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Wenn die Jodlerherzen höher schlagen

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Lief man am Samstag in Yverdon-les-Bains vom Bahnhof her Richtung Innenstadt, konnte man erleben, wie es ist, in eine andere Welt einzutauchen. In dieser Welt werden Schweizer Traditionen hochgehalten. Frauen und Männer sitzen jodelnd in ihren Trachten an langen Festbänken. Sie blasen Alphorn und schwingen Fahnen.

In der reformierten Kirche wartet das Publikum auf den nächsten Jodelvortrag. Mittendrin sitzen die zwei Senslerinnen Aline und Céline Bächler. Aufmerksam lauschen die jungen Frauen in ihren Sensler Sonntagstrachten dem Gesang. «Die Tracht ist mit ihren vielen Schichten nicht wirklich für dieses heisse Wetter gemacht», lacht Céline und prüft, ob alles gut sitzt. Allzu lange können die zwei Schwestern aber nicht verweilen. Nach dem Vortrag der Jaunerinnen Lea Cottier, Ramona und Ivana Buchs ist es an der Zeit, an das eigene Einsingen zu denken.

Seit Winter am Stück gefeilt

Während die Jaunerinnen draussen strahlend Glückwünsche zum gelungenen Vortrag entgegennehmen, gehts für Aline und Céline zum Einsingen ins Schulhaus, wo auch schon ihr Begleiter Bruno Kilchör wartet. Der erfahrene Dirigent kennt sich mit Jodlerfesten aus, sein erstes liegt bald dreissig Jahre zurück. Am Vortragsstück «Wunder vom Augeblick» feilt das Trio schon seit Ende Winter. Nach einem ersten Durchsingen weist Kilchör auf die heiklen Stellen hin. Bei einer Passage seien sie «ab wie die Raketen», der Anfang sei aber sehr gut gewesen und habe einen guten Drive gehabt. Bildhaft vergleicht Kilchör Teile des Liedes mit einer schönen Abfahrt. Nach wenigen Durchgängen klopft es an der Tür. Das Trio wird angehalten, den Platz für die nächste Gruppe zu räumen.

Bachblütentropfen

«Noch fast eine Stunde», jammert Céline. Aline kramt in ihrer Tasche. Nun sind die Bachblütentropfen dran. «Schmeckt ein wenig wie Schnaps», lacht sie und versorgt ihre zwei Mitstreiter ebenfalls damit. Die Bachblütentropfen gehören zum Wettkampftag, genauso wie der Gang zum Coiffeur und der vorgängige Besuch des Vortragslokals. Die beiden Schwestern aus Rechthalten jodeln von Kindsbeinen an. Die Anspannung vor dem Auftritt hat sich mit den Jahren aber nicht gelegt und zeugt von ihrem grossen Engagement. Nebst dem sozialen und festlichen Aspekt sei der Wettkampf für sie ein zentraler Teil des Jodlerfests, meint Céline.

Nach letzten Fotos mit Passanten und guten Wünschen an den Jodlerklub Edelweiss aus Freiburg ist es so weit: Die Glocke der Jury erklingt, Aline und Céline Bächler betreten mit Bruno Kilchör die Kirche, und das «Wunder vom Augeblick» erfasst jeden Winkel des über 250-jährigen Gebäudes.

Mit Erfolg: Sie haben mit der Bewertung «gut» die Qualifikation für das Eidgenössische Jodlerfest 2020 geschafft.

Bilanz

Organisatoren zufrieden mit Besucheraufmarsch

Das Westschweizer Jodlerfest wurde seit 15 Jahren nicht mehr im französischen Teil der Westschweiz durchgeführt. Die letzten Westschweizer Jodlerfeste fanden 2012 in Plaffeien und 2015 in Saas Fee statt. Das Fest zog sich über drei Tage hin, wobei die Wettkämpfe am Freitag und Samstag stattfanden. Am Sonntagmorgen wurde der offizielle Teil im Beisein von Bundesrätin Simonetta Sommaruga durchgeführt. Abgeschlossen wurde der Anlass mit einem Umzug.

Über 3000 Teilnehmer waren am Fest dabei und stellten ihr Können an 1200 Darbietungen in den Disziplinen Alp­horn- und Büchelblasen, Jodeln oder Fahnenschwingen unter Beweis. Teilnehmer, die mit der Note 1 oder 2 bewertet wurden, sind für das Eidgenössische Jodlerfest 2020 qualifiziert. Laut Michel Cuenoud, Kommunikationsverantwortlicher des Jodlerfests in Yverdon, erwartete man über das ganze Wochenende 30 000 Besucher. Am Sonntag zeigte er sich zufrieden mit dem Besucheraufmarsch. «Die Stand- und Restaurantbesitzer gaben mir positive Rückmeldungen. Es war zum Teil bis am Samstagabend zum Bersten voll.»

cb

 

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