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«Für mich ist nichts nur schwarz oder weiss»

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Philipp Nahum, Mitglied der Bürgerlich-Demokratischen Partei BDP, mit einem Faible für die Grünen, entschiedener Gegner von No-Billag, Ex-Polizist, Ex-Dienstchef des Schweizerischen Grenz­wachtkorps in Genf, Schamane, dezidiert gegen eine Liberalisierung der öffentlichen Spitäler, war bis vor kurzem ein Unbekannter. Bis dass die BDP ihn anfragte, ob er am 4. März für die Nachfolge von Staatsrätin Marie Garnier (Grüne) antreten wolle. Seither eilt er von Interview zu Interview, und die Medien versuchen sich von ihm ein Bild zu machen. «Ein Schamane in den Staatsrat?», titelte kürzlich die Westschweizer Boulevardzeitung «Le Matin». Nahum will mit offenen Karten spielen. 2013 sei er erstmals von einem Geist besucht worden, nachdem bei ihm eine tödliche Blutkrankheit diagnostiziert worden war, erzählt er. «Die Anfälle waren vergleichbar mit jenen eines Epileptikers.» Doch sein Bruder, der Neurologe ist, konnte nichts feststellen. Fortan beschäftigte sich Nahum mit den Energien in der Natur, er wurde gesund und begann anderen Leuten zu helfen.

Im Gespräch mit den FN wirkt der 42-Jährige aber nicht abgehoben. Selber sagt er von sich: «Ich kann Spiritualität mit Realität verbinden.» Und auf die Frage, wer er denn sei, sagt er: «In erster Linie bin ich Vater und Hausmann.» Tatsächlich kümmert sich Nahum um seine 13 und 5 Jahre alten Töchter. «Ich bin sehr weiblich, darum habe ich es gewagt, gegen eine Frau anzutreten.» Im zweiten Wahlgang – Nahum ist klar, dass er kaum eine Chance hat, gewählt zu werden – werde er aber die Kandidatin der Grünen wählen.

In Murist bei Estavayer-le-Lac hat der Genfer mit seiner Familie – seine Frau ist Lehrerin – vor wenigen Jahren ein Zuhause gefunden. Neben seiner Heilertätigkeit arbeitet er bei einem benachbarten Bauern.

Als Kind sei er ein Träumer gewesen, erzählt Nahum. Er habe oft die Schule geschwänzt und viel gezeichnet. Während der Kunstgewerbeschule verdiente er Geld bei der Securitas. Kollegen hätten gesagt: «Komm doch zur Polizei», und so sei es geschehen. «Ich liebe die Extreme. Dennoch ist für mich nichts nur schwarz oder weiss.» Als Ortspolizist erlebte Nahum die sozialen Probleme einer Gesellschaft hautnah. Sein damaliger Vorgesetzter, der Kommunist André Hediger, gefiel ihm. Trotzdem landete er bei der BDP. «Meine damalige Chefin beim Grenz­wachtkorps war Bundesrätin Evelyne Widmer-Schlumpf. Als sie die BDP gründete, weil sie aus der SVP ausgeschlossen werden sollte, war das für mich die Gelegenheit, einer Partei beizutreten, in der noch nicht alle Posten besetzt waren», erinnert sich Nahum. Die BDP habe zudem zu seiner Funktion als Dienstchef des Grenz­wachtkorps gepasst. «Ich bin ein echter Zentrist.» Mit der SVP habe er dagegen nichts am Hut, «weil ich nicht fremdenfeindlich bin», stellt der Sohn eines türkischen Einwanderers klar. An den Linken möge er die «demagogische Dimension» nicht. «Ich bin sozial mit allen. Ich verstehe auch den Unternehmer und Selbständig­erwerbenden. Bei den Linken geht es immer um den Armen gegen den Bösen.»

Nahum hat noch nie ein politisches Amt bekleidet. Als Leistungsnachweis präsentiert er das Konkordat zwischen der Kantonspolizei Genf und dem Grenzwachtkorps, das er verhandelt habe. «Das war die Arbeit eines Staatsrates.» Dabei habe er die Diplomatie entdeckt: «Ich liebe unterschiedliche Meinungen und die Arbeit mit anderen Menschen mit dem Ziel, eine Einigung zu finden. Ich sehe mich im Staatsrat.»

Anders gefragt

Raus in den Wald und raus aus der Komfortzone

Die FN haben Staatsratskandidat Philippe Nahum (BDP) auch einige unpolitische Fragen gestellt.

 

Welches ist Ihre Lieblings­figur aus Film oder Literatur?

Ich mag Manga, also japanische Comics. Die Figuren des japanischen Autors Hayao Miyazaki habe ich sehr gern, weil sie die Botschaft vom Respekt vor der Natur transportieren.

Wo finden Sie Ruhe?

Im Wald, weil ich da allein bin mit den Geräuschen des Windes und den Vögeln.

Wohin würden Sie einen besonderen Gast zum Essen einladen?

Zu mir nach Hause.

Wann haben Sie zum letzten Mal getanzt?

An Neujahr bei uns im Haus.

Was haben Sie im letzten Jahr gelernt?

Dass das Leben ein stän­diger Kampf ist und dass man sich nicht in die Opferrolle begeben darf. Man muss sich ständig auf neue Gegebenheiten einstellen. Dabei lernt man viel.

rsa

 

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