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«Null Fehler können wir nicht garantieren»

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Staatskanzlerin Danielle Gagnaux-Morel musste an der gestrigen Pressekonferenz viele unangenehme Fragen beantworten. Bereits am Sonntag war sie immer wieder mit der Frage belagert worden, warum der Kanton Freiburg nicht in der Lage sei, eine Wahl mit drei Kandidaten innert nützlicher Frist über die Bühne zu bringen. Gestern kam zudem heraus, dass die am Sonntagabend um 21.16 Uhr als «definitiv» verkündeten Resultate am Tag danach korrigiert werden mussten.

Abklärungen laufen noch

Wie Danielle Gagnaux-Morel vor den zahlreich erschienen Medienvertretern erklärte, war es eine Kombination aus mehreren Faktoren, die zu dieser Situation geführt hat. «Was genau der Ursprung des Computerfehlers ist, wird noch abgeklärt.» Alles lief offenbar gut, bis das System die Resultate von drei Gemeinden – Bösingen, Villars-sur-Glâne und Murten – nicht mehr verarbeiten konnte. Anscheinend hatte das System Probleme, gleichzeitig die Resultate der vorgezogenen Kommunalwahlen der auf Januar 2020 fusionierenden Gemeinde Prez (Prez-vers-Noréaz, Corserey und Noréaz) zu verarbeiten. Der Fehler trat bereits früh auf, und die Informatiker haben versucht, ihn zu beheben. «Es war schwierig. Stellen Sie sich vor, ein Auto zu reparieren, während es noch fährt», verglich die Staatskanzlerin.

Da das Problem bis 18 Uhr nicht behoben war, ordnete sie an, die Resultate manuell zu übermitteln. Dabei kam es zur zweiten Panne: Zwei von mehreren Auszähl-Couverts aus Murten wurden als «gezählt» registriert, waren es aber in Tat und Wahrheit nicht. Das trat erst bei nachträglichen Kontrollen am Montagmorgen zutage. Diese 69 Stimmen verteilen sich auf alle drei Kandidaten (siehe Text oben).

Angekratztes Wählervertrauen

Zwar ändern die 69 Stimmen nichts am Endresultat. In Kombination mit der Wahlpanne öffnete das knappe Resultat gestern jedoch das Feld für allerlei Spekulationen. An der Medienkonferenz wurden denn auch mehrere Fragen gestellt, die das angekratzte Wählervertrauen und die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung ähnlicher Pannen bei künftigen Abstimmungen und Wahlen betrafen. «Können Sie garantieren, dass so eine Panne nicht mehr passiert?», wurde die Staatskanzlerin gefragt. 29 Mal habe das System, das der Kanton von einer externen Firma bezieht, pannenfrei funktioniert, gab Danielle Ga­gnaux-Morel zur Antwort. «Null Fehler können wir nicht garantieren. Aber wir können Massnahmen treffen, um Fehler sofort korrigieren zu können», sagte sie. Sie sprach der Firma das Vertrauen der Kantonsbehörden aus. Jeder Kanton habe ein anderes System.

Für den Kanton Freiburg wäre es sehr aufwendig, selbst ein System für Abstimmungen und Wahlen zu entwickeln, zu unterhalten und für dessen Sicherheit zu sorgen, sagte Da­nielle Ga­gnaux-Morel auf eine andere Frage. Deshalb sei der Bezug bei einer externen Firma die bessere Lösung. Das gleiche System verwende auch der Kanton Neuenburg. Sie habe im Übrigen bereits am Montagmorgen Offerten von anderen Informatikfirmen erhalten, die ihr ein neues System angeboten hätten, sagte sie.

Transparentes System

Auf die Frage, ob die sensiblen Daten bei einem externen Anbieter sicher seien, wies Nicolas Fellay, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sekretariat des Staatsrats, darauf hin, dass das System sehr transparent sei: «Jede Manipulation ist klar ersichtlich.» Der Sensler Oberamtmann Manfred Raemy fügte hinzu, dass ja heute im Kanton Freiburg nicht die Simmen elektronisch abgegeben würden, sondern lediglich die Resultate elektronisch erfasst würden.

Noch mehr Tests

Was hätte die Staatskanzlei anders gemacht, wenn sie vor dem Wahltag gewusst hätte, was passieren würde? «Wir hätten noch viel mehr Tests mit noch mehr verschiedenen Szenarien gemacht», antwortete Nicolas Fellay. Pro Jahr würden etwa 12 bis 15 Testläufe mit allen möglichen Kombinationen vorgenommen: kantonale, nationale und kommunale Wahlen. «Trotz allem ist es nicht möglich, alle Szenarien vorzusehen.»

Video

Was sagt der Sensler Oberamtmann?

Manfred Raemy, Oberamtmann des Sensebezirks, und Danielle Gagnaux, Staatskanzlerin, sind den FN Red und Antwort gestanden.

im/as

www.freiburger-nachrichten.ch/ videos

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