Autor: Fahrettin Calislar
Freiburg Eine Überarbeitung des Telealarm-Systems im Kanton Freiburg ist nach Ansicht des Staatsrates zurzeit kein drängendes Problem. Dieser vereinfachte Notfallruf für Betagte existiere bereits und funktioniere offenbar gut. Zumindest seien bei der zuständigen Direktion bisher keine Hinweise auf Probleme eingegangen. Das schreibt der Staatsrat als Antwort auf einen Vorstoss von Denis Grandjean (CVP, Le Crêt) im Grossen Rat.
Grandjean hatte in seinem Vorstoss auf die Schwierigkeiten hingewiesen, dass vielen Betagten die Voraussetzungen fehlten, um sich an Telealarm-Netzen zu beteiligen. Die Systeme funktionierten nur, wenn die Abonnenten Vertrauenspersonen angeben können, welche im Fall eines Notrufs nach dem Rechten schauen können. Aufgrund sozialer Veränderungen sei es schwierig, solche Personen zu finden. Beispielsweise, weil die Kinder aus beruflichen Gründen nicht abkömmlich sind, weit weg wohnen oder wenn der Nachbar nicht dazu bereit sei, um Ärger zu vermeiden.
Grosses Sparpotenzial?
Es gehe um mehrere zehntausend Franken pro Jahr, die vielleicht eingespart werden könnten, so Grandjean. Er wollte deshalb wissen, ob neben den beiden bestehenden Systemen des Roten Kreuzes (400 Abonnenten) und der privaten Organisation Secutel (100 Abonnenten) auch ein staatliches System aufgebaut werden könnte, zum Beispiel unter Beizug der Ambulanzorganisationen.
Viele Notrufsysteme funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip: Die Abonnenten besitzen ein Gerät, meistens am Arm angemacht, mit einem einzelnen Knopf, welcher per Druck eine Verbindung zu einer Notrufzentrale aufbaut. Der Diensthabende avisiert die Vertrauensperson, die im Besitz des Hausschlüssels ist und vorbeischauen kann.
Es droht die Überlastung
Der Staatsrat moniert, dass man zuerst abklären müsse, ob eine Verbesserung der bestehenden Systeme überhaupt nötig sei und nachgefragt würde. Es sei auch nicht klar, ob im Kanton Freiburg Vertrauenspersonen fehlen. Zudem drohe im Fall einer Integration in die 144-Notrufzentrale eine Überlastung, da die Probleme in den meisten Fällen nicht medizinischer Natur seien. Vielmehr wollten viele Betagte psychologische Beratung. Schliesslich sehe der Staatsrat auch Probleme in der Verwaltung der Schlüssel und beim Datenschutz.