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Katholische Kirche lässt sexuellen Missbrauch untersuchen

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Der sexuelle Missbrauch im Umfeld der Katholischen Kirche in der Schweiz wird wissenschaftlich aufgearbeitet. Die Kirche hat ein Forscherteam damit beauftragt, das «dunkle Kapitel» zu untersuchen. Dafür sollen auch die bischöflichen Geheimarchive geöffnet werden.

Das Pilotprojekt haben die drei bedeutendsten Institutionen der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz – die Schweizerische Bischofskonferenz (SBK), die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) und die Konferenz der Vereinigungen der Orden und weiterer Gemeinschaften des gottgeweihten Lebens (KOVOS) – gemeinsam gestartet. Sie haben die beiden Professorinnen für Geschichte der Universität Zürich, Monika Dommann und Marietta Meier, mit der Durchführung des Projekts beauftragt, wie die es an einer Medienkonferenz am Montag in Lausanne hiess.

Während sehr langer Zeit hätten sexuelle Übergriffe durch Seelsorgende und Ordensangehörige der römisch-katholischen Kirche grosses Leid verursacht. Viele Taten seien vertuscht und die Opfer ignoriert worden, hiess es. Der Bischof von Chur, Joseph Maria Bonnemain, sagte vor den Medien: «Es ist nur redlich, die Verbrechen der Vergangenheit aufzudecken. Die Aufarbeitung ist in erster Linie den Betroffenen geschuldet.»

Unabhängigkeit sei garantiert

Die Forschenden erhalten freien Zugang zu den Akten, die in den Geheimarchiven der Diözesen aufbewahrt werden. Um die Unabhängigkeit dieser Arbeit zu gewährleisten, hätten sich SBK, RKZ und KOVOS vertraglich verpflichtet, keinerlei Einfluss auf den Inhalt oder die Methode der Arbeit zu nehmen.

Während eines Jahres sollen die Forschenden die Rahmenbedingungen für eine historische Untersuchung des sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Kontext seit Mitte des 20. Jahrhunderts evaluieren und damit Grundlagen für weitere Forschungsprojekte liefern. Der Schwerpunkt wird auf den Strukturen liegen, die den sexuellen Missbrauch von Kindern und Erwachsenen ermöglicht und ihre Aufdeckung und Bestrafung erschwert haben.

Ein unabhängiger sechsköpfiger wissenschaftlicher Beirat, der von der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte (SGG) ernannt wird, wird das Forschungsteam der Universität Zürich beraten und unterstützen. Die Arbeit beginnt am 1. Mai und die Ergebnisse werden im Herbst 2023 veröffentlicht.

Skepsis bei Opferverbänden

Die Opferverbände, die ebenfalls an der Medienkonferenz vertreten waren, betonten die Notwendigkeit, Missbrauchsopfer bereits in das Pilotprojekt einzubeziehen. «Diese sind leider die Experten», sagte Vreni Peterer von der Interessengemeinschaft für Missbrauchsbetroffene im kirchlichen Umfeld.

Diese Gruppe begrüsst zwar die Durchführung des Projekts, zeigte sich jedoch «irritiert» darüber, dass es sich bislang nur um eine Pilotstudie handelt. «Wir wissen alle, dass eine solche Studie dazu dient, festzustellen, ob ein Projekt wirklich gestartet werden soll», sagte Peterer.

«Wann wird es eine genaue Studie über diese Missstände geben? Wir warten seit mehr als elf Jahren darauf», sagte ein Mitglied der Selbsthilfegruppe für Betroffene sexuellen Missbrauchs (SAPEC). «Manche Menschen schweigen immer noch. Andere sind jetzt am Ende ihres Lebens und erzählen auf dem Sterbebett, was ihnen passiert ist, das ist skandalös.»

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