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Online-Kampagne der CVP sorgt bei den anderen Parteien für Irritation

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Die Google-Kampa­gne der CVP zu den Wahlen vom Oktober sorgt derzeit für Schlagzeilen (FN von gestern). Wer nämlich mit der Suchmaschine nach Kandidaten für den National- und Ständerat suchte, erhielt als erstes Resultat ein Inserat, das von der CVP geschaltet wurde und die Parteipositionen der jeweiligen Kandidierenden mit denjenigen der CVP verglich.

Mittlerweile läuft die Aktion aber gar nicht mehr – zumindest im Kanton Freiburg. Wer die Namen von Kandidierenden googelt, erhält die CVP-Inserate nicht mehr angezeigt. «Wir haben die CVP Schweiz umgehend gebeten, die Kampagne im Kanton Freiburg zu stoppen», bestätigt der Wahlkampfleiter der Kantonalpartei, Philippe Crausaz. «Sie läuft aber ohnehin ihrem Ende entgegen.» Diese Aktion sei relativ kostspielig und von Anfang an auf eine bestimmte Anzahl von Klicks begrenzt gewesen. Wie viel die Partei dafür ausgegeben habe, wisse er allerdings nicht. Der Co-Präsident der Kantonalpartei, Markus Bapst, distanziert sich zwar grundsätzlich von dieser «ungeschickten» Kampagne seiner Mutterpartei, die «bei uns intern sauer aufgestossen ist». In einigen Punkten verteidigt er sie aber auch. «Das orange Banner auf der Google-Anzeige wies diese eindeutig als CVP-Produkt aus», betont er. Auch hätten sich die Gegenüberstellungen der Positionen stets auf die Parteien bezogen; die einzelnen Kandidierenden hätten nur als «Eingangstor» dazu fungiert. «Wir haben weder Unwahrheiten verbreitet noch jemanden persönlich attackiert», stellt Bapst klar. Dennoch würde diese Art von Gegenkampagne, wie sie etwa in den USA gang und gäbe sei, wohl «einfach nicht unserer Mentalität» entsprechen. Ob die Kampagne der Partei schaden oder nützen werde, sei schwer einzuschätzen.

Dass die FDP- und SVP-Kantonalparteien die Aktion hingegen in einem Communiqué als «wenig katholisch» bezeichnet hätten, bezeichnet Bapst als «Frechheit». «Insbesondere die SVP soll zunächst einmal vor ihrer eigenen Tür wischen», sagt er. Das SVP-Plakat mit dem wurmstichigen Apfel hält er für viel diffamierender; ausserdem finde dort gar kein veritabler inhaltlicher Vergleich der Positionen statt.

«Wohlüberlegt und wohl teuer»

SVP-Vizepräsident Adrian Brügger sieht das anders. «Unsere Kampagne richtete sich gegen Parteien und ihre Programme, aber nicht gegen Personen», sagt er. «Die Aktion der CVP stösst bei uns sauer auf – mit katholischer Nächstenliebe und Respekt hat das wenig zu tun.» Kandidierende persönlich anzugreifen, sei für ihn ein No-Go. Die FDP-Ständeratskandidatin Johanna Gapany sagt: «Man gewinnt keine Kampagne auf der Basis von Lügen.» Sie wolle ihre Energie aber lieber in die eigene Kampagne stecken und den Bürgern positive Lösungsvorschläge präsentieren. SP-Kantonalpräsident Benoît Piller wollte die CVP-Kampagne auf Anfrage nicht kommentieren.

Und was meinen die Bündnispartner der CVP? «Ich bin etwas irritiert von dieser Strategie – zumal sie wohlüberlegt und wohl auch teuer war», sagt BDP-Präsident Anthony Jaria. Die Allianz mit der CVP stelle er allerdings nicht infrage, zumal es keine Aktion der CVP-Kantonalpartei sei. «Unser Stil ist das nicht», sagt auch GLP-Präsidentin Irene Bernhard. «Aber man sagt ja, dass schlechtes Marketing gar nicht möglich sei, solange man die Aufmerksamkeit der Leute gewinnt.»

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