. Einerseits soll bei den Skistationen der Sommertourismus gefördert werden. Andererseits soll an typischen Sommerdestinationen auch im Winter ein Angebot bestehen, das Tages- oder Feriengäste anlockt. Ein gutes Beispiel dafür sei das Lichtfestival im Januar in Murten oder der Ausbau des Sommertourismus in Jaun.

Prioritäten festlegen

Besonders wichtig sei es, eine Verzettelung der touristischen Installationen zu verhindern, sagt Olivier Curty. Priorisierung heisst das Zauberwort. Dies gilt nicht nur für den Kanton, sondern auch für die Regionen und den kantonalen Tourismusverband. So sind die Regionen angehalten, eine gesamtheitliche Tourismusstrategie zu entwickeln, diese abgestimmt auf die kantonale Entwicklung an die Hand zu nehmen und auch deren ökonomische Auswirkungen zu kennen. «Was priorisiert wird, muss auch ökonomische Vorteile bringen. Wir müssen immer an der Effizienz der touristischen Strukturen arbeiten», sagt Curty und nennt als Beispiel das Sport- und Freizeitzentrum des Campus Schwarzsee. «Dort ist ein riesiges Potenzial vorhanden, das noch ungenutzt ist.» Dieses müsse sofort ausgeschöpft werden. «Auch der Freiburger Tourismusverband ist aufgefordert, in diesem Bereich tätig zu werden.» Der Direktor des Verbandes nimmt nun in der «Kommission zur Entwicklung des Campus Schwarzsee» Einsitz (FN vom 12. Dezember), und der Kanton hat zusätzlich Stellen für den Campus geschaffen.

Um etwas erreichen zu können, sei Zusammenarbeit sehr wichtig. Und um gut priorisieren zu können, sei es auch zentral, das Verhalten der Gäste im Kanton besser zu kennen. Zudem geschehe Priorisierung auch immer mit Rücksicht auf den Schutz der Umwelt und der Natur, so Curty.

Fonds für die Finanzierung

Die Antwort des Staatsrats auf das 2013 eingereichte Postulat der freisinnigen Grossräte Nadine Gobet (Bulle) und Yvan Hunziker (Semsales) zur touristischen Infrastruktur im Kanton Freiburg zeigte auf, dass, würden alle von den Tourismusregionen eingegebenen Infrastrukturprojekte realisiert, dies den Kanton in den nächsten 15 Jahren 1,4 Milliarden Franken kostete. Wie Olivier Curty erklärt, sollen neue Projekte mitunter über den kantonalen Tourismusförderungsfonds finanziert werden. Der sei zurzeit noch mit rund zwei Millionen Franken gespiesen. Er wird unter anderem durch einen jährlichen Beitrag des Kantons von mindestens 500 000 Franken finanziert. Der Fonds sieht einerseits die ordentliche Hilfe für Investitionen vor, bei der ein Teil der Zinsen übernommen wird, wie es zum Beispiel beim Umbau des Berghauses Riggisalp der Fall war. Und er sieht auch eine ausserordentliche Hilfe vor, wie den Kredit über 50 Millionen Franken, der 2008 für die Erneuerung der Freiburger Bergbahnen gesprochen wurde. Bei dieser Hilfe müssen sich die regionalen Körperschaften und Gemeinden finanziell beteiligen. Für Beschneiungsanlagen etwa kann keine ausserordentliche Hilfe gewährt werden.

Mit der Revision des Tourismusgesetzes, das aus dem Jahr 2005 stammt, strebt der Kanton auch eine strukturelle Entwicklung an. Denn das Gesetz stammt aus einer Zeit, in der es das iPhone noch nicht gab. «Die Digitalisierung stellt gewisse Strukturen auf den Kopf», so Curty. Früher waren Wanderkarten zentral. Heute sind Applikationen gefragt.

«Wir müssen immer an der Effizienz der touristischen Strukturen arbeiten.»

Olivier Curty

Staatsrat

Touristische Entwicklung

Kantonale und regionale Schwerpunkte

Der neue kantonale Richtplan hält fest, in welchen Zonen der Tourismus besonders gefördert werden soll.

Die kantonalen touristischen Entwicklungsschwerpunkte sind:

• der städtische Bereich der Agglomeration Freiburg

• der städtische Bereich von Estavayer-le-Lac

• der städtische Bereich von Murten

• der städtische Bereich von Bulle

• der städtische Bereich Châtel-St-Denis und der Standort Les Paccots

• der städtische Bereich von Romont

• der Standort Charmey

• das historische Städtchen Greyerz

• der Standort Moléson-sur-Gruyères

• der Standort Schwarzsee

Die regionalen touristischen Entwicklungsschwerpunkte sind:

• Düdingen/Tafers

• Jaun

• La Roche/Pont-la-Ville

• Mont Vully

• Kerzers

• Cheyres/Châbles

• Delley-Portalban/Gletterens

 

In den Projektblättern sind folgende Projekte aufgelistet:

• die Erweiterung des Ski­gebiets, Mountainbikestrecken und Klettersteige von Moléson-sur-Gruyères.

• die Skigebiet-Verbindung Rathvel mit Moléson-sur-Gruyères.

• die Entwicklung der Sommerinfrastruktur in La Berra und die Verbesserung der Verbindung zwischen La Berra und Plan des gouilles.

• die Entwicklung der Unterkünfte und der Aktivitäten während den vier Jahreszeiten in Vounetz (Charmey).

• die Entwicklung des Standortes Jaun/Gastlosen, unter anderem mit einem Klettersteig und einer Sommerrodelbahn.

• die Aufwertung des Greyerzersees.

ak

 

Serie

Ein Blick in die Zukunft des Kantons

Am 8. November hat der Staatsrat den kantonalen Richtplan vorgestellt. Dieser ist bis zum 10. Januar in der öffentlichen Vernehmlassung. Die Bevölkerung kann sämtliche Dokumente des Richtplans einsehen und dazu Stellung beziehen. In einer Serie beleuchten die FN die wichtigsten Punkte dieses zentralen Instruments der kantonalen Entwicklung.

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