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Kapuziner verlassen Kloster in Bulle

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Kapuziner verlassen Kloster in Bulle

Ein über 300-jähriges Kapitel Greyerzer Kirchengeschichte

Im Herbst verlassen die zwei letzten Kapuziner ihr Kloster in Bulle und schliessen damit ein 339-jähriges Kapitel. An dieses Ereignis erinnert ein Fotoband und eine Ausstellung im Greyerzer Museum.

Von ANTON JUNGO

«1679 erteilte die Freiburger Regierung den Kapuzinern die Erlaubnis, sich auf ewige Zeiten in Bulle niederzulassen. Doch die Geschichte wollte es anders», schreibt der Kunsthistoriker Ivan Andrey im Vorwort des Bildbandes «Fin de chapitre. Le couvent Capucin de Bulle». Der akute Nachwuchsmangel in der Gemeinschaft der Schweizer Kapuziner hat dazu geführt, dass sie das Kloster in Bulle aufgeben. Ein über 300-jähriges Kapitel Kirchengeschichte des Greyerzerlandes wird damit geschlossen.

Zwei Fotografen –
Zwei verschiedene Aufträge

Die Editions gruériennes, die auch die Zeitung «La Gruyère» herausgeben, haben ihre beiden Fotografen Claude Haymoz und Christophe
Dutoit, beauftragt, dieses Kapitel Geschichte im Bild festzuhalten.
Gestern wurde der Bildband den Medien vorgestellt. Gleichzeitig wurde im Greyerzer Museum eine Ausstellung eröffnet, die ebenfalls dem Wegzug der Kapuziner aus Bulle und ihrem Kloster gewidmet ist.

Wie Chefredaktor Patrice Borcard festhielt, erhielten die beiden Fotografen verschiedene Aufträge. Christophe Dutoit sollte versuchen, die
Atmosphäre des Klosters – vom
Keller bis zum Estrich – im Bild festzuhalten. «Keine einfache Aufga-
be für jemanden, der es in seinem Berufsalltag gewohnt ist, dort zu arbeiten, wo etwas läuft», meinte der Fotograf.

Das Kloster in Bulle stand aber schon weitgehend leer. Claude
Haymoz andererseits hatte die Aufgabe, die beiden letzten Kapuziner bei ihrer Arbeit zu begleiten. Eine solche Arbeit verlange viel Diskretion, betonte er und entschuldigte damit auch das Fehlen von Portraitaufnahmen im Bildband. Den bei-den Fotografen ist es gelungen, mit den rund 60 Schwarzweissaufnahmen die Mauern und die kleine Gemeinschaft der beiden letzten Kapuziner zum Sprechen zu bringen. Gemäss Partrice Borcard ist für 2006 die Herausgabe eines weiteren Werks geplant, in welchem das Wirken der Kapuziner im Greyerzerland wissenschaftlich gewürdigt werden soll.

Sommerausstellung im Museum

Die Bilder der beiden Fotografen sind auch Bestandteil der Sommerausstellung im Greyerzer Museum. In vier Räumen, die an Klosterzellen erinnern, sind Gegenstände und Schriftstücke aus der Wallfahrts- und Klosterkirche ausgestellt: Statuen der Schmerzensmutter, Exvotos, sakrale Gegenstände aus der Klosterkirche sowie einige kostbare Bücher und andere Dokumente aus der Klosterbibliothek.

Pilgerseelsorger und Volksmissionare

Die ersten zwei Kapuzinerpatres und ein Laienbruder hatten am 29. Juni 1665 ihre Arbeit in Bulle aufgenommen. Sie waren von den Bürgern der Stadt gerufen worden, um die Kapelle mit der Schmerzensmutter zu betreuen. Gleichzeitig sollten sie sich auch der Pilger annehmen, die in grossen Scharen zum wundertätigen Gnadenbild wallfahrteten. Diese Aufgabe hatte von 1641 bis zu seinem Tode 1665 ein Oratorianer-Pater wahrgenommen. Wie Ivan Andrey betonte, haben die Kapuziner die Wallfahrt zu einer neuen Blüte gebracht.

Nach dem Bau des Klosters 1676 und der Aufstockung der Gemeinschaft auf 12 Mitglieder übernahmen die Kapuziner auch seelsorgerliche Aufgaben in den Pfarreien des Greyerzerlandes. Noch bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts führten sie die bekannten Volksmissionen durch und standen als Beichtväter zur Verfügung.

Fin de chapitre. Le couvent des capucins de Bulle. Photos de Claude Haymoz et Christophe Dutoit. Bulle: Editions gruériennes 2004. 84 S. 45 Franken. Das Werk ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.
Die gleichnamige Ausstellung im Greyerzer Museum dauert bis zum 19. September 2004. Offen Dienstag bis Samstag, von 10 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr. Sonntag, 14 bis 17 Uhr.

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