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Käsereien rücken näher zusammen

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Käsereien rücken näher zusammen

Autor: Josef Jungo

Es gibt 105 Käsereigenossenschaften im Kanton Freiburg. Diese sind in drei Milchverbände aufgeteilt. Nun soll diese Struktur überprüft werden. Der Bund verlangt vom Kanton Freiburg ein Strukturleitbild für die Käsereien und die Milchverarbeiter.

Der Hauptgrund für eine übergeordnete Planung ist die Absicht, möglichst effiziente Strukturen zu schaffen. «Diese ermöglichen eine kostengünstige Verarbeitung der Milch zu Produkten mit einer guten Wertschöpfung», erklärt Samuel Brunner vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), Fachbereich Hochbau und Betriebshilfen.

Synergien nutzen

Bevor also in einem Gebiet eine Käserei mit hohen Investitionen saniert wird, sollen die umliegenden Käsereien ebenfalls in die Planung einbezogen werden. So könnten optimale Strukturen geschaffen und Synergien bezüglich Bauten, Produktionseinrichtungen, Lagern und Arbeitskräften genutzt werden, sagt Brunner: «Diese Ziele gelten unabhängig von einer Gewährung von Investitionskrediten des Bundes.»

Gemeinsame Planung nötig

Die Situation auf dem Milchmarkt und die Gefahr eines Marktzusammenbruchs ermuntern die Milchproduzenten und Käsereigenossenschaften momentan nicht besonders, in Strukturverbesserungen zu investieren. Allerdings: Soll eine rationelle Milchverarbeitung längerfristig sichergestellt und die Wertschöpfung in der Region erhalten werden, ist eine gemeinsame Planung unumgänglich. Dies umso mehr, als die Käsereien weiterhin auf die finanzielle Unterstützung durch den Bund und den Kanton zählen können.

Gesamtschweizerisch gewährt der Bund für Bodenverbesserungen und landwirtschaftliche Hochbauten jährlich 85 Millionen Franken. Davon entfallen jährlich etwa sieben Millionen auf landwirtschaftliche Bauten, Käsereien und Alphütten. Im Kanton Freiburg stehen rund 15 Millionen Franken jährlich für Meliorationen zur Verfügung. Diese werden je zur Hälfte vom Bund und vom Kanton finanziert.

Aufwendige Umfrage

Um die momentane Situation in der Käsereilandschaft zu erfassen, hat das kantonale Amt für Landwirtschaft (SAgri) den Käsereigenossenschaften einen Fragebogen zugestellt. Neben den Daten der betreffenden Käsereigenossenschaft werden unter anderem auch die Milchmenge, Art der Käseproduktion, Zustand des Fabrikationsraumes, Keller, Wohnung und das Alter des Milchkäufers erhoben. Mit der Erhebung der Daten wurde der Freiburgische Milchverband in Bulle beauftragt.

Daniel Bard, Chef der Sektion landwirtschaftliche Hochbauten und Strukturverbesserungen beim SAgri, rechnet damit, dass bis Ende Sommer eine Liste vorliegen wird und man dann an die Ausarbeitung einer Synthese gehen könne. «Das Ziel der Studie ist, die Wirtschaftlichkeit der Betriebe zu verbessern und die Produzenten davon profitieren zu lassen», sagt Bard.

Deutschfreiburger machen Druck

Doch für Magnus Lehmann, Präsident des Verbandskreises Sense-See, geht die Datenerhebung zu langsam. An der ersten Sitzung der Arbeitsgruppe «Strukturleitbild» in Düdingen verlangten die Vertreter des Verbandskreises Sense-See, dass die Lobag (Landwirtschaftliche Organisation Bern und angrenzende Gebiete) in Deutschfreiburg die Erhebungen in den ihrer Organisation angeschlossenen Käsereigenossenschaften durchführt.

Der Verbandskreis stellt sich vor, dass Ernst Schweizer von der Lobag die Daten in Deutschfreiburg erhebt und dem Amt für Landwirtschaft und dem Freiburger Milchverband zur Verfügung stellt.

Studie macht unsicher

Doch offenbar kamen dabei Unsicherheiten darüber auf, wie mit bereits laufenden Projekten umgegangen werden soll. Wie Lehmann ausführte, sollte es möglich sein, diese von der Strukturanalyse zu entkoppeln. Damit sprach er die Sanierung des Käsekellers in Rechthalten an. Vom Bund her sei nie gefordert worden, laufende Projekte zu sistieren, sagte Lehmann. Ebenso sei kein Zeitrahmen oder ein bestimmtes Vorgehen definiert worden. Diese Feststellung bestätigte Daniel Bard; das Dossier der Käsereigenossenschaft Rechthalten dürfte demnächst behandelt werden, sagte er.

Im Rückstand

Gegenüber dem welschen Kantonsteil sind die Käsereiinfrastrukturen in Deutschfreiburg in Rückstand geraten. Im französischsprachigen Teil gab es bereits etliche Zusammenlegungen von Genossenschaften und Neu- oder Ausbauten von Käsereien, weitere werden noch diskutiert.

In den meisten Deutschfreiburger Käsereien funktioniert der Betrieb. Probleme treten jedoch auf, wenn Sanierungen und Investitionen anstehen. Denn die wirtschaftliche Lage ist nicht ideal, um sich mit Investitionsfragen zu beschäftigen. Um diese Probleme umgehen zu können, haben mehrere Käsereien, die silofrei produzierte Milch an die Industrie verkaufen auch die Käsereigebäude veräussert. Damit haben sie ein Werkzeug für die Schaffung von Mehrwert aus der Hand gegeben.

Wertschöpfung in der Region erhalten

Ist die Zugehörigkeit der Milchproduzenten zur Lobag und zum Milchverband in Bulle auch einer der Mitgründe für diese Entwicklung? In den Auseinandersetzungen in Zusammenhang mit dem vorzeitigen Ausstieg aus der Milchkontingentierung oder der Schaffung eines Milchpools kam die differenzierte Sichtweise deutlich zum Ausdruck.

Es sind auch Differenzen entstanden zwischen den Milchbauern: Produzenten von Industriemilch wollen möglichst viel melken; den Produzenten von Käsereimilch ist der gute Milchpreis wichtiger. Unabhängig von dieser Betrachtungsweise scheint wichtig zu sein, dass mit der längerfristigen Sicherung der Käsereistrukturen die Wertschöpfung in der Region erhalten werden kann.

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