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Kartause Valsainte in desolatem Zustand

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Kartause Valsainte in desolatem Zustand

Ein Gönnerverein setzt sich für die dringend notwendige Sanierung des Kulturdenkmals ein

Die Gebäude der Kartause Valsainte bei Cerniat im Greyerzbezirk zerfallen. Soll das Kloster erhalten bleiben, muss rasch gehandelt werden. Eine Sanierung für fünf Millionen Franken ist nötig. Ein Verein will den Mönchen unentgeltlich zu Hilfe kommen.

Von CAROLE SCHNEUWLY

Die Kartause Valsainte wurde im Jahr 1295 gegründet und figuriert heute in der Kategorie A des Freiburger Katasters erhaltenswerter Kulturgüter. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie teilweise zerstört und ab 1861 nach und nach wiederhergestellt. Weitere bauliche Massnahmen erfolgten 1886, 1901, 1904 und 1971.

Heute befindet sich die Anlage in desolatem Zustand. Im Winter 2000 ist ein Teil der Umfriedungsmauer eingebrochen. Mehrere Zellen weisen so grosse Risse auf, dass die Mönche besonders gefährdete Bereiche sperren mussten. Wegen der Instabilität der Böden sind ganze Teile des Komplexes einsturzgefährdet.

Besorgnis erregender Zustand

Die 27 Mönche, die derzeit in der abgeschiedenen Kartause leben, waren sich der Probleme lange nicht bewusst. Im Jahr 2000 aber wandte sich der inzwischen doch beunruhigte Pater Prokurator an den Bauingenieur Bernard Müller in Bulle. Dieser verordnete unmittelbar nach Besichtigung der Örtlichkeiten erste Sicherheitsmassnahmen in Form von Abstützungen.

Eine eingehende Untersuchung von Gebäuden und Gelände, durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Geologen Serge Anatrà, erbrachte Besorgnis erregende Resultate. Die vier wichtigsten präsentierte Müller gestern anlässlich einer Medienorientierung des Vereins für die Erhaltung der Kartause:

l Das Gelände ist vom Grundwasser stark in Mitleidenschaft gezogen und wird immer instabiler.
l Die Stabilität und Tragfähigkeit des Untergrunds ist durch Regen- und Abwasser beeinträchtigt.
l Die Kanalisation ist überaltert und das Gelände wird unzulänglich drainiert. Dadurch sickert Wasser unter die tragenden Gebäudemauern.
l All diese Faktoren bewirken eine laufende Senkung des Bodens. Der Verfall schreitet immer schneller voran.

Sanierung für fünf Millionen Franken

Als erste Gegenmassnahme müssen die Gebäude abgestützt und überwacht werden, um den Zerfall zu stoppen und die weitere Entwicklung verfolgen zu können. Mit Hilfe eines Drainagenetzes sollen anschliessend die geomechanischen Merkmale des Bodens auf natürliche Weise wiederhergestellt werden. Erst dann kann mit der Sanierung der Bauten begonnen werden.

Die Kosten für das ganze Projekt sind auf fünf Millionen Franken veranschlagt. Die Arbeiten sollen in Etappen und unter Berücksichtigung der zurückgezogenen Lebensweise der Mönchsgemeinschaft ausgeführt werden. Laut Müller sind die ersten Phasen so dringend, dass sie noch dieses Jahr in Angriff genommen werden müssten. Im Jahr 2008 soll die Sanierung abgeschlossen sein.

Hilfe von einem Gönnerverein

Weil die Kartäusermönche Schweige- und Einsiedlergelübde abgelegt haben und rigorosen Ordensregeln unterworfen sind, können sie sich nicht selber für die Restaurierung engagieren. Beschränkte Kontakte zur Aussenwelt dürfen nur die Patres Prior und Prokurator unterhalten. Um die Erhaltung des Baudenkmals Valsainte sicherzustellen, haben einige interessierte Personen diesen Frühling einen Verein gegründet, der sich auf unentgeltlicher Basis für die Rettung der Kartause einsetzt.

«Die Valsainte ist ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes des Greyerzbezirks, des Kantons Freiburg und der ganzen Schweiz. Sie verdient es, erhalten zu bleiben», sagte Vereinspräsident Jean-Luc Moner-Banet gestern gegenüber den Medien.

Finanzierung nicht ganz gesichert

Besonders bei der Beschaffung des für die Sanierung notwendigen Geldes leistet der Verein wertvolle Hilfe. Laut Moner-Banet sind 3,8 der benötigten fünf Millionen Franken bereits gesichert. Sowohl das kantonale Amt für Kulturgüter als auch das Bundesamt für Kultur stünden dem Sanierungsprojekt positiv gegenüber, so dass mit dem maximalen Subventionssatz von 35 Prozent gerechnet werden könne.

Weiter beteiligen sich die kantonale Gebäudeversicherung, die Loterie Romande sowie die Kartäusergemeinschaft selbst an der Finanzierung. Für die noch fehlenden 1,2 Millionen Franken will der Verein Institutionen, Gesellschaften, Stiftungen und Privatpersonen um Spenden angehen.

Das finanzielle Engagement des Kantons bestätigte Kulturdirektorin Isabelle Chassot, die persönlich an der Versammlung anwesend war.
Einzige noch genutzte Kartause der Schweiz

Die Kartause Valsainte wurde 1295 unter dem Namen «Vallée de tous les Saints» gegründet. Mit einigen kurzen Unterbrüchen war sie immer von Mönchen bewohnt. 1778 wurde sie ein erstes Mal von der Freiburger Obrigkeit aufgehoben. Laut Marie-Thérèse Torche-Julmy, Historikerin beim Freiburger Kulturgüterdienst, dürften dabei finanzielle Überlegungen die Hauptrolle gespielt haben: Der Kanton brauchte Geld, und die Kartause verfügte über ansehnliche Güter.

Von 1791 bis 1824 war die Valsainte mit historisch bedingten Unterbrüchen (1798 bis 1802, 1812 bis 1814) von Zisterziensern und Redemptoristen bewohnt. Danach stand sie fast vier Jahrzehnte leer. Nach dem Ende der radikalen Herrschaft zogen 1861 die Kartäuser wieder ein. Heute ist die Valsainte die einzige von ursprünglich sieben Kartausen in der Schweiz, die noch von Mönchen genutzt wird.
Der Kartäuserorden wurde 1084 gegründet und umfasst sowohl Männer- wie auch Frauenklöster. Auf drei Kontinenten gibt es heute 24 Kartausen. Die insgesamt 450 Mönche und Nonnen führen ein rein kontemplatives Leben, das ausschliesslich dem Gebet und der Suche nach Gott gewidmet ist. Als Einsiedler leben sie in Schweigen und Einsamkeit und unter einer strengen Ordensregel. Die Einfriedungsmauern um die Kartausen helfen, die Trennung von der Aussenwelt aufrechtzuerhalten. cs

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