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«Schwarze Schafe gibt es immer»

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Sei es ein Kruzifix, ein Adler, ein polynesisches Muster oder der Name seiner Liebsten – jeder, der momentan eine Badeanstalt im Kanton besucht, merkt auf den ersten Blick, dass Tätowierungen populärer denn je sind. Doch Vorsicht: Die beliebten Kör­perverzierungen bergen Gefahren.

Seit diesem Jahr führt das kantonale Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen amtliche Kontrollen in den rund 60 Tattoostudios des Kantons durch. Wie das Amt in einem Communiqué mitteilt, wurden in der Hälfte der rund 20 bislang kontrollierten Studios leichte, insbesondere administrative Mängel festgestellt. Zwei Studios wiesen allerdings schwere Mängel auf – sowohl im Bereich der Hygiene und der verwendeten Produkte als auch betreffend die Ausbildung des Tätowierers. Eines dieser Studios wurde geschlossen, beim zweiten wurde verfügt, dass innerhalb nützlicher Frist die Räume konform eingerichtet werden müssen. Dazu kommt ein anderes Problem: Eigentlich müssen sich alle Tätowierer sowie Personen, die Piercings, Permanent-Make-up oder verwandte Techniken anbieten, beim Amt anmelden. Bislang ist aber nur rund die Hälfte der Tattoostudios, die beim Kanton bekannt sind, dieser Meldepflicht nachgekommen. Das Amt verwendet deshalb hauptsächlich die sozialen Netzwerke, um bestehende Studios ausfindig zu machen, die sich nicht offiziell angemeldet haben.

Der Kontrollgang aufs WC

«Schwarze Schafe gibt es immer», sagt Jordie Doubt von Doubt Tattoo Murten. «Deshalb sind diese neuen Kontrollen sicher angemessen, auch wenn man den grossen Zuwachs in der Branche in den letzten paar Jahren bedenkt.» Bei der Suche nach einem guten Tattoostudio hilft aus seiner Sicht nicht nur eine Umfrage unter bereits Tätowierten aus dem Bekanntenkreis, sondern auch ein gründlicher Blick auf die Internetseite und ins Interieur eines Tattoo­studios. Denn Hygienemängel erkenne man auch als Laie in der Regel auf den ersten Blick. Im Zweifelsfall empfiehlt Doubt einen Kontrollgang aufs WC.

«Auch ein ungepflegter Look des Tätowierers sollte einen abschrecken», sagt Yvan Tomasin von Yvan Tattoo in ­Bulle. «Eine gesunde Menschenkenntnis hilft hier sicher.»

Udalric Tissot, Inhaber des gleichnamigen Tätowierstudios in Corbières, ist zwar der Ansicht, dass es sich bei dieser ganzen Problematik lediglich um ein Problem der Normen in einem grundsätzlich ohne Zertifizierungen auskommenden künstlerischen Beruf handelt. «Ich habe noch von niemandem gehört, der gesundheitliche Schäden vom Tätowieren davongetragen hat», versichert er.

Jordie Doubt widerspricht dem allerdings mit Nachdruck. Bei mangelnder Hygiene drohe tatsächlich die Gefahr von Infektionen, ist er sich sicher.

Geschichte

Vom Sträflingsschmuck zum Trendobjekt

Lange Zeit als Kennzeichen rüder Seebären und japanischer Yakuza geschmäht, sind die ursprünglich aus Polynesien stammenden Tätowierungen längst salonfähig geworden. Das war nicht immer so. Das Alte Testament verbot dem Volk Gottes das Anbringen derartigen Körperschmucks. Und noch in der Nazi-Zeit wurden KZ-Häftlinge mit Tätowierungen gekennzeichnet. Dies begann sich erst in den 1980er-Jahren zu  ändern, als immer mehr Popstars tätowiert waren. In Baden-Württemberg schaffte das Innenministerium erst vor zwei Jahren die sogenannte T-Shirt-Grenze ab. Das heisst: Polizisten dürfen seither auch an den Unterarmen Tätowierungen tragen. Hilfreich sind Tattoos aber auch bei der Strafermittlung und in der Rechtsmedizin – um Leichen zu identifizieren und Tatverdächtige ausfindig zu machen.

jcg

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