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Staatsrat plant «viele kleine Schritte»

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«Wir haben ethisch kein Recht, unseren Planeten der nächsten Generation in einem schlechteren Zustand zu übergeben, als wir ihn übernommen haben»: Das sagte der Freiburger Staatsrat Jean-François Steiert (SP) gestern vor den Medien, als er zusammen mit seinen Kollegen Didier Castella (FDP) und Olivier Curty (CVP) den Klimaplan der Kantonsregierung vorstellte.

115 Massnahmen umfasst der Plan (siehe Kasten). Neues ist darin nicht zu finden: Die Biodiversität fördern, auf den Langsamverkehr setzen, vermehrt lokale Produkte konsumieren sind seit langem bekannte Mittel, um den Ausstoss von Treibhausgas zu senken. Das sieht auch der Staatsrat so. «Es geht um die Geisteshaltung», sagt Staatsrat Didier Castella denn auch. «Wir denken nun bei allem, was wir tun, an das Klima.» Als Beispiel nennt er das Wiederankurbelungsprogramm, das der Grosse Rat diese Woche genehmigt hat. «Vor fünf Jahren hätte dies wohl noch anders ausgesehen.» Nun aber gibt es etwa Geld für energetische Sanierungen und das Vorantreiben von Projekten der Freiburgischen Verkehrsbetriebe TPF.

Zusätzliche Massnahmen

«All diese Massnahmen, die bereits beschlossen wurden, haben wir nicht in den Klimaplan aufgenommen», sagte Steiert. «Der Plan umfasst wirklich nur zusätzliche Massnahmen.» Der Plan sieht Massnahmen vor in den Schlüsselbereichen Wasser, Biodiversität, Raum und Gesellschaft, Mobilität, Energie und Gebäude, Landwirtschaft und Lebensmittel sowie Konsum und Wirtschaft.

Olivier Curty verwies auf eine aktuelle Studie, die zeigt, dass der CO2-Ausstoss während des Lockdown klar gesunken ist. «Wir müssen unseren Lebensstil anpassen», sagte er. Darum sehe der Klimaplan zwei Strategien vor. Mit der einen will der Staatsrat die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel gewährleisten – also an die trockenen und heissen Sommer, die starken Regenfälle, die Stürme und die milden Winter (siehe Kasten). Mit der anderen Strategie soll der Schadstoffausstoss verringert werden, indem weniger fossile Energie genutzt wird. Céline Girard, Verantwortliche für den Klimaplan, sagte: «Wir wollen sowohl die Auswirkungen des Klimawandels als auch dessen Ursachen angehen.»

Der Klimaplan geht nun in die Vernehmlassung, und nächsten Frühsommer wird er dem Grossen Rat vorgelegt. «Einige Massnahmen setzen wir aber schon vorher um», sagte Steiert. «Was in unserer Kompetenz liegt und dringend ist, schieben wir nicht auf.»

Klimapolitik sei eine permanente Güterabwägung, so Steiert. «Gehen wir zu langsam vorwärts, verändert sich nichts. Ist das Tempo zu hoch, nehmen wir die Menschen nicht mit.» Castella betonte, es gebe nicht die eine grosse Massnahme im Kampf gegen den Klimawandel: «Die Summer vieler kleiner Schritte wird es ermöglichen, den Klimawandel zu bekämpfen.»

Zahlen und Fakten

22,8 Millionen Franken

In den nächsten fünf Jahren will der Freiburger Staatsrat 22,8 Millionen Franken aufwenden, um gegen Klimawandel zu kämpfen und den Kanton den veränderten Gegebenheiten anzupassen. Der Klimaplan definiert 115 Massnahmen. An der Erarbeitung des Plans waren 170 Expertinnen und Experten beteiligt. Ein Ziel ist es, das Treibhausgas bis 2030 im Vergleich zu 1990 um die Hälfte zu reduzieren. Der Klimaplan ist nun drei Monate in der Vernehmlassung. Diese ist sehr breit gefasst: Alle Interessierten können ihre Bemerkungen anbringen. Der Staatsrat möchte dem Grossen Rat die endgültige Fassung im Juni vorlegen. Der Klimaplan soll alle fünf Jahre aktualisiert werden.

njb

Massnahmen

Anpassen und Vermindern: Das sind die zwei Maximen

Der Klimaplan des Freiburger Staatsrats sieht 115 Massnahmen vor, um dem Klimawandel zu begegnen. Die einen sollen den Bewohnern, den Unternehmen und der Landwirtschaft helfen, sich besser auf die Veränderungen einzustellen, die der Klimawandel mit sich bringt. So wird unter anderem ein Konzept für die Wasserbewirtschaftung im Kanton Freiburg erarbeitet. Damit sollen künftige Entwicklungen der Wassernutzung besser eingeschätzt und mögliche Konflikte verhindert werden können. Weiter will der Kanton die besonders vom Klimawandel bedrohten Arten und Naturräume untersuchen; anhand der Ergebnisse dieser Studien und Monitorings sollen konkrete, wirksame und gezielte Massnahmen durchgeführt werden. Auch sollen Fliessgewässer revitalisiert werden.

Die anderen Massnahmen sollen helfen, den Klimawandel zu verlangsamen. Hier setzt der Kanton vor allem bei der Mobilität an: Dort ist das Potenzial, den Schadstoffausstoss zu verringern, sehr gross. Darum werden beispielsweise die Unternehmen ermuntert, Mobilitätspläne zu erarbeiten und vermehrt auf Homeoffice zu setzen. Der Kanton will dafür sorgen, dass seine Angestellten weniger fliegen. Auch soll die Begrünung von Dächern und Fassaden gefördert werden. Der Staatsrat plant zudem, seine Immobilien energetisch zu sanieren und die Räume im Winter auf höchstens 21 Grad zu heizen.

njb

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