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Ramadan einmal anders

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Der Fastenmonat Ramadan hat für die knapp 1,6 Milliarden Muslime auf der ganzen Welt am vergangenen Donnerstag unter ganz ungewöhnlichen Umständen angefangen. Die meisten Moscheen bleiben geschlossen, und das öffentliche Fastenbrechen fällt wegen der Massnahmen im Zusammenhang mit der weltweiten Corona-Pandemie ebenfalls aus. Die sozialen Einschränkungen prägen den diesjährigen Ramadan. Auch im Kanton Freiburg, wo die Muslime die drittgrösste Religionsgruppe bilden, bleiben die Türen der Moscheen geschlossen.

Anders als sonst

«Einen solchen Ramadan habe ich noch nie erlebt», sagt Murat Rexhepi, Sekretär des Vereins Moschee Freiburg. Der Ramadan sei sehr wichtig für die Muslime. Üblicherweise sei das Fastenbrechen jeden Abend Anlass dazu, in grosser Runde, mit Familie und Freunden, zu feiern. Das ist dieses Jahr nicht möglich. «Viele Dinge sind dieses Jahr anders und sicherlich auch schwierig für einige Menschen», sagt Rexhepi. «Die Moscheen sind geschlossen, das Fastenbrechen findet im engen Familienkreis statt, und die Gebete müssen ebenfalls zu Hause durchgeführt werden.» Der fehlende soziale Kontakt mache den Ramadan für die Muslime besonders schwierig, meint Rexhepi. Denn: Das Zusammenkommen jeden Abend und das gemeinsame Essen sei eine wichtige Tradition während des Ramadans. «Wir wünschen uns, die Türen unserer Moscheen bald öffnen zu können, aber bis dahin hoffen wir, dass alle Menschen die Massnahmen befolgen.»

«Das Fastenbrechen findet nun im engen Familienkreis statt, und die Gebete müssen ebenfalls zu Hause durchgeführt werden.»

Murat Rexhepi

Sekretär des Vereins Moschee Freiburg

Auch ein 40-jähriger Muslim aus der Region Freiburg hofft, dass er bald wieder in die Moschee gehen kann. Er feiert den Ramadan bereits seit seiner Kindheit und geht regelmässig in die Moschee zum Beten. «Dieses Jahr wird der Ramadan sehr speziell sein», sagt der Mann. «Nicht in die Moschee zu gehen, fällt mir schwer, und das Fastenbrechen ohne Freunde und Verwandte zu feiern, ist ebenfalls eine grosse Umstellung», sagt er. Er glaubt jedoch, dass dieser Fastenmonat – trotz Einschränkungen – die Muslime zusammenbringen wird und noch besser zeigen wird, weshalb sie das alle tun. «Ich denke, dass wir uns alle trotz der Distanz näherkommen werden und jetzt die Zeit mit der Familie geniessen sollten.»

«Ich bete meistens zu Hause und mache das Fastenbrechen nur im engsten Familienkreis», sagt eine 54-jährige gläubige Muslimin aus der Region Freiburg. Für sie wird sich der Ramadan dieses Jahr nicht von den bisherigen Feiern unterscheiden. «Ich habe immer versucht, den Ramadan zu feiern und möglichst alle Tage durchzustehen», sagt die gebürtige Kosovarin.

Nur in der Familie feiern

Für einen 24-jährigen Jus-Studenten wird sich der diesjährige Ramadan nicht allzu sehr von jenen in den Vorjahren unterscheiden. «Ich habe die letzten vier Jahre bereits den Ramadan gefeiert», sagt der 24-Jährige. Sein Vater, sein Bruder und er unterstützen sich während des Fastenmonats gegenseitig. «Es ist schon anstrengend. Man braucht Disziplin und Durchhaltevermögen», sagt er. «Wenn wir den Ramadan im Libanon feiern, ist das definitiv einfacher. Da weiss man, dass alle um einen herum dasselbe durchmachen. In der Schweiz ist das nicht so.»

Jeden Abend kochen sie in der Familie zusammen ein Festmahl. Ab und zu feiern sie das Fastenbrechen auch mit Freunden. Aufgrund der Corona-Einschränkungen entfällt dieses Jahr jedoch dieser Teil des Ramadans. «Dieses Jahr werden wir nur in der Familie das Fasten brechen. Das ist schade, aber abgesehen davon wird es für mich keinen grossen Unterschied geben», sagt der Jus-Student. Er glaubt jedoch, dass dies für Muslime, die regelmässig in die Moschee gehen, anders sein wird. «Ich denke auch, dass wir uns während dieser Zeit umso mehr bewusst werden, wieso wir den Ramadan überhaupt feiern.»

Definition

Was ist der Ramadan?

Der Ramadan ist der neunte Monat im islamischen Mondkalender. Das Fasten während des Ramadans ist eine der fünf Säulen – eine der fünf Hauptpflichten – des Islams und eines jeden Muslims. Von Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang verzichtet jeder geistig zurechnungsfähige Muslim, Mann oder Frau, der die Pubertät erreicht hat und körperlich dazu fähig ist, auf Essen und Trinken – und auch auf sonstige Genüsse wie Rauchen oder Geschlechtsverkehr. Im Fastenmonat beten Muslime mehr als sonst, um Gott nah zu sein. Der Fastenmonat dient der Selbstreflexion, damit Muslime sich ihrer Sünden bewusst werden und wieder auf den rechten Weg gelangen. Indem sie tagsüber fasten, machen sie sich auch bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, genug zu essen und zu trinken zu haben. Es ist deswegen auch üblich, dass Muslime während des Ramadans an Bedürftige spenden. Nach Sonnenuntergang setzt das Fastenbrechen ein. Da wird meist im Familien- kreis oder mit Freunden und weiteren Angehörigen gemeinsam gespeist. Gegenseitige Besuche und Einladungen zum Fastenbrechen sind an der Tagesordnung. Das Ende des Ramadans wird mit einem grossen Fest des Fastenbrechens gefeiert. Je nach Region und Kultur dauert es mehrere Tage. Die Muslime beglückwünschen sich gegenseitig und drücken ihre Freude darüber aus, dass sie das Fasten gemeistert haben.

 

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