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Sie hinterlässt eine Baustelle

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Abstreiten kann sie es nicht: Christiane Castella Schwarzen wird ihrer Nachfolgerin als Rektorin des Kollegiums Heilig Kreuz, Gisela Bissig Fasel, eine Baustelle hinterlassen. Doch das heisst nicht, dass die Amtsübergabe nicht sorgfältig vorbereitet wird und in einem geordneten Rahmen ablaufen wird.

Am Freitag wurde Castellas Büro gleich rechts vom Eingang im bisherigen Kollegiumsgebäude geräumt, heute Montag wird es im bisherigen Gebäude der Hochschule für Gesundheit an der Klinikstrasse neu eingerichtet. Ab morgen Dienstag soll für alle Mitarbeiter die Arbeit da weitergehen, wo das Kollegium für die kommenden zwei Jahre provisorisch beheimatet ist. Unterdessen nehmen die Renovierung und die Erweiterung des bisherigen Gebäudes so richtig Fahrt auf. Das Stimmvolk hatte dafür im Frühling 2018 einen Kredit von 39,5 Millionen Franken genehmigt; die Bauarbeiten begannen in diesem Frühjahr.

Neue Räume, neue Chance

«Das Provisorium ist geregelt, und der Umzug dahin wird abgeschlossen sein», sagt Castella. Sie ist offiziell noch bis Ende August Rektorin des Kollegiums Heilig Kreuz, wird aber ihren Ruhestand schon in der ersten Hälfte August antreten. Und auch die Baustelle, die sie Gisela Bissig hinterlässt, macht ihr keine Gewissensbisse: «Alles läuft bisher problemlos. Wir sind im Zeitplan.»

Dass ihre Nachfolgerin als Rektorin nun ihre Arbeit in neuen Räumlichkeiten aufnehmen kann, erachtet Castella gar als Chance: «Gebäude prägen einen Betrieb. Es wird neue Schulzimmer und auch neue Lehrerzimmer geben. So werden sich noch keine Gewohnheiten installiert haben. Sie kann wirklich mit etwas Neuem beginnen und ihren Geist einbringen.»

Für Christiane Castella Schwarzen ist der Auszug aus dem bisherigen Kollegiumsgebäude der ideale Moment, in Pension zu gehen.

Sie erreicht ihr ordentliches Pensionsalter, und es sei somit reiner Zufall, dass dieser Schritt mit dem Übergang in eine neue Ära des Kollegiums zusammenfalle. Er beendet auch eine sehr intensive Zeit, in der sie für die Planung des Umbaus und des Provisoriums an vielen zusätzlichen Sitzungen teilnahm.

Werke der Schüler im Büro

13 Jahre wird die in Le ­Mouret wohnhafte Castella als Rektorin am Kollegium Heilig Kreuz gewirkt haben; insgesamt war sie 43 Jahre in verschiedenen Funktionen im Bildungsbereich tätig. Vor ihrer Tätigkeit als Rektorin unterrichtete sie Französisch und Italienisch als Fremdsprache am Kollegium Gambach. Sie war auch Lehrbeauftragte für Didaktik in Italienisch an der Universität Freiburg.

Der regelmässige und direkte Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern habe ihr als Rektorin etwas gefehlt, sagt sie. Auch wenn ihre Tür für Anliegen der Schüler immer offen gewesen sei.

Castellas Büro schmückten denn auch einige Kunstwerke von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums. «Wir haben einige wirkliche Künstler unter den Schülern», sagt sie. «Es wäre schade, wenn ihre Werke in einer Schublade verschwinden würden.»

Berührende Diplomfeier

Aber auch sonst habe sie oft gestaunt über die Talente, die im Heilig Kreuz ein und aus gehen. So sei die Schule derzeit sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen Schweizer Meister im Basketball unter den Mittelschulen.

Und auch politisch hätten einige Absolventen des Kollegiums Spuren hinterlassen. «Die politische Bildung ist mir sehr wichtig», sagt sie. «Wir haben die politische Debatte bei uns institutionalisiert.»

Dazu gehört auch der Schülerrat, der unter ihrer Leitung wieder reaktiviert wurde. Durch ihn haben die Schüler ein Wort mitzureden am Kollegium Heilig Kreuz. Der Schülerrat sei beispielsweise auch in der Jury für das Bauprojekt und jetzt in der Baukommission vertreten. Und zuletzt habe sich eine Schülergruppe sehr stark in der Klimadebatte engagiert.

Als Rektorin habe sie zwar nur eine Minderheit der Schülerinnen und Schüler mit Namen gekannt. Das seien oft Schüler gewesen, die mit Projekten bei ihr vorgesprochen hätten, manchmal aber auch solche mit Problemen.

Es habe sie deshalb bei ihrer letzten Diplomfeier Ende Juni besonders berührt, dass zwei Schüler ihre Maturadiplome in Empfang hätten nehmen können, die beide sehr schwierige Zeiten durchgemacht hätten.

Tradition der Frauen

«Ich freue mich auf die nächste Etappe», sagt Christiane Castella. «Ich werde wieder etwas freier sein.» Was sie vermissen werde, sei der spezielle Geist des Kollegiums Heilig Kreuz. Sie erwähnt dabei etwa die Zweisprachigkeit, die an diesem Gymnasium wirklich gelebt werde. Sie selber ist französischer Muttersprache, wechselt aber immer auf Deutsch im Kontakt mit Deutschsprachigen.

Ein weiteres Merkmal sei die Nähe. «Das rührt daher, dass hier wirklich alles unter einem Dach ist. Wir haben beispielsweise auch nur ein einziges Lehrerzimmer. Das ist eine Chance.» Diese Eigenheit habe man auch beim Umbauprojekt beibehalten.

Das Kollegium unterscheidet sich weiter von den anderen Freiburger Mittelschulen, weil es weiterhin von einer Frau geführt wird. Castella hatte das Rektorat von Anne-Marie Schobinger übernommen und wird es ihrerseits mit Gisela Bissig wieder an eine Frau übergeben.

«Wichtig scheint mir, dass die Direktion von Männern und Frauen gebildet wird», sagt sie. «Auch in der Lehrerschaft braucht es ein ausgeglichenes Verhältnis. Deshalb sollten Frauen auch ihren Platz in der Rektorenkonferenz haben.»

Gymnasien

An Grundlagen vertieft arbeiten

Im neuen Schuljahr erhält das Fach Informatik an den Freiburger Gymnasien einen Platz im Stundenplan. «Es ist ganz normal, dass man lernt, wie man mit Informatik- und Kommunikationsmitteln umgeht», meint Christiane Castella dazu. Weiterhin wichtig seien aber die Kernfächer. Die Erziehungsdirektorenkonferenz hat das Niveau der Matura überprüfen lassen. Allgemein ist es zwar gut, aber in den Grundkompetenzen Mathematik und Erstsprache traten Mängel zutage. «Wir müssen diese Kompetenzen vertiefen», so Castella. «Sie sind die Grundlage für alle Fächer.»

Auch spricht sie sich für eine systematischere Qualitätssicherung aus. Eine solche habe es bisher in Ansätzen gegeben, nicht aber als ganzheitliches Konzept. Dieses Konzept finde nun im Mittelschulgesetz seinen Platz.

uh

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