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Kastilien – eine Reise in die Vergangenheit

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Autor: Irmgard Lehmann

Man kann die Welt über die Bücher erfahren. Besser aber ist hingehen und sich der Führung von Mariona Delgado, Professor für Kirchengeschichte an der Uni Freiburg, anvertrauen. Dann nämlich ist man nach sieben Reisetagen eingedeckt mit einem umfassenden Wissen über das Tun und Streben der katholischen Kirche im 14. bis 17. Jahrhundert, über die Inquisition, über Spanien als Weltmacht, über Kunst und Kultur, über Spaniens Mystik: «Inmitten dieser kargen Landschaft unter dem weiten Himmel wird man entweder Mystiker oder Atheist», sagt Delgado im Bus, als wir – die rund 35 Reisenden – von Madrid nach dem rund 90 Kilometer entfernten Avila fahren. Von der Mystik über Kultur und Kunst bis hin zur Zeitgeschichte spannt Mariano Delgado einen grossen Bogen.

Madrid – drittgrösste Stadt Europas

Der Streifzug durch die Geschichte beginnt in Madrid und führt zum Schaustück Habsburgischer Architektur, dem Königsschloss und dem grossartigen Kunstmuseum «El Prado», das für die Malerei das grösste Museum der Welt ist. (1760 gebaut von König Karl III.)

Madrid ist mit über 3 Millionen Einwohnern nach London und Berlin die drittgrösste Stadt Europas. Im Vorfeld der Reise ruft sie böse Erinnerungen wach. Wurden doch im März 2004 bei Terroranschlägen auf die Metro knapp 200 Menschen getötet. Doch wenn wir uns in dieser Stadt bewegen mit den gross angelegten Fussgängerzonen, den verwinkelten Gassen und den ausladenden Parkanlagen rücken solch düstere Tage in den Hintergrund.

Toledo – einst Hauptstadt Spaniens

Das 70 Kilometer von Madrid entfernte Toledo erreichen wir von Madrid aus per Bus. Die Altstadt mit der grandiosen Kathedrale – sie hat acht Orgeln -, an der zirka 270 Jahre lang gebaut wurde (13.-15.Jh.), liess uns alle verstummen: «Das ist ja unglaublich, was im 11. bis 16. Jahrhundert in der katholischen Kirche alles abgegangen ist», kommentiert ein Reiseteilnehmer diese Demonstration von Macht. In dieser Stadt mit rund 80 000 Einwohnern treffen wir an jeder Ecke auf eine Kirche im Mudéjar- oder Gotik-Stil, auf eine Moschee, eine Synagoge oder einen Renaissance-Palast. «Toledo war einst Hauptstadt Spaniens und das reichste Bistum der Christenheit im Mittelalter», erklärt Mariano Delgado. Toledo ist aber auch die Stadt der drei Kulturen, wo Christen, Moslems und Juden im 11. Jh. friedlich zusammenlebten. Im 15. Jh. allerdings haben die katholischen Könige die Juden vertrieben.

Wenn Kleinstädte zum Kulturerbe erklärt werden, dann laufen sie gar leicht Gefahr, zum musealen Ort zu verkümmern. Diesen Eindruck jedenfalls hinterlässt Avila mit seiner mittelalterlichen Stadtarchitektur. 1515 wurde dort Teresa von Avila geboren (gest.1582), wo sie auch ein Karmelitinnenkloster gegründet hat. Es folgten weitere Gründungen – zusammen mit Johannes von Kreuz waren es über 30. Teresa von Avila – eine Tochter aus gutem Hause – gilt als die grosse Mystikerin. Sie war Kirchenlehrerin, setzte sich für Reformen ein und wagte, den Kirchenoberen zu widersprechen. 1622 wurde sie heiliggesprochen.

In Avila, der höchstgelegenen Stadt Spaniens (1100 Meter) ist sie allgegenwärtig. «Tue deinem Leib Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen», ist ein Ausspruch von ihr, der auch ganz gern von Nicht-Kirchengängern zitiert wird.

Salamanca – lebendige Studentenstadt

Zu den schönsten Städten Spaniens zählt Salamanca mit seinem Reichtum an historischen Bauwerken. Eine Stadt, die lebt und vor allem als Universitätsstadt bekannt ist. Auch in dieser Stadt dominiert die Kathedrale. Und was für eine: Die Catedral Nueva ist gleich an die alte angebaut. Die alte sei zu klein, hiess es damals im 16. Jh. noch.

Klar, gleichen sich diese historischen Städte. Doch auf der Plaza Mayor in Salamanca – einem der schönsten Plätze Spaniens – muss man doch einfach mal ein Glas Tinto getrunken haben oder das imposante Aquädukt mit den 20 000 Steinblöcken aus der Römerzeit in Segovia durchschritten haben.

Reisen ist eine grosse Lebenserfahrung. Und wenn das Interesse an Kultur, Kunst und Mystik allen Teilnehmenden gemeinsam ist, ergeben sich auf solchen Reisen unwillkürlich anregende Gespräche.

Jene auf der Reise ins Herz Spaniens Mitte Juni haben jedenfalls zur Bereicherung und Gemütserfoschung einiges beigetragen. Man hätte sie nicht missen mögen.

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