Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Mit Jogging die Partei modernisieren

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wer sich mit einem Parteipräsidenten einmal über die Freiburger Politik unterhalten will, kann dies künftig auf einer Jogging-Runde tun.

«Über Politik wird sonst immer im Sitzen bei einer Tasse Kaffee gesprochen. Ich möchte dies im Freien beim Laufen tun. Wer will, kann sich bei mir melden. Ich laufe jeden Tag 45  Minuten, und meine Telefonnummer findet man auf der Website des Gemeinderats von Givisiez.»

Diese Einladung stammt von Damiano Lepori, der heute Abend an der Delegiertenversammlung der Freiburger CVP als neuer Kantonalpräsident vorgeschlagen wird. Ein Gegenkandidat ist nicht in Sicht.

Ein Lauftreff ist die eine Idee, regelmässige Filme von Freiburger CVP-Politikern über YouTube die andere, mit denen der designierte Präsident die Partei wieder näher zu den Leuten bringen will. Über die sozialen Netzwerke bieten sich gemäss Lepori viele Möglichkeiten zum Austausch mit der Basis.

Ende des Dreierpräsidiums

Anderthalb Jahre hatte die Freiburger CVP nach dem Rücktritt von André Schoenenweid keinen Präsidenten mehr. Markus Bapst, Marie-France Roth Pasquier und Eric Collomb teilten sich das Amt in einem Co-Präsidium.

Doch bereits bei Schoenenweids Rücktritt war Lepori für das Präsidium angefragt worden. Er sagte damals Nein, weil der Zeitpunkt für ihn nicht stimmte.

Bis 2017 war der heute 29-jährige Lepori für die CVP Saane-Land als politischer Sekretär, Vizepräsident und Präsident sowie im Komitee der Jungen CVP Freiburg und als Vizepräsident der Jungen CVP Schweiz tätig gewesen.

Er zog sich dann kurze Zeit etwas zurück, bis er im Frühling 2018 Präsident der Musik-Gesellschaft Concordia und Gemeinderat in Givisiez wurde. Die Anfrage von Schoenenweid kam für ihn rund ein halbes Jahr zu spät, und vor allem erachtete Lepori den Zeitpunkt knapp ein Jahr vor den eidgenössischen Wahlen als ebenfalls nicht ideal.

Lepori liess aber die Tür für ein späteres Präsidentenamt offen, und nun ist dieser Augenblick gekommen. Als Vizepräsidenten werden ihn Emmanuelle Kaelin Murith (Bulle), Marie-France Roth Pasquier (Bulle) und Bruno Boschung (Wünnewil) unterstützen.

Natürlich: Der Saanebezirkler hat weiterhin viel um die Ohren. Er will 2020 das Doktorat beim Zentrum für Wettbewerbsfähigkeit der Uni Freiburg machen. Thema: «Index der regionalen Wettbewerbsfähigkeit im interkantonalen Vergleich.» Im Rahmen dessen war Lepori auch Co-Autor einer kürzlich vorgestellten Studie zur Wettbewerbsfähigkeit der Freiburger Wirtschaft.

«Zwei Drittel des Doktorats sind gemacht; es bleibt noch ein Drittel. Im Oktober werde ich die Arbeit abgeben.» Dass es ihm zu viel werden könnte, glaubt Lepori nicht. «Wenn ich etwas beginne, beende ich das auch.» Nach dem Doktorat will er in die Privatwirtschaft einsteigen. Perspektiven dafür hat er schon, wie er sagt.

Als Beobachter dabei

Lepori ist sich bewusst, dass er als Parteipräsident die eigenen Ambitionen für ein politisches Amt etwas zurückschrauben muss. Das schliesse aber eine Grossratskandidatur nicht aus. Im Gegenteil: «Eigentlich gehört ein Parteipräsident in den Grossen Rat», meint er.

Einen Vorgeschmack von seinem neuen Amt hat Damiano Lepori bereits in den vergangenen Monaten erhalten. Beim bisherigen Co-Präsidium war er als Beobachter oft an Sitzungen dabei. Dass diese Dreierlösung schuld am Wählerrückgang seiner Partei und am Sitzverlust im Ständerat sein soll, glaubt Lepori nicht. «Die drei Co-Präsidenten verstanden sich sehr gut. Sie arbeiteten effizient und haben die Aufgaben gut untereinander aufgeteilt», stellt er fest.

«Wir haben die Wahlen nicht deshalb verloren. Aber ich verstehe trotzdem den Willen innerhalb der Partei, dass es in Zukunft wieder nur eine Person als Präsident sein soll.»

Mit ihm komme die Partei auch dem Wunsch nach neuen Köpfen entgegen. Aber Lepori betont, dass seine Kandidatur als Präsident schon lange vor den eidgenössischen Wahlen aufgegleist wurde, bei denen sich der Wählerwille nach Erneuerung in den Resultaten klar gezeigt habe.

Dossiers

Vier Baustellen warten auf den neuen Präsidenten

Wunderdinge dürfe man sich von ihm nicht erwarten, mahnt der designierte CVP-Präsident Damiano ­Lepori.

«Ich mache mir da keine Illusionen: Um den kontinuierlichen Wählerrückgang der CVP zu stoppen, braucht es die gebündelten Kräfte eines ganzen Teams. Allein kann ich als Präsident keine Berge versetzen, aber zusammen können wir Erfolge erzielen.»

Hauptziel für seine Präsidentschaft sei deshalb ein anderes: «Ich möchte das Image der Partei modernisieren.» Strukturell sieht er derzeit vier Baustellen: die Parteifinanzen, das Gesetz über die Parteientransparenz, die kantonalen Wahlen und die Gemeindewahlen.

Bezüglich der Finanzen sei die Partei daran, eine Arbeitsgruppe aufzubauen, die nach neuen Einkommensquellen sucht. Für das Gesetz über die Parteientransparenz will die CVP ebenfalls eine Arbeitsgruppe bilden, so Lepori. «Es geht darum, wie das Gesetz zu interpretieren ist und wie letztlich auch die Interessen der Wirtschaft gewahrt bleiben, welche die bürgerlichen Par­teien unterstützen.»

Für die kommunalen Wahlen möchte Lepori Personen in der Kantonalpartei gewinnen, die den Ortsparteien als Ansprechpartner und Berater zur Seite stehen.

Bei den kantonalen Wahlen stehe weiterhin der Kantonalvorstand für die Staatsratswahlen im Vordergrund, während die Bezirksparteien bei den Grossratswahlen die Fäden ziehen. Hier gelte es, die jungen Talente der Partei zu inte­grieren.

Der designierte CVP-Präsident steht einer erneuten bürgerlichen Allianz mit der FDP und «moderaten bürgerlichen Kräften» offen gegenüber. Er stellt sich aber ein Bündnis vor, das die nächsten kantonalen und eidgenössischen Wahlen zusammenfasst.

Lepori ist der Meinung, dass eine solche Allianz bereits bei der Ergänzungswahl von Didier Castella (FDP) in den Staatsrat hätte entstehen sollen. Dass nun die FDP der CVP den Ständeratssitz weggeschnappt hat, müsse das Verhältnis zwischen den beiden Parteien nicht belasten. «Die FDP hat gewonnen, wir haben verloren. Sie haben die bessere Kampagne gemacht. So einfach ist das.»

 

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema