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Weg von den Schneekanonen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Wetterlage am Schwarzsee gestern Vormittag war symptomatisch: Die Kaiseregg war zwar weiss, doch rund um den See hatten der Regen und der warme Wind den Schnee geschmolzen. Oberhalb der Gypsera zeugten einige weisse Flecken neben den Schneekanonen von der Skipiste. Zwar ist es erst Ende November – doch das Bild macht klar: Ohne künstliche Beschneiung läuft hier nichts.

Keine ausserordentliche Hilfe

Geschützt vor Wind und Regen feierte der Freiburger Tourismusförderungsfonds in der Hostellerie Schwarzsee gestern sein 40-Jahr-Jubiläum. Ende der 1970er-Jahre wurde der Fonds gegründet, um dem Tourismus im Kanton auf die Beine zu helfen. Olivier Curty, Präsident des Fonds und CVP-Staatsrat, nahm das Jubiläum zum Anlass, in die Zukunft zu blicken – und die sieht wegen der Klimaerwärmung gerade für den Wintertourismus nicht nur rosig aus. Curty sprach sich dafür aus, das Tourismusangebot den sich verändernden Gegebenheiten anzupassen. Das heisst für ihn: keine künstliche Beschneiung forcieren.

«Ich bin dafür, dass der Fonds keine zusätzlichen Finanzhilfen für Schneekanonen gewährt.» Curty erklärte: Derzeit übernimmt der Fonds mittels sogenannt ordentlichen Hilfen einen Teil der Zinszahlungen für touristische Investitionen. Solche Investitionen können zum Beispiel Neuanschaffungen von Schneekanonen sein. Darüber hinaus spricht der Fonds ausserordentliche Hilfen, das sind zinslose Darlehen für die Instandhaltung von Anlagen. Diese ausserordentlichen Hilfen kamen bisher ausschliesslich dem Unterhalt der Bergbahnen zugute.

Im Zuge der Studie «Voralpen Vision 2030» der Freiburger Seilbahnen und des Tourismusverbands seien Begehrlichkeiten geweckt worden, dass sich der Fonds neu auch mit Darlehen an Beschneiungsanlagen beteilige, sagte Olivier Curty den FN. Er halte das für keine gute Idee. «Wir müssen weg von der Abhängigkeit vom Wintertourismus.» Künstliche Beschneiung sei nicht nachhaltig. Es sei wichtig, dass der Tourismus auch die Umwelt und damit die Klimaänderungen in seine Zukunftsszenarien mit einbeziehen. Dies nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch aus wirtschaftlichen. «Die beste Infrastruktur nützt nichts, wenn es einen warmen Winter und kaum Schnee gibt.»

Hinzu kommt, dass die künstliche Beschneiung technisch nicht überall möglich sei. «Für künstliche Beschneiung braucht es Wasser. Hier in Schwarzsee ist dieses vorhanden, an anderen Orten nicht.» So hat etwa Charmey unter anderem aus diesem Grund keine künstlichen Beschneiungsanlagen. Die Bergbahnen von Charmey kämpfen derzeit ums Überleben.

Andere Regionen fördern

Curty setzt auf Diversifizierung. «Der Fonds könnte seine ausserordentlichen Hilfen, die bisher dem Unterhalt der Bergbahnen vorbehalten waren, auch auf andere Bereiche ausdehnen.» Er denke dabei etwa an Investitionen in den Regionen am Murten- und Neuenburgersee oder in den mittelalterlichen Städten. Die Bergbahnen blieben wichtig für den Tourismus, und zu deren Entwicklung habe der Fonds viel beigetragen. Hier sei es wichtig, dass der Sommertourismus gefördert werde. «Beim Moléson ist dies gelungen, dort trägt der Sommertourismus rund die Hälfte zum Umsatz bei.»

Auch Schwarzsee sei auf gutem Weg. In einer Präsentation zeigte Felix Bürdel, Verwaltungsratspräsident der Kaisereggbahnen Schwarzsee, auf, dass sich der Anteil des Sommertourismus in den letzten Jahren von 25 Prozent auf 38  Prozent gesteigert hat. Es sei wichtig, die Balance zwischen Sommer- und Wintertourismus zu finden, sagte Bürdel. In Schwarzsee versuche man das Sommerangebot mit gut ausgebauten Wander- und Mountainbike-Wegen sowie familienfreundlichen Angeboten zu verbessern. Dennoch: Das Winterangebot bleibt wichtig und mit ihm die künstliche Beschneiung, wie Jean-Claude Schuwey, Verwaltungsratspräsident der Jaun-Gastlosen Bergbahnen, sagt. «Gerade wenn wir Skirennen anbieten, sind wir auf die künstliche Beschneiung angewiesen.»

Noch ist aber nichts in trockenen Tüchern, was die Finanzhilfen für künstliche Beschneiung betrifft: Die Diskussionen seien erst gerade gestartet, sagte Olivier Curty. «Wir werden bestimmt einen guten Kompromiss finden.»

Projekte

Gesundheitszentrum eröffnet im Juni

Der Tourismusförderungsfonds des Kantons Freiburg gewährte von 1979 bis 2019 mehr als 63 Millionen Franken an Hilfen, ein Grossteil davon für die Bergbahnen. Auch Hotellerie, Parahotellerie, Sehenswürdigkeiten und Freizeiteinrichtungen unterstützt der Fonds. Aktuell beteiligt er sich an 35 Projekten. Eines davon ist das private Bildungs- und Gesundheitszen­trum in Schwarzsee, das sich derzeit im Bau befindet. Der Fonds trägt mit 48 000 Franken zu den Zinszahlungen bei, weil das Zentrum auch ein Restaurant und Hotel beinhaltet.

Anlässlich des Jubiläums des Tourismusförderungsfonds lud das Gesundheitszentrum zu einer Baustellenbesichtigung. Momentan steht der Rohbau. «Der Bau besteht aus Holzwänden, verstärkt mit Stahlträgern», sagte Martin Kiener, der für die Koordination des Holzbaus zuständig ist. Im Erdgeschoss befinden sich vier Seminarräume, die für verschiedenste Anlässe gemietet werden können. Der Düdinger Heilpraktiker Alexander Vonlanthen, der das Gesundheitszentrum initiiert hat, wird in diesen Räumen Meditationen durchführen.

Im Erdgeschoss wird zudem ein öffentlich zugängliches Restaurant einziehen, das «Fein und sein» heissen wird. Die Betreiber sind bereits bekannt: Roland und Raphaela Hammer, die derzeit in St. Antoni den Catering-Service «Hammers Feinkost» betreiben. Oberhalb des Restaurants wird es zwölf Hotelzimmer ­geben.

Zudem gibt es im Obergeschoss auch Praxisräumlichkeiten. «Alle sind schon vermietet», sagte Martin Kiener. Angeboten werden dort viele verschiedene Therapieformen, etwa Osteopathie, Kinesiologie, Logopädie und Massagen.

Der Bau der Fundamente begann im Mai dieses Jahres, und jener des Gebäudes Mitte August. Im Juni 2020 soll das Zentrum eröffnet werden.

nas

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