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Käsemarkt noch nicht im Gleichgewicht

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Käsemarkt noch nicht im Gleichgewicht

100-Jahr-Feier der Käsereigenossenschaft Mariahilf

Die Produzenten der Käsereigenossenschaft Mariahilf feierten am Freitagabend ihr 100-Jahr-Jubiläum. Gleichzeitig konnten sie mit dem Käserehepaar Martin und Marie-Claire Schaller-Chassot auf eine 20-jährige erfolgreiche Zusammenarbeit anstossen.

In seiner Begrüssung erinnerte Präsident Hugo Emmenegger an die Gründung der Käsereigenossenschaft im Jahre 1902. «Damals wie heute erlebten die Milchproduzenten eine schwierige Zeit», sagte er. Aber auch die Kriegsjahre waren für die Bauern nicht leicht. Als Anerkennung, dass die Landwirtschaft gerade in diesen Kriegszeiten das Schweizer Volk «durchgefüttert» habe, wurde das Landwirtschaftsgesetz geschaffen, welches auch das Überleben kleinerer Betriebe sicherte. Doch, so Emmenegger, diese Zeiten seien nun vorbei. «Jetzt sind Marktöffnung, Welthandelsverträge, Wettbewerb usw. gefordert. Diese einschneidenden Veränderungen treffen auch die Milchwirtschaft.» Er erwähnte dabei insbesondere den Niedergang von Swiss Dairy Food.

Harter Preiskampf
an der Verkaufsfront

Für den Käsereibetrieb in Mariahilf, wo täglich vier Laibe Emmentaler hergestellt werden, ist die Situation auf dem Markt von besonderem Interesse. Überfüllte Lager und ein harter Preiskampf an der Verkaufsfront im In- und Ausland seien die Folgen. «Es kann doch nicht sein, dass man ein so hochwertiges Produkt wie unseren Emmentaler-Käse für weniger als sieben Franken je Kilogramm verkaufen muss, nur um Marktanteile zu halten», führte der Präsident aus. Sollten nämlich die Preise weiter sinken, «ist es sehr fraglich, ob wir in Mariahilf in einem Jahr noch Emmentaler herstellen», warnte Emmenegger.

Käsekäufer Roger von Mühlenen umriss die schwierige Lage auf dem Käsemarkt. Bis das Marktgleichgewicht hergestellt sei, stehe noch ein hartes Jahr bevor, sagte er. Für den Emmentaler könnten momentan nur etwa 4,5 Euro/kg gelöst werden. Dennoch zeigte er sich vorsichtig optimistisch.
«Wir stecken in einer schwierigen Phase», hielt Milchkäufer Martin Schaller bei der Käsereibesichtigung und dem Aperitif fest. In der Hoffnung auf bessere Zeiten ermunterte er die Produzenten, diese Durststrecke durchzustehen. Er und Ehefrau Marie-Claire durften den Dank der Genossenschafter entgegennehmen für die Zusammenarbeit während 20 Jahren. «Sie haben es immer verstanden, die Käserei in einem sehr guten, sehr gepflegten und sauberen Zustand zu halten», lobte der Präsident.

Peter Andrey, Präsident der Fachkommission Milch der Lobag, informierte über die Rolle dieser Organisation anlässlich des SDF-Debakels. Gemeindepräsidentin Hildegard Hodel überbrachte die Grüsse der Gemeinde Düdingen.

Der gemütliche Abend, zu dem auch Familienangehörige, ehemalige Lieferanten und Gäste eingeladen waren, erlaubte es, für einige Stunden die Probleme und Ungewissheiten zu vergessen. ju

Aus der Geschichte der Genossenschaft

1902 schlossen sich die Landwirte von Lustorf und Umgebung zu einer Genossenschaft zusammen. Die ersten Satzungen dieser Milchverwertungsgenossenschaft wurden am 21. Juli 1903 von 14 Mitgliedern unterzeichnet. Drei Jahre später gaben sich die Genossenschafter an einer Versammlung in Mariahilf neue Statuten, welche bereits von 33 Mitgliedern unterzeichnet wurden. 1912 stiessen auch die Landwirte von Jetschwil und St. Wolfgang zur Genossenschaft. Die Milch wurde in die Milchsiederei in Düdingen geliefert.

Wie aus der Festschrift zur Käsereirenovation im Jahre 1985 hervorgeht, wurde mit der Milchsiederei 1911 ein Milchpreis von 201/10 Rappen ausgehandelt. Die Schliessung der Milchsiederei führte dann zum Bau der Käserei Mariahilf im Jahre 1922. Bei einer erneuten Statutenrevision wurde der Namen auf «Käsereigenossenschaft Mariahilf» geändert. Die Zahl der Mitglieder stieg auf 44 an.
1985 wurde die Käserei umgebaut und modernisiert. Die offizielle Einweihung vom 27. Juni bleibt ein wichtiger Markstein in der Geschichte der Genossenschaft.

Heute zählt die Genossenschaft Mariahilf noch 13 Milchproduzenten. Dazu kommen acht aus der Genossenschaft Bundtels. Insgesamt werden in Mariahilf gegen zwei Millionen Kilo Milch zu Emmentaler-Käse verarbeitet. ju

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