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Kasachischer Regisseur trägt Koffer voller Hoffnungen aus Freiburg nach Hause

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Das Freiburger Filmfestival unterstützt in Form von professionellen Treffen erstmalig noch nicht fertige Filmprojekte. Ein kasachischer Regisseur sagt, was dies für ihn bedeutet.

Autor: URS HAENNI

Manchmal sind die Wege, auf denen ein Film ans Freiburger Filmfestival gelangt, fast unergründlich. Beispiel dafür mag der Wettbewerbsfilm «The Lineman’s Diary» des Kasachen Zhanabek Zhetiruow sein, die Geschichte eines blinden pensionierten Eisenbahners, der einzig aufgrund seines Gehörs sagen kann, an welchem Streckenabschnitt das Eisenbahngeleise wieder ausnivelliert werden muss.

Man habe den Film an einem Festival in Wien entdeckt, erklärten die Festivalverantwortlichen dem Publikum, aber davon eine Kopie für Freiburg zu erhalten, sei sehr kompliziert gewesen, da im kasachischen Filmschaffen sehr «instabile Verhältnisse» herrschten.

Er selber wisse auch kaum Bescheid, wo welche Kopie seines Filmes sei, sagt Regisseur Zhanabek Zhetiruow. Er wusste lange überhaupt nicht, dass er am Freiburger Festival eingeladen sei. Fast alles Organisatorische läuft über das staatliche kasachische Filmstudio ab, und dieses entscheidet, ob ein Film an ein Festival geschickt wird oder nicht. Einmal sei er an ein Filmfestival in Moskau gereist, so Zhetiruow, aber dort hatten sie keine Kopie aus Kasachstan erhalten. So habe er ab seinem Computer eine DVD brennen müssen, die dann als Notlösung gezeigt werden konnte. Mit Erfolg: Zhetiruows Film gewann am Moskauer Festival drei Preise, davon einen für den besten Film und einen für die beste männliche Hauptrolle.

Neues Projekt mit eigenem Studio

Derlei Ruhm komme aber beim staatlichen Filmstudio nicht immer gut an. «Sie akzeptieren es nicht, wenn man bekannt ist», sagt Zhetiruow. «Viele Leute des Filmstudios verstehen die kasachische Sprache nicht, aber sie sind mit der Promotion des Kinos beauftragt.»

Nun hat Zhanabek Zhetiruow mit «Ak-Kiz» ein neues Filmprojekt in Angriff genommen. Er tut dies aus seinem neu gegründeten eigenen Filmstudio, bei sich zuhause in Almaty. In Zhetiruows Studio arbeiten neben ihm selber ein Operateur, ein Techniker und eine Administrator. Allesamt gratis.

Parabel auf den Umgang mit den Menschen

In «Ak-Kiz» geht es um ein junges Mädchen, halb Mensch, halb Schwan. Dieses Geschenk der Natur wird von den Menschen als eine Art Strafe angesehen. Sie verstehen die Situation nicht und fügen dem Mädchen Schmerzen zu. Die Geschichte endet tragisch – eine Parabel auf den Umgang der Menschen mit der Natur.

Dieses Szenario hat Zhanabek Zhetiruow in Freiburg nun während zwei Tagen in Gesprächen mit Berufsleuten aus der Welt des Kinos vorstellen können. Vom Filmprojekt existieren derzeit das Szenario, 80 Prozent der Schauspiel-Engagements, der Ort des Filmes, Produzenten und etwa ein Drittel des von Zhetiruow auf 1,2 Millionen Euro geschätzten Budgets. Sieben Fachleute aus der Schweiz und Frankreich haben sich in Freiburg mit Zhetiruow zusammengesetzt. Eine solche Unterstützungsarbeit hat er bisher noch nie erfahren.

«Die Leute haben viele konkrete Fragen über das Projekt gestellt», so Zhetiruow. «In den meisten Gesprächen ging es um die Post-Produktion, um die Promotion in Europa und der restlichen Welt.» Der Einzige, mit dem Zhetiruow konkret über die Finanzierung des Films gesprochen ht, ist Martial Knaebel, bisheriger künstlerischer Leiter des Freiburger Filmfestivals.

Der Traum von Cannes

Gemäss Zhetiruow werden im Anschluss an die Freiburger Gespräche weitere folgen, wo man konkreter werden kann. Der Film soll von Mai bis Juli dieses Jahres gedreht werden und im März nächsten Jahres fertig sein. Nach den Freiburger Gesprächen hofft Zhabanek Zhetiruow, seinen neuen Film nächstes Jahr in Cannes zeigen zu können. Von der Filmverleiherin Monika Weibel erhofft er sich, dass sein zukünftiger Film auch in der Schweiz laufen wird.

Der kasachische Regisseur sagt aber auch, dass er nun nicht einfach auf die Hilfe von aussen warten wird. Er werde seine Arbeit weitermachen und sehen, was kommt. «Auch wenn ich nun noch nicht auf eine konkrete finanzielle Hilfe zählen kann, so habe ich zumindest schon ein moralische Unterstützung. Das gibt Hoffnung, und das ist auch eine Hilfe.»

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