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Seewasser für durstige Rinder

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Der Regen der letzten Tage und Nächte war ein Tropfen auf den heissen Stein. Das Wasser fehlt: Auf den Alpen ist das Vieh durstig, im Flachland wächst zu wenig Gras. Alphirt Philippe Gabriel blickt auf seine Rinder, die unterhalb des Dent du Bourgos in der Sonne liegen, und sagt: «Es macht mir schon Angst.»

Für die nächsten Tage immerhin ist gesorgt: Ein Super-Puma der Armee hat eben die letzte Lieferung Wasser aus dem Montsalvens-See gebracht. Jetzt hat Gabriel rund 15 000 Liter Wasser in seiner Zisterne; die insgesamt 20 000 Liter fassen kann. Der Super-Puma kann rund 1500 Liter aufs Mal aus dem See holen und auf die Alp bringen; er musste an diesem Vormittag also zehnmal hin und her fliegen. Rund eine Stunde ­dauert das. Das Wasser ist für die rund dreissig Rinder auf Gabriels oberer Alp, Le Litemard, vorgesehen. Wie lange wird es reichen? Gabriel zuckt mit den Schultern. Das komme darauf an, ob und wie viel es in den nächsten Tagen regnet.

Die Rinder trinken, wenn es so richtig warm und das Gras trocken ist, je bis zu hundert Liter pro Tag. Vier bis fünf Tage sollte es reichen, sagt Ga­briel schliesslich. Wenn es bis dahin nicht regnet, muss der Helikop­ter erneut kommen.

Hilfe der Armee beantragt

Gabriels Alpbetrieb hoch über dem Greyerzer Motélon-Tal ist einer von vier, zu denen der Super Puma der Armee Wasser fliegt. Am Freitag ebenfalls bedient wurde die Alp Combi im Brecca-Schlund. Neun weitere Alpbetriebe haben zuvor Hilfe von einer privaten Helikopter-Firma erhalten. Weil sich die Situation aber verschärfte, hatte der Staatsrat am Dienstag die Hilfe der Luftwaffe angefordert, am Mittwoch bewilligte der Bundesrat diese (die FN berichteten).

Mit den Wasserlieferungen können die Bauern ihr Vieh länger auf den Alpen behalten. Dort hat es nämlich momentan noch mehr Futter als im Flachland, wie Frédéric Ménétrey, Direktor des Freiburger Bauern­verbandes, erklärt. Deshalb müssen die Bauern hier bereits jetzt auf das Futter für den Winter zurückgreifen. Bleibt das Vieh länger auf der Alp, bleibt mehr Futter für den Winter übrig. Teils verfütterten die Bauern zudem bereits Mais – dieser wird in der Regel erst im September geerntet.

Käseproduzenten leiden

Vor allem Käseproduzenten litten unter dem Futtermangel, sagt Ménétrey. Wer nämlich Greyerzer oder Vacherin herstellt, darf seinen Kühen keine Silage oder silierten Mais füttern und hat damit weniger Ausweichmöglichkeiten, wenn Heu und Gras knapp werden.

Die Importzölle für Heu zu senken, bringt laut Ménétrey nicht viel. Denn auch in Deutschland und Frankreich ist es momentan sehr trocken. «Das Heu dürfte Ende Winter sehr knapp werden, dann wird es richtig kritisch.»

Einige Bauern müssen wegen des Futtermangels bereits jetzt Tiere verfrüht schlachten. Noch seien es vielleicht zwei oder drei Tiere pro Betrieb, nicht ganze Lastwagen voll, sagt Ménétrey. Die Situation in Freiburg sei weniger dramatisch als in der Ostschweiz. Der Schlachtpreis aber ist bereits getaucht: Er ist in einem Tag von 8.20 Franken auf 7 Franken pro Kilogramm Schlachtvieh gesunken, wie Ménétrey sagt. Er habe von Schlachthöfen gehört, die auch über das Wochenende laufen müssten, um das viele Fleisch verarbeiten zu können.

Auch Alphirt Gabriel denkt ans Schlachten. «Wenn es so weitergeht, muss ich bald einige Tiere ins Schlachthaus bringen.» Er wendet den Blick ab, schaut zu den Rindern am Hang. Glücklich scheint ihn das nicht zu machen. Aber der Hitzesommer lässt ihm keine andere Wahl.

«Wenn es nicht bald regnet, dann muss ich einige Tiere ins Schlachthaus bringen.»

Philippe Gabriel

Alphirt

Zahlen und Fakten

175 000 Liter Wasser auf Alpbetriebe gebracht

Vergangene Woche hat die private Helikopterfirma Swiss Helicopter 80 000 Liter Wasser zu Freiburger Alpbetrieben geflogen, die mit Fahrzeugen nicht erreichbar sind; diese Woche 35 000 Liter. Die Armee brachte diese Woche 60 000 Liter. Insgesamt wurden bisher 175 000 Liter Wasser transportiert. Der Bundesrat hat die Hilfe der Luftwaffe bis zum 23. August bewilligt. Geplant sind Flüge bis nächsten Mittwoch. Jeden Tag eruiert der Teilstab «Alpa Mili  18» die Lage und entscheidet über weitere Lieferungen. Dem Stab gehören die Polizei, die Seepolizei, der Sekretär der Landwirtschaftskammer sowie der kantonale Verbindungs­­ stab an.

nas

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