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Warum sind die FN nicht im Briefkasten?

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«Jetzt ist mir der Kragen geplatzt, schon wieder sind meine FN nicht zugestellt worden», schreibt ein Abonnent aus Thörishaus den FN. Er müsse jeden Monat mindestens einmal deswegen reklamieren und werde sein Abo kündigen. «Ich habe genug.» Auch eine Abonnentin aus Cordast beklagt sich: «Ich erhalte mindestens dreimal im Monat keine Zeitung.» Ein Abonnent aus Liebistorf stellt fest, dass die technischen Probleme bei der Auslieferung der Zeitung sich leider häufen. «Wo liegt die Ursache, und gibt es zeitnah eine Lösung für diese Sache?», fragt er.

Dass diese und auch etliche weitere Abonnentinnen und Abonnenten wiederholt keine FN in ihrem Briefkasten vorfinden, bedauert Bruno Zürcher, Marketingleiter und Mitglied der Geschäftsleitung der Freiburger Nachrichten AG, und bittet die betroffenen Leserinnen und Leser um Entschuldigung. «Seit mehr als einem halben Jahr haben wir wiederholt grosse Probleme mit der Zustellung der ‹Freiburger Nachrichten›. Verursacht werden diese Probleme im Druckzen­trum von Tamedia und durch die Verteilung bei der Post.»

«Für den Verlag ist das ein unhaltbarer Zustand und die Pannenserie ist beispiellos.»

Bruno Zürcher

Marketingleiter der Freiburger Nachrichten AG

Seit Anfang Jahr sei es zu über 20 Vorfällen gekommen. «Je nachdem, ob Probleme im Druckzentrum oder bei der Post aufgetreten sind, sind mehrere hundert bis mehrere tausend Abonnentinnen und Abonnenten betroffen», sagt Bruno Zürcher. Beispielsweise seien Mitte August im Druckzentrum über 2600 Exemplare der FN nicht rechtzeitig zur Auslieferung an die Post übergeben worden. Auch bei der Post komme es wiederholt zu Fehlern in der Logistik. «Davon betroffen sind häufig dieselben Regionen.» Der Marketingleiter nennt unter anderem die Region Gurmels sowie die Gemeinden Kleinbösingen und Jaun.

Krisensitzungen

Der Verlag hätte jedes Mal mit Nachdruck bei den Verantwortlichen interveniert und sofortige Verbesserungen gefordert. «Aufgrund der Häufung der Probleme haben wir kein Verständnis mehr für diese Situation. Für den Verlag ist das ein unhaltbarer Zustand und die Pannenserie ist beispiellos», so Bruno Zürcher. Leser hätten ihr Abonnement wegen der Zustellungsprobleme gekündigt, obwohl sie mit der Zeitung an sich zufrieden seien. Krisensitzungen mit Tamedia und mit der Post hätten stattgefunden, auch auf Ebene der Konzernleitungen sei interveniert worden. Letztere hätten diverse Ursachen für die Probleme im Druck und in der Logistik angegeben.

Laut Andreas Schaffner, Co-Geschäftsführer bei Tamedia, seien im Druckzentrum in Lausanne wiederholt technische Probleme und Fehler in den Arbeitsabläufen aufgetreten. Diese hätten zu Verspätungen im Druck geführt und so seien nicht alle Exemplare der FN rechtzeitig an den Vertrieb übergeben worden. Die Folge: Briefkästen blieben leer. An­dreas Schaffner bedauert diese Vorfälle und versichert mit seinem Team alles daranzusetzen, eine reibungslose Produktion sicherzustellen.

Eine einfache Lösung, die alle Probleme behebe, gebe es nicht. «Es ist nicht immer dasselbe Problem gewesen. Jeder Fall hat eine eigene Geschichte.» Grundsätzlich stecke der Druck einer Zeitung nachts in einem Dilemma: «Damit die Zeitung so aktuell wie möglich ist, soll zum einen der Druck spät beginnen, zum anderen soll die Zeitung möglichst früh in den Briefkästen sein.»

In den Abläufen im Druckzentrum seien Reservezeiten eingerechnet. «Doch je nach Grösse eines Ereignisses haben diese Reserven nicht immer ausgereicht», sagt Andreas Schaffner auf Anfrage.

Im Druckzentrum seien zusätzliche Mittel mobilisiert und Massnahmen ergriffen worden, damit der ganze Ablauf vom Druck bis zur Übergabe der Zeitungen an die Post stabiler läuft. «Für den Fall einer Störung haben wir Notfallpläne. Diese sehen interne Anpassungen bei Zwischenfällen vor.» Dadurch solle es in Zukunft zu weniger Verzögerungen im Druckzentrum kommen.

Post sucht Fehler

Nachdem die FN gedruckt sind, übernimmt die Post die Verteilung in die Briefkästen (siehe Kasten). Dass nicht alle Abonnenten ihre Zeitung erhalten, «ist sehr ärgerlich und wir bedauern das sehr», teilt Tiziana Boebner, Verantwortliche der Post für Politik und Kommunikation für die Kantone Waadt und Freiburg, mit. «Es ist uns bekannt, dass dies in einzelnen Fällen vermehrt vorkommt und wir setzen aktuell alles daran, diese Fehler zu erkennen und zu beheben.»

Tiziana Boebner weist da­rauf hin, dass eine Zeitung von der Druckerei bis zu den Abonnenten durch zahlreiche Hände gehe. Die Exemplare würden mehrmals umgeladen, weitertransportiert und sortiert. «Viele dieser Arbeitsschritte werden nach wie vor manuell durchgeführt. Und all diese Verarbeitungsschritte sind zeitlich sehr eng getaktet.» Die Fehler seien auf diese vielen manuellen Schritte zurückzuführen und könnten wegen der engen Zeitfenster nicht immer korrigiert werden.

Eine 100-prozentig rechtzeitige Zustellung jeder einzelnen Zeitung könne nicht garantiert werden. «Aber die Post führt aktuell zusätzliche, spezifische Qualitätskontrollen für die ‹Freiburger Nachrichten› ein», so Tiziana Boebner.

Bei Abonnenten, bei denen die Zeitung mehrmals verspätet eintrifft, führe die Post für eine gewisse Zeit eine tägliche Zustellkontrolle jeder einzelnen Zeitung durch. In Jaun sei eine Kontrolle eingeführt worden, die jede Nacht sicherstelle, dass der identifizierte Sortierfehler sich nicht wiederholt. Zudem gebe es ein Notfallszenario für Druckverspätungen.

Ein weiteres Ärgernis für die FN sei, dass bei einigen Leserinnen und Lesern die Zeitung erst nach dem Mittag in den Briefkasten geworfen wird, sagt Bruno Zürcher.

Davon habe die Post Kenntnis, sagt Tiziana Boebner. «Das bedauern wir, und wir suchen aktuell, wo die Fehler dafür liegen, und wir versuchen, diese so rasch als möglich zu beheben. Bei den betroffenen Abonnenten entschuldigen wir uns für diese Verspätung.»

Marketingleiter Bruno Zürcher appelliert an die Abonnentinnen und Abonnenten, die keine Zeitung erhalten, sich beim Verlag in Freiburg zu melden.

Zahlen und Fakten

Eine Auflage von 16 000 Exemplaren

Die Freiburger Nachrichten, wie auch zahlreiche andere Zeitungen, werden in Bussigny bei Lausanne im Druckzentrum der Tamedia gedruckt. Rund 135 Personen sind dort beschäftigt und fünf Millionen Zeitungsexemplare werden pro Woche produziert, so die Angaben von Tamedia. In Bussigny sei die erste und einzige wasserlose Rotationsdruckmaschine in der Schweiz im Einsatz. Pro Jahr verbrauche das Druckzentrum 25 000 Tonnen Papier und 592 Tonnen Druckfarbe. Von der Auflage der «Freiburger Nachrichten» – rund 16 000 Exemplare pro Ausgabe – gelangen 60 Prozent via Post in die Briefkästen, sagt Bruno Zürcher von den FN. In ihrem Geschäftsbericht 2019 weist die Post aus, dass sie in einem Jahr 1009 Millionen Zeitungsexemplare von der Annahme bis zur Zustellung verarbeitet.

jmw

 

 

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