In den letzten Tagen und Wochen wurde über das Freiburger Spital HFR in den Medien viel Negatives berichtet. Dies, obschon in den vergangenen Monaten und Jahren im allgemeinen medizinischen Bereich, in der Pflege, bei den fachlichen und sprachlichen Patienteninformationen, im Bereich Palliativ Care und in der Zusammenarbeit mit den anderen Spitälern recht grosse Fortschritte erzielt worden sind.
In den gleichen Medien wurde im Mai des letzten Jahres über das hundertjährige Jubiläum des Daler-Spitals – dem grössten Privatspital im Kanton Freiburg – berichtet. Im Vergleich zum HFR wurden die folgenden Vorteile hervorgehoben: Die Rechtsform Stiftung erlaubt eine grössere Flexibilität. Ein relativ kleiner Stiftungsrat ist für die strategische Ausrichtung und für die Finanzen verantwortlich – im Gegensatz zum HFR, wo auch die politischen Parteien im Verwaltungsrat vertreten sind. Seit 15 Jahren weist das Daler-Spital ununterbrochen schwarze Zahlen aus. Der heute pensionierte, aber nach wie vor renommierte Gesundheitsökonom Heinz Locher sagte Folgendes: «Das Daler-Spital ist ein Juwel in der Schweizer Spitallandschaft!» Weitere erfolgreiche Stiftungsspitäler seien das Berner Lindenhofspital und das Basler Merian-Iselin-Spital.
Fazit: Wegen der diversen erwähnten Mängel hat das HFR die heutigen finanziellen Probleme. Deshalb müssten aufgrund von Kennern die folgenden Strategien und Massnahmen möglichst sofort ergriffen werden: Überprüfung der gegenwärtigen Rechtsform, Herabsetzung der Spitalaufenthaltsdauer der Patienten, Senkung der Anzahl Mitglieder im Verwaltungsrat sowie Entpolitisierung, das heisst keine Politiker mehr im Verwaltungsrat, die in erster Linie die Parteien und Regionen vertreten. Interessant und aufschlussreich wird auch sein, was der Grosse Rat in der Mai-Session diese Woche betreffend HFR entscheidet. Da im gesellschaftlichen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Bereich Spitäler für einen Kanton wichtige Imageträger sind, möge die Kehrtwende im Interesse Freiburgs möglichst bald erfolgen! Das wäre ebenfalls zum Vorteil der ganzen freiburgischen Bevölkerung!
Joseph Zosso, Schmitten