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Uni sistiert Kurs nach Homophobie-Vorwürfen

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Es sind happige Vorwürfe, die ein Student oder eine Studentin anonym im aktuellen Studierendenmagazin «Spectrum» erhebt: Eine Lehrperson der Theologischen Fakultät soll vor zwei Jahren in einem Kurs über sexuelle Ethik im Katholizismus Homosexuelle als krank bezeichnet und Adressen von Therapiezentren zur «Heilung» empfohlen haben.

«Keine Vorverurteilung»

«Wenn es stimmt, dass die Lehrperson diese Äusserungen gemacht hat, dann verstösst das klar gegen die Statuten der Universität», sagt Rektorin Astrid Epiney auf Anfrage der FN. In den Statuten ist festgehalten, dass die Universität Freiburg «in all ihren Tätigkeiten dem Grundsatz der Nichtdiskriminierung verpflichtet» ist. In Zusammenarbeit mit der Fakultät untersuche das Rektorat nun, was vorgefallen sei.

In der Zwischenzeit wurde der Kurs sistiert. Astrid Epiney betont, dass der Entscheid zusammen mit der Lehrperson getroffen worden sei und keiner Vorverurteilung gleichkomme. «Unsere Aufgabe als Universität ist es, einen ordnungsgemässen Lehrbetrieb zu garantieren. Im Moment können wir aber das Risiko nicht ausschliessen, dass der Kurs allenfalls nicht ordnungsgemäss durchgeführt werden kann.» Damit wolle sie aber auch niemandem vorwerfen, den Kurs vorsätzlich stören zu wollen. Das Rektorat hatte zuvor bereits in einer Stellungnahme festgehalten, dass es bedaure, was geschehen sei. «Wir sind offen für einen Dialog», sagt Epiney.

Demonstration geplant

In der Studierendenschaft hat der Artikel im Studierendenmagazin einiges ausgelöst. Bereits gab es zwei kleinere Aktionen, heute Abend soll zudem von 18 bis 20 Uhr vor der Aula Magna der Universität Miséricorde, wo zu dieser Zeit der Fakultätsrat tagt, eine De­mons­tration stattfinden. Organisiert wurde sie von der Studierendenorganisation Lago, die sich für die Rechte von Homo-, Bi- sowie Transsexuellen und Menschen mit anderen sexuellen Ausrichtungen einsetzt, sowie vom Kollektiv für den Frauenstreik. «Wir erwarten eine klare Antwort der Theologischen Fakultät, die bisher nicht auf die Vorwürfe reagiert hat», sagt Sharon Casu, Präsidentin von Lago. «Zudem fordern wir Massnahmen vom Rektorat.»

Bei einem Anlass von Lago im Frühling war Kaziwa Raim, Co-Chefredaktorin von «Spectrum», auf die Vorwürfe aufmerksam geworden, die die oder der Studierende dort geäussert habe. Deshalb erschien der Artikel erst jetzt, zwei Jahre nach den angeblichen homophoben Aussagen, wie sie erklärt. Die Person habe «Spectrum» nur anonym Auskunft geben wollen, da sie noch immer studiere und Repressalien befürchte. Im Artikel ist zu lesen, dass sie sich zuvor zwar an das Dekanat der Theologischen Fakultät und an die Dienststelle für Gleichstellung gewandt hat, sich dort aber nicht ernst genommen fühlte.

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