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Karwochenkonzerte: Passionsgeschichte zwischen Schmerz und Licht

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Die Freiburger Karwochenkonzerte widmeten sich dieses Jahr dem österreichischen Barockkomponisten Johann Joseph Fux. Feinfühlig interpretierte die Capella Concertata sein Oratorium «Cristo nell’Orto».

Die Freiburger Karwochenkonzerte stellen Werke ins Zentrum, die man sonst nicht allzu häufig hört. Dieses Jahr stand in der Freiburger Kollegiumskirche St. Michael ein Oratorium von Johann Joseph Fux auf dem Programm. 1715 wurde Fux kaiserlicher Hofkapellmeister in Wien. Am Hof wurde jeweils zu Ostern ein heiliges Grab nachgebildet. Fux schrieb mehrere Oratorien, die am Karfreitag an diesem Grab aufgeführt wurden. «Cristo nell’Orto» bedeutet übersetzt «Jesus im Garten» und bezieht sich auf den Garten Getsemani. Dort betete Jesus in der Nacht vor seiner Kreuzigung. Eine eigentliche Handlung hat das Oratorium nicht. Stattdessen reflektiert Jesus sein bevorstehendes Schicksal im Austausch mit einem tröstenden Engel sowie drei allegorischen Figuren: der göttlichen Liebe, der göttlichen Gerechtigkeit sowie einer betrachtenden Seele.

Helle Atmosphäre

«Cristo nell’Orto» klingt weit weniger schwermütig als andere barocke Vertonungen der Passionsgeschichte. Die Capella Concertata gestaltete das Oratorium mit schlichtem, aber eindringlichem Klang. Guglielmo Buonsanti beeindruckte als Christus mit einem Bass, der Charisma ausstrahlt, gleichzeitig aber ängstlich und zerbrechlich wirkte. Gerade in der Tiefe wirkte er kraftvoll, aber nie wuchtig. Tenor Christopher Wattam sang als göttliche Liebe mit einem intensiven, aber weichen Tenor. Andrea Gavagnin spendete mit seinem weichen, eher unscheinbaren Altus Trost. Lina Marcela López kommentierte als betrachtende Seele das Geschehen mit einem zarten und innigen Sopran. Im Kontrast zu den übrigen Solisten verströmte die Sopranistin Hélène Walter als göttliche Gerechtigkeit eine kühle Strenge.

Ausgewogenes Orchester

Die neun Instrumentalisten unter der Leitung von Yves Corboz begleiteten die Sängerinnen und Sänger mit einem ausgewogenen Klang. Die Oberstimmen mit Violinen und Viola wirkten mit ihrer munteren Artikulation und den wohldosierten Verzierungen verspielt. Die Generalbassgruppe aus Orgelpositiv, Fagott, Violone und Barocklaute bildete ein stabiles Fundament, blieb aber stets zurückhaltend. Nur sporadisch zum Einsatz kamen Schalmei und Posaune. Sie sorgten für eine besondere Klangfarbe, die sich perfekt in das Ensemble einfügten.

Trotz aller Leichtigkeit nutzte Johann Joseph Fux dramatische Mittel, um die ernste Stimmung zu transportieren. Speziell im zweiten Teil, wo die Verhaftung von Jesus näher kommt, wird die Tonalität düsterer. So singt die göttliche Gerechtigkeit in einer Arie über die Rache, die Christus an den sündigen Menschen nehmen wird. Die lang gezogenen Linien der Singstimme untermalen den Zorn ebenso wie die chromatischen Motive der Violinen oder die entschlossene Artikulation. Trotz all des Schmerzes bleibt das Licht stets hörbar in der Musik. Exemplarisch dafür steht einer der letzten Einsätze der betrachtenden Seele: Ihre fallenden, chromatischen Linien trug Lina Marcela López so zart vor, dass die Musik hell und spannungsvoll zugleich wirkte.

Mit «Cristo nell’Orto» vermittelte die Capella Concertata einen spannenden Einblick in die geistliche Welt und die Osterbräuche der Habsburgermonarchie. Und sie brachte dem Publikum die Musik eines Komponisten näher, der heute einem breiteren Publikum vor allem für seine theoretischen Schriften bekannt ist.

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