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Käsereisterben wird weitergehen

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Käsereisterben wird weitergehen

Der Staatsrat ist fast machtlos

In den letzten zehn Jahren sind im Kanton Freiburg 28 Käsereien verschwunden. Nach Ansicht des Staatsrates werden in Zukunft weitere Käsereien gezwungen sein, ihren Betrieb einzustellen.

«Die Entwicklung wird vor allem von den Berufs- und Branchenorganisationen gelenkt werden», hält der Staatsrat in seiner Antwort auf eine Anfrage der CVP-Grossrätin Christine Bulliard aus Überstorf fest und gibt so zu verstehen, dass seine Eingriffsmöglichkeiten sehr beschränkt sind. «Dem Staatsrat ist jedoch daran gelegen, dass die gewerblichen Strukturen auf dem Kantonsgebiet erhalten bleiben, denn sie haben das beste Image für den Vertrieb», fährt er fort und weist darauf hin, dass zu diesem Zweck über Investitionskredite, den kantonalen Landwirtschaftsfonds und Beiträge für Bodenverbesserungen Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit die Strukturen dieser Betriebe verbessert werden können.

Die Sensler Grossrätin, die festgestellt hatte, dass es im Kanton Freiburg noch 118 Käsereien gibt, wollte vom Staatsrat vor allem auch vernehmen, wie das Käsereisterben verhindert werden könne.

Branchenorganisationen
statt Käseunion

In seiner Antwort erinnert der Staatsrat daran, dass in den 90er Jahren die Schweizerische Käseunion aufgelöst worden sei, die zuvor die Übernahme der Käseprodukte gewährleistet und über bedeutende Mittel für die Exportförderung verfügt hatte. An ihrer Stelle hätten die Marktteilnehmer Branchenorganisationen geschaffen, in welchen Milchproduzenten, Käser und Käsehändler zusammengeschlossen seien, um den Käse zu vertreiben. «Sie können sich auch auf die Eintragung einer geschützten Ursprungsbezeichnung (AOC) oder einer geografischen Angabe (IGP) stützen, um ihr Produkt zu definieren, das Image des Prudukts zu stärken und das Angebot auf dynamischer Basis zu steuern», schreibt die Freiburger Regierung. Für sie ist die Branchenorganisation «Le Gruyère» ein gutes Beispiel.

Laut Staatsrat steht es im Kanton um den Greyerzer Käse besser als um den Emmentaler. Die Emmentaler-Käser seien mit einem Verkaufsrückgang von bis zu 40 Prozent konfrontiert. Ausserhalb des Kantons seien dadurch viele Betriebe gezwungen zu schliessen. «Dies wirkt sich auch auf unsere Emmentaler-Käsereien aus. Sie suchen daher nach Diversifizierungsmöglichkeiten und versuchen, auf andere Käsesorte auszuweichen», führt der Staatsrat aus, macht aber darauf aufmerksam, dass eine Umstellung auf eine «Greyerzer»-Produkution fast ausgeschlossen sei.

Die Branchenorganisation für den «Greyerzer» habe ihren Mitgliedern Produktionsbeschränkungen auferlegt. Deshalb sei kein Handungsspielraum mehr für die Aufnahme neuer Produzenten vorhanden.

Laut Staatsrat ist der Rückgang der Käsereien auch auf die Tatsache zurückzuführen, dass in gewissen Betrieben der Käser aus Altersgründen ausscheide und kein Nachfolger da sei. «Dies gilt auch für Käsereien, bei denen eine Erneuerung mit umfangreichen Investitionen verbunden wäre.»

Was kann der Kanton tun?

Christine Bulliard wollte vom Staatsrat auch vernehmen, ob er etwas gegen die sinkenden Produzentenpreise in der Landwirtschaft unternehmen könne. Dieieser sieht aber kaum Möglichkeiten, auf kantonaler Ebene Einfluss auf die Preise zu nehmen. Sie erinnert aber an die strukturellen Hilfen, die der Kanton anbieten kann: Zinslose Darlehen und Beiträge für Bodenverbesserungen zur Kostenentlastung bei Neuinvestitionen. Sie weist auch auf das Gesetz zur Förderung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse hin, das die Wettbewerbsfähigkeit verbessern möchte. «Es fördert die Qualität, die Kennzeichnung, die Verwertung und den Absatz von Erzeugnissen. Es geht darum, Produkte mit hoher Wertschöpfung so weit wie möglich zu fördern, um dafür den bestmöglichen Preis zu erzielen», schliesst der Staatsrat seine Antwort. az

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